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Mittsommerzauber

Mittsommerzauber

Titel: Mittsommerzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inga Lindström
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wetten? Und die Leute von Unicom sind supernett. Sie haben mir praktisch jeden Wunsch von den Augen abgelesen! Und dich - dich lieben sie schon jetzt! Ich habe ihnen natürlich erzählt, was für ein fähiger Wissenschaftler du bist!«
    »Hör zu, Monica, ich werde nicht...«
    Abermals unterbrach sie ihn. »Ich freu mich jetzt schon! Ach, ich kann’s gar nicht erwarten, bis wir beide endlich da sind!«
    Sie packte ihn bei den Schultern, um ihn erneut zu küssen, diesmal auf den Mund. Als er zurückwich, sprach sie weiter, als ob nichts geschehen wäre. »Du wirst begeistert sein, glaub mir!«
    David gab es für den Moment auf. Für eine Aussprache unter vier Augen war dies sowieso nicht unbedingt der passende Ort. Sie zogen zahlreiche Blicke auf sich, vor allem Monica. Mit ihrem langen schwarzen Haar und ihrem hellen Kostüm war sie eine auffallend attraktive Erscheinung. Um sie herum drängelten sich Fluggäste und Besucher, und die Ansagen der Lautsprecherdurchsage, die durch die Halle schallten, erschwerten ihre Unterhaltung zusätzlich.
    Das klärende Gespräch war zwar längst überfällig, doch sie sollten es besser zu Hause führen. Schweigend nahm er ihren Arm und ging mit ihr zum Wagen.
     
    *
     
    Unter dem alten Apfelbaum kamen ihr anscheinend die besten Ideen. Nach dem Mittagessen hatte Eva sich erneut hierher zurückgezogen, um zu zeichnen, diesmal ausgesprochene Wintermodelle, mit Schals, Mützen und lustigen bunten Stulpen. Britta hatte den Kinderwagen neben ihren Liegestuhl geschoben und war auf ihr Zimmer gegangen, um ein Stündchen zu schlafen. Die letzte Nacht war wohl ziemlich unruhig gewesen. Eva hatte im Halbschlaf hin und wieder das Baby schreien hören. Anscheinend war es doch nicht immer und zu jeder Tages- und Nachtzeit ein ungetrübtes Vergnügen, Mutter eines Neugeborenen zu sein.
    Wie auf ein geheimes Kommando fing die Kleine just in diesem Moment wieder an zu greinen. Eva steckte die Hand aus und rüttelte sacht am Griff des Kinderwagens, doch das schien den Unmut des Babys eher noch zu steigern.
    Zu allem Überfluss klingelte nun auch noch Evas Handy. Sie fischte es aus ihrer Tasche und sah Hennings Namen auf dem Display. Ein harter Kloß bildete sich in ihrem Hals, als sie die Verbindung herstellte. Er hatte Wort gehalten und sie seit seiner Abreise in Ruhe gelassen, doch sie war weit davon entfernt, dies als Absolution für ihr unfaires Verhalten zu betrachten. Ihr Gewissen quälte sie zwischendurch immer wieder so sehr, dass sie ein paarmal sogar drauf und dran gewesen war, sich Peters Wagen auszuborgen und nach Linköping zu fahren, um endlich in einem persönlichen Gespräch klare Verhältnisse zu schaffen.
    »Hej, Henning«, meldete sie sich. Sie musste lauter sprechen, um das Geschrei des Babys zu übertönen. »Wie du hörst, ist bei mir alles klar.«
    »Ich dachte, ich frage mal an, ob du mir vielleicht schon ein paar Entwürfe mailen kannst.«
    »O nein, bitte nicht, das geht nicht«, protestierte sie. »Bitte, Henning, dräng mich nicht!« Das Baby wurde lauter, und sie stand auf, um den Kinderwagen besser schaukeln zu können. »Du, ich muss aufhören, die Kleine schreit, und Britta muss unbedingt ein bisschen schlafen. Ich melde mich, okay?«
    Henning schien alles andere als erbaut darüber, so knapp von ihr abgefertigt zu werden, doch er beließ es zum Glück dabei und wünschte ihr sogar für die nächsten Tage frohes Schaffen.
    Eva steckte das Handy weg und wollte gerade das Baby aus dem Wagen nehmen, als es wie durch Zauberei mit einem Mal aufhörte zu schreien. Zufrieden gurgelnd lag es da und lutschte an einem Finger.
    »Das hast du gut gemacht«, murmelte Eva. Sie blickte auf, als sie Malin in den Garten kommen sah. Eine Tüte schwenkend, trat sie näher und bedachte Eva mit einem Lächeln. »Hej! Willst du mal sehen, was ich hier habe?«
    Eva sah Malin an, dass sie den Showeffekt gern länger genossen hätte, doch in ihrem Eifer, Eva ihr Mitbringsel zu präsentieren, schüttelte sie es einfach ohne großes Brimborium aus der Tüte auf den Tisch.
    »Und?« Erwartungsvoll fuhr sie zu Eva herum und starrte sie mit großen Augen an, gespannt auf deren Urteil.
    Eva trat näher, beinahe geblendet von der leuchtend gelben Wolle. Es waren zwei Pullover, ein großer und ein kleiner, und sie sahen genauso aus wie im Entwurf. Nein, noch schöner! Sie waren perfekt!
    Eva gab einen unterdrückten Laut der Begeisterung von sich, der Malin offenbar zufrieden stellte. Sie reckte

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