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MK Boeckelberg

MK Boeckelberg

Titel: MK Boeckelberg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arnold Kuesters
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nicht überlebt.
    Alexander seufzte und stand auf. Er würde auch damit klarkommen. Im Wohnzimmer kam er an dem Brief vorbei, den er auf den Couchtisch geworfen hatte. Nun war er doch neugierig. Er sah auf seine Armbanduhr. Fünf Minuten hatte er noch. Hastig riss er den Umschlag auf.

    Lieber Alexander,
    wundere Dich nicht über den Scheck. Er soll wirklich nur eine kleine Entscheidungshilfe für Dich sein. Quasi eine Investition in die Zukunft. Wann immer sie beginnen mag.
    Meine Freunde und ich würden uns auf jeden Fall sehr freuen, wenn Du Dich zur Mitarbeit in unserem Unternehmen entscheiden würdest. Du kennst doch das alte Motto: »Elf Freunde sollt ihr sein«.
    Du kannst den Scheck jederzeit einlösen.

    Alexander war verwirrt. Was sollte der Scheck? 25.000 Euro stand dort eingedruckt. Viel Geld. Auch für einen wie ihn. Diesem Hünner musste es sehr wichtig sein, dass er für ihn arbeitete.
    25.000 Euro als Entscheidungshilfe. Keine schlechte Sache, dachte Rauh. Wenn er den Brief richtig las, war das Geld als großzügige Aufmerksamkeit gedacht, ohne irgendwelche Verpflichtung. Der Abwehrspieler nahm den Scheck und wog ihn in der Hand. Ein bisschen Papier mit einigen interessanten Nullen. Er würde sich das überlegen.
    Alexander Rauh nahm den Scheck und legte ihn in seinem Schlafzimmer unter sein Kopfkissen. Anschließend verließ er die Wohnung. Nun wurde es Zeit. Der Trainer duldete keine Verspätung. Im Hinausgehen zerknüllte Alexander Rauh den Brief und warf ihn am Eingang in den hauseigenen Müllcontainer.
    Entschlossen setzte er sich ans Steuer seines BMW X5 und startete den Motor. Eine Zukunft als Repräsentant eines angesehenen Bau-Unternehmens schien so schlecht nicht zu sein. Das bisschen Smalltalk mit den Kunden würde er schon hinbekommen. Er würde sich gleich nach dem Training hinsetzen und ein paar Bedingungen aufschreiben, zu denen er bereit wäre, den Job anzunehmen. Denn zum Affen machen lassen wollte er sich nicht. Vielleicht kam das Angebot doch genau richtig.
    * * *
    »Das geht mir langsam auf den Nerv.« Frank nippte an seinem Kaffeebecher. »Die KTU kommt einfach nicht mit den Daten rüber.«
    »Nun beruhige dich mal. Die haben die CD doch noch gar nicht so lange. Lass den Kollegen doch ein bisschen Zeit.« Ecki kaute an einem Rollkuchen und klickte sich dabei durch eBay. »Irgendwo hatte ich doch diese Nummer 147 gesehen.«
    »Was?«
    »Tibor. Nummer 147.« Ecki schmatzte genüsslich. »Hm, frischer geht’s wirklich nicht.«
    »Hast du nichts zu tun?« Frank beobachtete seinen Freund über ihre Schreibtische hinweg. Der Typ war wirklich ein Gemütsmensch.
    »Doch, habe ich. Kämpfen.«
    »Bist du blöd?«
    Ecki konnte sich ein Grinsen kaum verkneifen. »Es geht um ›Tando will den Kampf‹, Tibor. Der ›Held des Dschungels‹. Kennste doch auch.«
    »Wir haben zwei Morde aufzuklären und du suchst Comics.«
    »Nee. Fast hohe Literatur. Zumindest für mich. Seit ich auf dem Speicher meiner Eltern die Kiste mit den alten Comics gefunden habe, möchte ich wissen, wie es mit den Helden meiner Kindheit weitergeht.« Ecki machte eine kleine Pause. »Jawoll, da ist der Lehning Großband. Ich wusste es doch.«
    Frank seufzte. »Jaja, Tibor. Meine Eltern haben die Comics verbrannt, die sie bei mir gefunden haben. Schundliteratur, haben sie gemeint.«
    »Guck dir bloß die Preise an, Mann, oh, Mann.«
    »Ich meine, ich habe die Dinger früher auch gerne gelesen. Aber konzentrier dich jetzt lieber auf deine Arbeit.«
    »Fünf Euro, fünf Euro biete ich.«
    »Du bist ja nicht ganz dicht.«
    »Stimmt. Ganz meiner Meinung.« Heinz-Jürgen Schrievers grinste, als er die Tür hinter sich zuzog.
    Frank drehte sich um. »Was machst du denn hier? Ich denke, du bist längst in Sachen WM unterwegs.«
    »Willst du einen Kaffee oder Tee?« Ecki hatte sein Gebot abgegeben und lehnte sich zufrieden in seinem Schreibtischstuhl zurück.
    »Hm, lieber Tee. Ist gesünder.«
    »Was willst du eigentlich bei uns, Schrievers? Gibt es Neuigkeiten in Sachen Bökelberg? Hast du was in deinem Archiv gefunden?«
    »Nicht wirklich viel. Keine Vermisstenanzeige, keine Entführungen von Kindern, nicht mal einen Verdacht auf ein Verschwinden. Nichts. Jedenfalls nichts, was auf unsere beiden Fälle in irgendeiner Weise passen könnte.« Heinz-Jürgen Schrievers schnaufte ein wenig.
    »Ist dir nicht gut? Du siehst blass aus. Willst du dich setzen?« Frank deutete auf einen der beiden freien Stühle.
    »Nee, geht schon.

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