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Mittsommernacht

Mittsommernacht

Titel: Mittsommernacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathilda Grace
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mich zugedröhnt.“ Ben warf ihm einen beleidigten Blick zu. „Er ist so stur. Ich wollte gar nicht, dass er euch anruft.“
    „Wieso denn nicht?“, fragte Magnus verwundert.
    „Wir sind doch keine Babys mehr.“
    Nicht dieses Thema wieder. Magnus verkniff sich ein Seufzen. „Ben ...“
    Ben schnaubte. „Ja, ja, … aber ist doch wahr. Konnte ja keiner ahnen, dass diese homophoben Idioten gleich auf uns losgehen, bloß weil wir keinen Bock hatten, von Frauen angequatscht zu werden.“
    Magnus runzelte irritiert die Stirn. „Was meinst du?“
    „Wir waren in diesem neuen Club, dem 'Since', Lucky hatte uns eingeladen.“
    „Lucky?“ Magnus musste sich beherrschen, Ben nicht anzuschreien. Gänzlich ruhig zu bleiben schaffte er aber auch nicht. „Himmel, Ben, ausgerechnet Lucky … Wieso müsst ihr bloß mit dem durch die Gegend ziehen? Der Typ ist nicht ganz dicht … Allein schon sein Name. Wer nennt sich denn freiwillig Lucky?“
    Ben sah ihn aus seinem unversehrten Auge finster an. „Na und? Ich mag ihn aber, und wenn er seine Tabletten nimmt, ist er ganz in Ordnung.“
    Magnus tippte sich vielsagend gegen die Stirn, worauf Bens Blick nur wütender wurde, was ihn tief seufzen ließ. Er kannte diesen Lucky. Leider. Eigentlich hieß er Timo, war so alt wie Ben und eines von Jakes Problemkids, das seit Jahren mit seiner Schizophrenie kämpfte. Ben hatte sogar recht, Timo war ein richtig netter Kerl, aber eben nur solange er seine Medikamente nahm, was er leider nicht regelmäßig tat, und das machte Timo in Magnus' Augen so gefährlich. Mit dieser Meinung stand übrigens nicht alleine da, doch selbst Jake hatte bei Zachary und Ben auf Granit gebissen, als es darum gegangen war, die zwei von Timo fernzuhalten.
    „Ben, bist du dreizehn oder dreiundzwanzig? Timo ist gefährlich.“
    „Meine Güte, du führst dich auf, als wäre Lucky ein Schwerverbrecher? Er ist mein Freund“, konterte Ben trotzig, aber da war etwas in seiner Stimme, das Magnus misstrauisch machte.
    „Und wo war dieser Freund vorhin?“ Ben presste die Lippen aufeinander und schwieg, was Magnus Antwort genug war. „War Timo dabei?“, fragte er leise und hoffte, dass Bens Antwort 'nein' war, denn diese Enttäuschung wollte er ihm eigentlich ersparen. Ben antwortete nicht und Magnus drückte liebevoll seine Finger. „Ben, er war da, oder?“
    „Ich bin mir nicht sicher“, gab Ben nach einer halben Ewigkeit zu. „Er hatte diese Jacke an, die mit der grellen Farbe, die man überall im Dunkeln erkennt … Vielleicht hat er die Polizei gerufen?“
    Magnus wusste es nicht, glaubt jedoch nicht daran, dazu kannte er Timos Akte zu gut. Trotzdem hob er nur ratlos die Schultern und entschied, später bei der Polizei nachzuhaken. Wenn er die Lage richtig einschätzte, hatte Timo vermutlich zugesehen und war verschwunden, als die Polizei angerückt war. Es wäre nicht das erste Mal für Magnus, dass Timo so ein Verhalten an den Tag legte. Er würde mit Jake darüber reden müssen. Aber das konnte warten, Ben war jetzt wichtiger.
    „Was ist eigentlich passiert? Del hat nur gesagt, dass ihr überfallen worden seid, mehr nicht“, erzählte er und streichelte Ben dabei über die Hand, der langsam müde zu werden schien.
    „Wir sind nicht mal reingekommen.“ Ben schloss die Augen. „Zach und ich haben Händchen gehalten, weil es so am leichtesten ist, den Mädels klarzumachen, dass wir einfach nur Spaß wollen, ohne Anhang. Es waren sieben Typen. Sie haben uns schon auf dem Parkplatz erwischt. Aber wir hatten Glück, die Cops tauchten kurz darauf auf und haben die Kerle eingebuchtet.“
    Sieben Angreifer. Magnus atmete tief durch. Zachary und Ben wären vermutlich tot, wenn die Polizei nicht aus Zufall heute Abend am 'Since' Streife gefahren wäre. Und all das nur wegen dieses verdammten Clubs, der bei den jungen Leuten von Baltimore schwer angesagt war, weil der Alkohol nicht die Welt kostete und auf den Tischen gerne mal halbnackte Frauen und auch Männer tanzten.
    Das 'Since' war für Jedermann geöffnet, ganz egal ob hetero, schwul oder sonst etwas, und selbst Jake, der von Clubs im Allgemeinen nicht sonderlich viel hielt, hatte sich positiv darüber geäußert, dass die Besitzer zwischen den Geschlechtern keinen Unterschied machten, solange alle ihre Gäste volljährig waren.
    Bis es zu ersten Schlägereien gekommen war, denn auch Baltimore war voller homophober Menschen, und zu was die in ihrem Hass fähig waren, konnte Magnus an Ben im

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