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Mitten in der Stadt - Borrmann, M: Mitten in der Stadt

Mitten in der Stadt - Borrmann, M: Mitten in der Stadt

Titel: Mitten in der Stadt - Borrmann, M: Mitten in der Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mechtild Borrmann
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alles dokumentiert.“ Gewichtig schob er sie über den Tisch.
    Grube legte sie neben seinen PC.
    „Wann haben Sie denn gestern Abend das Geschäft verlassen?“
    Berger stellte die Aktentasche neben den Stuhl. „Gegen Viertel vor acht. Donnerstags habe ich Kegeln, da gehe ich immer etwas eher. Normalerweise bin ich bis neun oder zehn da, aber donnerstags – wie gesagt – da gehe ich kegeln. Und ausgerechnet gestern war auch meine Frau nicht zu Hause.“
    Grube dachte einen Moment darüber nach, ob Berger ernsthaft glaubte, dass der Überfall nicht stattgefunden hätte, wenn er oder seine Frau zu Hause gewesen wären. Er atmete durch.
    „Wer hat außer Ihnen von der Kamera gewusst?“
    Berger richtete den Knoten seiner perfekt sitzenden Krawatte zurecht und schluckte.
    „Also, meine Angestellten natürlich und die Putzfrau. Frau Sobitzki. Das Unternehmen, das die Kamera und die Software installiert hat. Meine Frau natürlich und die Leute von der Wach- und Schließgesellschaft.“
    Grube hob den Kopf. „Aber da war kein Wachmann.“
    Die Antwort kam gereizt.
    „Daraus kann man mir keinen Strick drehen. Das sagt auch mein Anwalt.“ Seine Stimme erreichte eine unangenehme Höhe.
    „Ich habe mich an alle Auflagen gehalten. Das Geschäft darf nicht länger als zwölf Stunden unbeaufsichtigt sein. Und das ist es auch nicht. Selbst wenn ich um acht Uhr abends gehe, ist es das nicht, weil Frau Sobitzki um vier Uhr morgens zum Putzen kommt. Macht acht Stunden dazwischen. Wir haben Stempeluhren. Das kann ich beweisen.“
    „Herr Berger“, Grube spürte, wie die aufgeregte Stimme an seiner Geduld fraß.
    „Hören Sie, das sind alles Dinge, die Sie mit Ihrer Versicherung klären sollten, und wenn die die Anwesenheit einer Putzfrau akzeptieren, ist doch alles in bester Ordnung. Mich interessiert der Name des Wachunternehmens.“
    „Die brauche ich nur am Wochenende. Nur am Wochenende überschreite ich die zwölf Stunden. Das könnte ich mir auch nicht leisten, jeden Tag, meine ich. Sie haben ja keine Vorstellung, was so was kostet.“
    Grube spürte ein leichtes Ziehen im Nacken. Jetzt hatte Berger seine Geduld überstrapaziert.
    „Herr Berger!“ Er sprach leise, hielt den Kopf gesenkt und fixierte den kleinen Mann.
    „Der Name des Unternehmens!“
    „Seeger! Security Seeger.“
    Grube fiel ein, dass Berger gestern Abend fast zeitgleich mit ihm angekommen war.
    „Sagen Sie mal, wenn Sie kegeln waren, woher wussten Sie denn so schnell von dem Überfall? Ich meine, wenn ich mich recht erinnere, sind Sie unmittelbar nach uns eingetroffen?“
    Jetzt wurde Berger blass. Misstrauisch beäugte er Grube.
    „Aber ich habe das doch nicht gewusst! Das Kegeln war zu Ende. Ich bin ganz normal nach Hause, und da …“
    „Kann ich die Namen Ihrer Kegelbrüder haben?“
    Berger sah ihn mit großen Augen an.
    „Aber Sie glauben doch nicht …? Die Bande ist doch bekannt!“
    Grube zuckte mit den Schultern. „Herr Berger, wir ermitteln. Und ob der Einbruch zu der bundesweiten Serie gehört, ist noch nicht sicher.“
    Bergers Gesichtsfarbe kam jetzt der vom Vorabend sehr nahe.
    Grube nickte ihm zu. Jetzt tat er ihm schon fast wieder leid.
    „Ich brauche eine Liste aller Personen, die von der Kamera gewusst haben.“
    Berger stand auf.
    „Es war diese Bande. Das ist doch ganz offensichtlich. Glauben Sie wirklich, dass Sie die jetzt kriegen?“
    Grubes Mitleid war augenblicklich verflogen. „Wir stehen am Anfang unserer Ermittlungen. Wir halten Sie auf dem Laufenden.“
    Berger starrte ihn an. „Aber diese Bande ist doch noch nie gefasst worden.“
    Grube stand auf. Der Mann hatte ihm offensichtlich nicht zugehört. Zusammen mit Berger ging er auf den Flur. „Wir haben Hinweise, dass es sich nicht um die gleichen Täter handelt, Herr Berger. Auf Wiedersehen!“
    Vincent Grube wandte sich ab und ging hinüber zu Linda. Sie schaute nicht von ihrem PC auf. „Deine DVDs sind da!“ Sie zeigte auf ein kleines Päckchen in einem Ablagekorb.
    Grube lehnte sich in den Türrahmen. „Dieser Berger ist offensichtlich fest davon überzeugt, dass wir die Täter nicht fassen.“
    Jetzt drehte Linda sich um.
    „Na ja. Verdenken kann man es ihm doch nicht, oder?“
    Grube schüttelte nachdenklich den Kopf. Dann griff er sich das Päckchen mit den Aufzeichnungen der anderen Überfälle.
    „Komm, wir sehen uns das mal an.“

8
    Vittore hatte Roberta, als sie um sechs Uhr immer noch hellwach gewesen war, eine Schlaftablette gegeben.

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