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MK Boeckelberg

MK Boeckelberg

Titel: MK Boeckelberg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arnold Kuesters
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einen Heiratsantrag zu machen. Ich bin am Ende.«
    Frank sprach ruhig und leise. »Wir wissen, wie es in Ihnen aussieht. Und doch müssen wir Sie bitten, uns einige Fragen zu beantworten.«
    Hünner nahm die Hände vom Gesicht und nickte. »Es wird schon gehen. Bitte, fragen Sie.« Er stand plötzlich auf und ging zu seinem Schreibtisch. »Entschuldigen Sie bitte, das hatte ich ganz vergessen.« Hünner drückte die Taste der Gegensprechanlage. »Katja, sagen Sie bitte alle Termine für heute ab. Und auch für morgen. Danke.« Anschließend setzte er sich wieder zu den beiden Ermittlern.
    »Katja?« fragte Ecki verwundert.
    »Katja Steins. Meine Sekretärin.«
    »Und die Freundin von Sabrina Genenger?«
    Hünner hob erstaunt die Augenbrauen. »Sie sind gut informiert. Das muss ich schon sagen. ›Freundin‹ wäre ein bisschen viel gesagt, nach meiner Meinung. Ich würde sagen, dass sie sich gut kannten. Noch von der Schule her. Sie haben sich hin und wieder Urlaubskarten geschickt. Mehr war nicht. Aber Sie können sie ja nachher selbst fragen.«
    »Wie lange kannten Sie Sabrina Genenger, Herr Hünner?«
    »Etwa ein dreiviertel Jahr, würde ich sagen.«
    »Wie haben Sie sich kennengelernt?« Ecki schlug sein Notizbuch auf.
    »Reiner Zufall. Beim Aussuchen der Bilder, die Sie hier sehen. In einer Galerie in der Oberstadt. Neben der Theatergalerie.«
    »Ah, ja.« Frank nickte.
    »Wir haben uns über Kunst unterhalten und über Heinz Mack im Speziellen. Sie hat mir zu den Bildern geraten. Ich finde, sie hat einen ausgezeichneten Geschmack. Finden Sie nicht?«
    »Wie war Ihre Beziehung?« Frank musterte Hünner aufmerksam.
    »Wie ich Ihnen schon sagte, ich wollte ihr demnächst einen Heiratsantrag machen. Ja, ich war sehr glücklich mit ihr.«
    »Und sie mit Ihnen auch?«
    »Ich verstehe Ihre Frage nicht.« Hünner beugte sich vor.
    »Nun, es kann doch sein, dass Ihre Freundin ein anderes Bild von Ihrer, na ja, Beziehung hatte. Hat es nie Streit gegeben?« Frank ließ Hünner nicht aus den Augen.
    »Ich weiß nicht, worauf Sie hinauswollen. Nein, es hat keinen Streit gegeben. Warum auch? Wir haben uns vom ersten Tag an verstanden. Wir ergänzen uns.« Hünner zögerte: »Wir haben uns ergänzt.«
    »Ich wundere mich, dass Sie Sabrina nicht vermisst haben. Wann haben Sie sie das letzte Mal gesehen?« Ecki schaute von seinen Notizen auf.
    »Warten Sie.« Der Unternehmer überlegte einen Augenblick. »So ziemlich genau vor einer Woche. Wir waren bei Giorgio essen. Am anderen Tag ist sie dann gefahren.«
    »Gefahren? Wohin?« Frank räusperte sich.
    »Nach Frankreich. Sie wollte dort einen Freund besuchen. Nur für ein paar Tage. Das hat sie schon einmal gemacht. Sie hat mir erzählt, dass sie mal eine Zeitlang mit dem Mann zusammen war. Er ist Fotograf.«
    Ecki schüttelte den Kopf. »Das hat Sie nicht gestört?«
    »Nein, wie gesagt, das hat sie schon einmal gemacht. Sie war damals gut eine Woche weg.«
    »Was hat sie Ihnen anschließend erzählt?«
    »Nicht viel. Nur dass sie viel Spaß hatten. Sie haben sich gut verstanden, trotz ihrer Trennung.«
    »Das hat Sie nicht beunruhigt?« Ecki schrieb eifrig mit.
    »Sollte es? Sie ist, sie war schließlich eine erwachsene Frau.« Hünners Gesicht verdunkelte sich. Der Gedanke an seine tote Freundin machte ihm sichtbar zu schaffen.
    »Sie haben sie also nicht vermisst?«
    »Vermisst habe ich sie schon. Weil ich sie liebe. Aber ich habe sie nicht vermisst in dem Sinne, dass ich mir Sorgen um ihr Wohl gemacht habe. Wenn ich gewusst hätte …« Hünner ließ offen, was er meinte.
    »Haben Sie die Adresse dieses Herrn in Frankreich?«
    »Nein. Ich weiß nur, dass er irgendwo am Atlantik wohnt. In einer Art Künstlerkolonie.«
    Frank sah Hünner zweifelnd an. »Ehrlich gesagt, ich kann mir kaum vorstellen, dass Ihre Freundin für eine Woche wegfährt und Sie wissen nicht, wohin. Das gibt es eigentlich nicht.«
    »Es hat mich nicht wirklich interessiert. Schließlich war die Sache vorbei. Und ich hatte keinen Anlass, ihr nicht zu glauben. Außerdem haben wir regelmäßig miteinander telefoniert.«
    »Diesmal auch?«
    »Auch diesmal.« Hünner verbesserte sich. »Wenn ich recht überlege, dann war es diesmal anders. Soweit ich mich erinnere, haben wir am Tag ihrer Abreise telefoniert. Danach nicht mehr. Aber das fällt mir erst jetzt auf. Ich hatte soviel zu tun, da ist mir gar nicht bewusst geworden, dass wir keinen Kontakt hatten.«
    »Hm. Ist Sabrina Genenger geflogen oder mit dem

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