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Mitten im Gefühl: Roman (German Edition)

Mitten im Gefühl: Roman (German Edition)

Titel: Mitten im Gefühl: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
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von Tasten und sagte: »Hi, ich bin’s. Ich verlasse jetzt das Krankenhaus und bin um fünf zu Hause.«
    Weniger als eine Minute, nachdem sie die Doppeltür mit der Aufschrift AUSGANG aufgestoßen hatte, glitt Daisy in den Flur zurück. Die junge Frau im Parka lungerte nicht mehr vor dem Anschlagsbrett herum.
    Daisy lugte durch das Glasfenster der Außentür zur Intensivstation. Sie sah die junge Frau vor der Innentür, die zur Station selbst führte.
    Die freundliche Schwester unterhielt sich mit ihr, und sie schluchzte, als ob ihr das Herz brach.
    Daisy fühlte sich auf absurde Weise eifersüchtig, als ihr klar wurde, dass die Schwester ebenso nett zu der Parka-Frau sprach wie zu ihr, nur dass sie ihr keine schöne Tasse Tee anbot, sondern ein Taschentuch.
    Jetzt bemerkte Daisy auch den Verband am linken Handgelenk der Parka-Frau.
    Sie lehnte sich gegen die Außentür, die sich daraufhin einen Spaltbreit öffnete. Daisy hörte, wie die Schwester mit warmer, tröstender Stimme sagte: »Es tut mir schrecklich Leid, meine Liebe, aber Sie dürfen nicht hinein. Das dürfen nur Angehörige.«
    Die junge Frau war am Boden zerstört. Wenn sie nicht gerade weinte, war sie bestimmt hübsch, dachte Daisy automatisch. Möglicherweise war es angesichts der Umstände unangemessen, aber ihr schoss unwillkürlich der Gedanke durch den Kopf, dass die junge Frau zwar hübsch sein mochte, aber nicht so hübsch wie sie .
    Daisy ließ die Tür wieder zufallen. Jetzt brauchte sie wirklich frische Luft. Es war auch an der Zeit, Hector tatsächlich anzurufen und nicht nur so zu tun. Er würde sich längst fragen, wohin sie verschwunden war.

    Stevens Zustand verschlechterte sich im Laufe der Nacht. Um elf Uhr am nächsten Vormittag wurde Daisy, mit ausgetrocknetem Mund und benommen durch den Schlafmangel, aus der Intensivstation in das Büro für schlechte Nachrichten geführt. Es war sofort klar, dass es sich um das Büro für schlechte Nachrichten handelte, es gab nämlich bequeme Sessel.
    Der Facharzt, ein Mann in den Fünfzigern mit einem zerknitterten, karierten Hemd unter seinem makellos weißen Kittel, sagte: »MrsStandish, es tut mir Leid. Wir haben eine zweite Reihe Tests durchgeführt und sie bestätigen unsere Befürchtungen. Ihr Ehemann hat sich extrem schwere Kopfverletzungen zugezogen. Es gibt keinerlei Anzeichen für eine Gehirntätigkeit.«
    O Gott.
    O Gott.
    »Aha.« Daisy nickte und sah aus dem Fenster. Draußen goss es in Strömen. »Im Grunde ist er also schon tot.«
    »Ich fürchte ja.«
    Auf dem Schreibtisch vor ihr stand eine Schachtel mit Zellstofftüchern. Natürlich für die Tränen. Daisy, der ihre eigene Unfähigkeit zu weinen peinlich war, sagte: »Tja, danke für alles, was Sie getan haben.«
    Der Facharzt räusperte sich. »Ich möchte noch etwas mit Ihnen, als Stevens nächster Angehöriger, besprechen. Über die Gelegenheit, anderen Menschen eine Chance auf Leben zu ermöglichen.« Er legte seine langen Finger auf ein Formblatt und schob es ihr zu. »Ich weiß nicht, ob Sie und Ihr Gatte sich jemals über das Thema Organspende unterhalten haben, aber unserer Erfahrung nach ist es für die Angehörigen in künftigen Jahren oft ein großer Trost, wenn sie wissen, dass … «
    »Sie möchten Stevens Organe zu Transplantationszwecken verwenden?« Daisys Augenbrauen schossen erstaunt nach oben. »Obwohl er Krebs hat? Ist das nicht riskant für die Empfänger?«
    Der Arzt runzelte die Stirn. »Krebs? Tut mir Leid, ich kann Ihnen nicht ganz folgen.«
    »Seine Krebserkrankung. Ich dachte, es steht alles da drin.« Daisy zeigte auf die Krankenakte, die geöffnet auf dem Schreibtisch lag. »Er sagte, er habe einen der Ärzte hier aufgesucht … na ja, ich dachte, es sei hier im Krankenhaus gewesen. Aber vielleicht hat er sich ja an eine Privatklinik gewandt.«
    Das Stirnrunzeln des Arztes wurde ausgeprägter. »Einen Moment bitte.«
    Daisy wartete allein in dem Büro für schlechte Nachrichten und sah zu, wie der Regen gegen die Fenster prasselte. Da sie ihre Gedanken nicht sammeln konnte, konzentrierte sie sich stattdessen auf die Regentropfen, die über die Scheiben nach unten glitten.
    Ein paar Minuten später kehrte der Arzt zurück.
    »Ich habe mit Stevens Hausärztin gesprochen. Sie hat Ihren Ehemann seit über zwei Jahren nicht gesehen und er konnte ohne Überweisung kein anderes Krankenhaus aufsuchen. Ich denke, wir können mit Sicherheit von einem Missverständnis ausgehen«, schloss er sanft. »Ihr

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