Mittelmeertraeume mit einem Prinzen
Zoe?“
„Um Zoe, um dich und um mich. Wenn du dich endlich setzen würdest, kann Hector es dir erklären.“
Entgeistert blickte sie ihn an. „Hector?“
„Ja. Ich rufe ihn jetzt an.“
Und das tat er. Wenige Minuten später erschien Hector.
„Königliche Hoheit?“ Er verneigte sich.
„Würden Sie Mrs Richards bitte mitteilen, was Sie mir gestern Abend erzählt haben?“
„Gewiss.“ Nachdem Hector sich geräuspert hatte, erklärte er, was Stasio scherzhaft als Alex’ Du-kommst-aus-dem-Gefängnis-frei-Karte bezeichnet hatte. „König Stefano, sein Vater, wusste schon vor Prinz Alexius’ Heirat von Prinzessin Teresas Herzleiden. Da er sich deswegen Sorgen machte, hat er eine Gesetzesklausel beschlossen, die nicht mehr geändert werden kann.
Diese Klausel sieht Folgendes vor. Sollte die Prinzessin vor Prinz Alexius sterben und er wieder heiraten wollen, hätte er das verfassungsmäßige Recht, seine Frau selbst auszusuchen, egal, ob sie Mitglied eines Königshauses oder eine Bürgerliche ist. Sollten aus dieser Beziehung Kinder hervorgehen, hätten diese allerdings kein Anrecht auf den Thron.“
Alex beobachtete, wie Dottie langsam auf den Stuhl sank, den er für sie zurechtgerückt hatte. Als Hector fertig war, bedankte er sich bei ihm.
„Stets zu Diensten, Königliche Hoheit. Ich warte in der Limousine, falls Sie mich noch brauchen.“ Während er das Flugzeug verließ, rieb Dottie sich die Arme, als würde sie frösteln.
„Bis ich dir begegnet bin, Dottie, wollte ich nie wieder heiraten. Und dank meines Vaters kann ich dir jetzt einen Antrag machen.“ Einen Moment lang blickte er sie an. „Ich halte ganz offiziell um deine Hand an.“
Dem Ausdruck in ihren Augen nach zu urteilen, stand sie unter Schock. „Es freut mich sehr für dich, dass du durch die Initiative deines Vaters die Freiheit hast, deine Frau selbst auszusuchen. Er muss dich wirklich geliebt haben, weil er so weit vorausgedacht hat und dabei dein Wohl im Auge hatte. Ich verstehe nur nicht, warum Hector es dir nicht eher erzählt hat. Dann hättest du längst eine Frau finden können.“
Er war wie vom Donner gerührt. Hatte sein Antrag ihr denn gar nichts bedeutet?
„Hector hat mir den Grund dafür nicht genannt. Aber vermutlich hat er es mir bisher verschwiegen, weil er Zoe insgeheim wie eine eigene Enkeltochter liebt. Er hat nie geheiratet und deshalb auch keine Kinder bekommen. Der Auslöser war wohl, dass er sie mit dir zusammen so glücklich erlebt hat und so unglücklich bei der Vorstellung, die Stieftochter von Prinzessin Genevieve zu werden. Er ist der Königin zwar treu ergeben, aber sein Herz gehört Zoe. Er hat uns drei zusammen gesehen und weiß, dass meine Tochter für mich immer an erster Stelle stehen wird.“
„Du kennst mich doch erst ein paar Wochen, Alex! Du bist noch jung! Und du hast genug Zeit, um deine Traumfrau zu finden.“
Alex beugte sich vor. „Ich hatte früher einige Affären, mit denen ich mich über meine Einsamkeit hinweggetröstet habe. Aber jetzt habe ich eine Tochter, die mir so viel bedeutet, wie dein Sohn dir bedeutet hat. Und ich hätte keine bessere Mutter für sie finden können als dich.“
„Das ist also alles, was du willst? Eine Mutter für Zoe?“
„Das müsstest du eigentlich besser wissen. Ich liebe dich, und das weißt du. Aber mir ist klar, dass du innerlich gestorben bist, als du deinen Mann und deinen Sohn verloren hast, auch wenn du auf meine Küsse und Zärtlichkeiten reagierst. So hoffe ich, du wirst meine Gefühle eines Tages erwidern. Und Zoe liebt dich so sehr, dass sie dich fast von Anfang an Mama genannt hat.“
„Ja, aber …“
„Es wäre für uns beide eine zweite Chance, glücklich zu werden“, fiel er ihr ins Wort. „Wir können leben, wo du möchtest. Wenn du lieber in New York bleiben und dich auf deinen Beruf konzentrieren willst, kaufen wir dort ein Haus.“
Ungläubig blickte Dottie ihn an. „Wovon redest du eigentlich?“
„Worüber alle normalen Paare sprechen, wenn sie heiraten wollen. Ich möchte, dass du glücklich bist.“
„Aber dein Platz ist hier in Hellenica!“
„Hör zu, Dottie. Ich werde immer Prinz Alexius sein, ich muss jedoch nicht hier leben. Dank der modernen Technologie ist es egal, wo ich wohne, denn ich kann meine Arbeit überall machen.“
„Im Ernst, Alex – deine Familie und deine Freunde sind hier!“
„Stimmt. Und wir werden sie besuchen.“
„Ich rede von deinem Leben!“
„Ja, und das ist
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