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MK Boeckelberg

MK Boeckelberg

Titel: MK Boeckelberg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arnold Kuesters
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Internet meidet?«
    »Wie soll das gehen?«
    »Mit der guten alten Post. In versicherten Wertsendungen werden solche grauenhaften Dinge am wenigsten vermutet. Oder sie werden durch eigene Boten zugestellt.«
    Ecki sah Frank an. »Boten, die als Groundhopper getarnt unterwegs sind.«
    »Braun ist sauber, das haben wir doch schon überprüft.«
    »Aber wir wissen nicht, was er dabei hat, wenn er unterwegs ist.«
    Frank schüttelte den Kopf. »Wir haben sein gesamtes Umfeld abgeklopft und überprüft. Es gibt keinen Hinweis darauf, dass Braun in irgendwelchen obskuren Kreisen, die einen Hang zum Okkulten oder Satanismus haben, verkehrt.«
    Ecki wollte nicht lockerlassen. »Diese Kreise riegeln sich hermetisch ab. Sie agieren völlig abgeschottet. Sie lassen niemanden an sich heran. Und sie haben die Macht, die Menschen und die Wahrheit zu manipulieren. Sie sind mächtig, Frank. Sie können überall sitzen.«
    Frank wog den Kopf hin und her. »Deine Theorie ist interessant, aber dürftig. Was willst du tun? Willst du jetzt jeden Schritt von Braun überwachen lassen? Willst du an jeden Fußballplatz einen Beamten stellen? Nein, Ecki, das können wir weder leisten, noch glaube ich, dass du richtig liegst. Wir brauchen handfeste Indizien, Beweise, Ecki.«
    Ecki wollte ihm antworten, überlegte es sich dann anders und schwieg.
    Frank sah in die Runde. »Konzentrieren wir uns auf den Film. Wo wurde er gedreht? Was ist sonst noch auf den Aufnahmen zu sehen?«
    Schalke meldete sich. »Ein Operationssaal? Wegen der Kacheln.«
    Frank stützte sein Kinn auf die Hand. »Operationssaal, wo? Hier in der Stadt? Oder in einem Krankenhaus, sagen wir, in Nordfrankreich?«
    »Die Lampen sehen aus wie vom Discounter. Ich habe mir im Herbst ähnliche gekauft.«
    Frank nickte. »Solange wir nicht wissen, wo sich Sabrina Genenger zum Zeitpunkt ihres Todes aufgehalten hat, werden wir weiter im Nebel stochern. Aber trotzdem, weiter.«
    »Was ist das für ein Fabrikat? Ich meine die Liege.« Schalke sah seine Kollegen an.
    »Keine Ahnung. Wir werden die Hersteller abklappern müssen. Sieht jedenfalls aus wie eine Bank beim Orthopäden.«, überlegte Ecki.
    »Über den Hersteller der CD werden wir wohl nicht weit kommen, das ist ein Massenprodukt«, klang es aus der hinteren Reihe. Ingo Thiel hatte sich zu Wort gemeldet.
    Frank nickte erneut. »Wir müssen uns den Film noch einmal ansehen. Vielleicht haben wir etwas übersehen. Die Frage ist auch, was hören wir eigentlich im Hintergrund? Ist er, ich sage jetzt mal ›er‹, weil ich auch nicht an eine Frau als Täter glaube, ist er alleine im Raum? Gibt es Helfer? Gibt es einen Kameramann? Was passiert nachher mit dem Körper? Können wir die Geräusche zuordnen?«
    »Müssen wir den Film noch einmal ansehen?« Sebastian Dembrowski sah Frank flehend an.
    »Wer die Bilder nicht ertragen kann, sollte sie sich nicht noch einmal antun. Es gibt für uns ohnehin genug zu tun, sodass nicht alle vor dem Bildschirm sitzen müssen. Ich lasse außerdem noch ein paar Kopien machen, dann hat jeder zu jeder Zeit Zugriff auf den Film.«
    Einige Kollegen standen zögernd auf, um den Raum zu verlassen. Frank konnte sehen, dass sie erleichtert waren. Er nickte anerkennend. »Danke, Kollegen, dass ihr soweit durchgehalten habt.«
    Auch Ecki nickte ihnen zu. Dann wandte er sich an Frank. »Ich finde, wir sollten die Spezialisten in Düsseldorf auf den Film ansetzen.
    Vielleicht können sie die Sequenzen so auflösen, dass wir mehr von dem Hintergrund erkennen können. Ich habe das unbestimmte Gefühl, dass ich den Ort kenne.«
    »Was meinst du damit?«
    »Ich habe so eine Ahnung, aber kann sie noch nicht in Worte fassen.«
    »Ein OP?«
    »Ein Operationssaal oder der Behandlungsraum eines Tierarztes. Ich meine, ich hätte so eine Liege schon bei einem Tierarzt gesehen.«
    Frank seufzte. »Dann lass die Bilder mal sacken. Vielleicht fällt es dir dann ein.«
    Staatsanwalt Ralf Böllmann räusperte sich, als er sich zu Wort meldete. »Ich habe den alten Hund meiner Eltern im vergangenen Jahr mehrfach zum Tierarzt gebracht. Herr Eckers hat Recht. Das könnte der OP eines Tierarztes sein.«
    »Dann werden wir also nicht nur die Krankenhäuser abklappern, sondern auch alle niedergelassenen Ärzte und die Tierärzte. Mann, das ist ja Arbeit ohne Ende.« Schalke stöhnte bei dem Gedanken.
    »Sieh zu, dass du jeden freien Mann bekommst.« Frank erhob sich. Das Zeichen, dass die gemeinsame Sitzung zunächst beendet

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