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Mitten im Gefühl: Roman (German Edition)

Mitten im Gefühl: Roman (German Edition)

Titel: Mitten im Gefühl: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
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das auf Touren gebracht wurde.
    »Sie feiern eine Party.« Daisy wies – unnötigerweise – in Richtung Bar. »Ich möchte es den anderen nicht verleiden. Mein Wagen parkt hinter dem Hotel.«
    »Sie sollten sich jetzt nicht ans Steuer setzen, meine Liebe.« Barrys Doppelkinn wackelte beim Kopfschütteln. »Ich fahre Sie ins Krankenhaus.«
    »Das ist nicht nötig. Es geht mir gut.« Daisy fragte sich, ob sie vielleicht weinen sollte. Die Wände des Büros hatten aufgehört zu atmen und dafür war sie dankbar. Leicht schwankend stand sie auf. »Ich schaffe das schon.«

2. Kapitel
    Fünfzehn Minuten auf der Autobahn, mehr brauchte es nicht, um das Frenchay Hospital am Stadtrand von Bristol zu erreichen.
    Es war 15 Uhr 45. Der Himmel verdunkelte sich von Aschgrau zu Holzkohlengrau, und in den diversen Gebäuden, die zum Krankenhaus gehörten, gingen die Lichter an. Daisy folgte der Beschilderung, die den Weg zur Intensivstation wies. Krankenhauspersonal und Besucher liefen herum, als sei nichts geschehen.
    Wie konnte Steven sich nur mit einer anderen treffen?
    Der behandelnde Arzt war unglaublich freundlich. Er erklärte die Funktionen der verschiedenen Geräte um Stevens Bett. Das hier war der Ventilator, der sich um seine Atmung kümmerte. Die kleinere Maschine war das EKG, das seinen Herzschlag überwachte. Der Klip an seinem Finger war ein Puls-Oximeter. Der intravenöse Zugang ermöglichte die Zuführung der Medikamente, die er benötigte, und die Infusion versorgte ihn mit Flüssigkeit.
    Die Intensivstation war von einer strahlenden Helligkeit. Alles war weiß mit Ausnahme der Kittel des Personals; die waren hellblau. In ihrer roten Samtbluse, dem schwarzen Lederrock und den schwarzen Pumps fühlte sich Daisy total fehl am Platz. Sie versuchte mit aller Kraft, sich auf die Worte des Arztes zu konzentrieren. Sie wusste, es war von entscheidender Bedeutung, ihn zu verstehen, wie bei einer Abiturklausur, die man nicht verpatzen durfte.
    Nur schien es eine Abiturklausur in einer Sprache zu sein, die sie nie gelernt hatte. Die Worte hörte sie wohl, allein, sie ergaben keinen Sinn. Außer dem Teil, dass Stevens Zustand kritisch war.
    Der Piepser des Arztes ging los.
    »Setzen Sie sich doch einen Moment.« Der Arzt zog einen Plastikstuhl heran und drückte ihn in ihre Knie. »Halten Sie seine Hand. Reden Sie mit ihm. Sie können so lange bleiben, wie Sie möchten. Ich komme später wieder vorbei. Okay?«
    Er eilte zur nächsten Krise und ließ Daisy allein mit Steven. Na ja, nicht wirklich allein. Vier Meter weiter saßen zwei Krankenschwestern, die sie diskret im Auge behielten.
    Daisy setzte sich auf den bockelharten Plastikstuhl und nahm, wie befohlen, Stevens Hand.
    Er wirkte lächerlich gesund. Ein schmales, weißes Tuch bedeckte seine Lenden, abgesehen davon war er nackt. Gebräunt und muskulös und offensichtlich in guter Kondition – stolz auf seinen Körper und das zu Recht. Die vielen Stunden im Fitnessstudio hatten sich bezahlt gemacht. Es war der Körper eines Mannes in allerbester Verfassung. Er wirkte überhaupt nicht schwer verletzt.
    Daisy blinzelte und riss sich zusammen. Was genau sollte sie doch gleich wieder tun? Ach ja, mit ihm reden.
    Aber was sollte sie sagen? Bestimmt nicht ›Du verlogener, untreuer Hurensohn !‹. Nein, das hatte der Arzt ganz sicher nicht im Sinn gehabt.
    Nach zwanzig Minuten stand Daisy auf und wollte gehen.
    »Warten Sie doch im Raum für die Angehörigen«, drängte die freundliche Schwester, die gerade Stevens Blutdruck prüfte. »Ich bringe Ihnen eine schöne Tasse Tee.«
    Daisy fragte sich, warum die Leute immer zu diesem Spruch Zuflucht nahmen. Es mochte ein wirklich schauderhafter Tee sein, aber man nannte es trotzdem eine schöne Tasse Tee.
    »Ist schon in Ordnung, es geht mir gut. Ich will nur kurz frische Luft schnappen.«
    »Ist gut, meine Liebe, tun Sie das. Sollen wir jemand für Sie benachrichtigen?«
    »Danke, nein.« Daisy lächelte und zeigte auf ihre Tasche. »Ich habe mein Handy dabei. Ich mache gleich ein paar Anrufe.«
    In dem hallenden Gang vor der Station musste sie aus dem Weg springen, als ein Pfleger mit einem Jungen im Rollstuhl vorbeijagte. Eine junge Frau in Jeans und einem marineblauen Parka studierte aufmerksam das Anschlagsbrett. Das Neonlicht an der Decke flackerte und unterstrich ihre Blässe. Daisy zögerte. Die Frau sah sie abrupt an, und beinahe schuldbewusst wandte Daisy sich ab.
    Sie zog ihr Handy aus der Tasche, drückte eine Reihe

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