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MK Boeckelberg

MK Boeckelberg

Titel: MK Boeckelberg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arnold Kuesters
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andere kümmern. Hier und heute geht es um Mord. Und dafür sind wir zuständig. Und nur das ist unser Thema.«
    »Dazu habe ich nichts mehr zu sagen. Das Thema ist für mich durch. Sie verschwenden Ihre und meine Zeit. Und nun lassen Sie mich bitte wieder gehen. Ich habe zu tun. Ich muss versuchen, den Schaden, den Sie mit Ihrem unnötigen Auftritt im Rat angerichtet haben, aufzufangen. Das wird mich viel Zeit und Arbeit kosten. Guten Tag, meine Herren.«
    Hünner stand tatsächlich vom Tisch auf, als habe er gerade eine Besprechung mit seinen Mitarbeitern beendet.
    »Moment mal. So schnell geht das nicht. Sie haben, glaube ich, nicht den Ernst der Lage erkannt. Sie gehen erst, wenn wir sagen, dass Sie gehen können.« Dieser Typ ist wirklich dreist, dachte Frank.
    »Regeln Sie den Rest mit meinem Anwalt, Herr Borsch. Guten Tag.«
    Hünner geht wirklich! Frank traute seinen Augen nicht. Er wollte aufspringen und Hünner zurückhalten.
    Ecki legte seine Hand auf Franks Arm. »Lass ihn gehen. Wir werden ihn schon noch festnageln. Vielleicht ist es ganz gut, dass er sich sicher fühlt. Dann macht er umso eher einen Fehler. Du wirst sehen.«
    Hünner drehte sich beim Hinausgehen nicht einmal mehr um.
    »Dieser Mensch macht mich wahnsinnig, Ecki!«
    »Das ist genau das, was er will. Er will dich aus der Reserve locken. Dann bist du angreifbar. Denk daran, Hünner ist ein gewiefter Hund. Der hat schon so manche politische Diskussion auf diese Art geführt. Und gewonnen. Sonst wäre er nicht so weit gekommen.«
    Frank knurrte etwas Unverständliches.
    »Was sagst du zu seinen Anschuldigungen?« Ecki rieb sich die Augen, er hatte in den vergangenen Nächten wenig Schlaf bekommen.
    »Der spinnt. Reines Ablenkungsmanöver.«
    »Wär schon ein Hammer. Das würde einen Riesenwirbel im Blätterwald geben. Nackte Profis heimlich fotografiert oder so ähnlich.«
    »Was sollte Mösges schon davon haben? Nee, ich kann mir das nicht vorstellen. So ein Baudezernent verdient doch genug Kohle.«
    »Schwaches Argument, Frank. Die Kohle käme doch schwarz rüber. Und wer weiß, kann doch sein, dass auch Mösges eine perverse Seite hat und seine Neigungen auf diese Weise auch noch versilbert bekommt.«
    »Widerlich.«
    »Ich kann mir schon vorstellen, dass man mit solchen Fotos bestens erpressen kann. Sowohl den Lieferanten als auch die Sportler selbst.«
    »Erpressung?«
    »Warum nicht? Nach dem Motto: Wenn du nicht willst, dass Millionen Leser deinen nackten Hintern sehen, dann musst du uns mal einen Gefallen tun.«
    »Und? Was sollte das sein, zum Beispiel?«
    »Och, das ein oder andere Spiel absichtlich verlieren …«
    »Hör auf mit diesen Verschwörungstheorien. Lass uns für heute einpacken. Morgen machen wir weiter.«
    »Das ist durchaus keine Spinnerei. Du weißt selbst, was in der Bundesliga in dieser Hinsicht so alles möglich ist.«
    »Aber hier?«
    »Auch in Mönchengladbach blüht das Verbrechen.«
    »Und ich heiße Sepp Herberger. Meinetwegen setz Schalke darauf an. Aber ich sage dir, an der Sache ist nichts dran. Das ist ein Ablenkungsmanöver von Hünner. Ein verdecktes Foul, sozusagen. Das bringt nicht mehr als eine gelbe Karte, du wirst sehen.«
    »Möglich.«
    »Ich fahre jetzt zur Probe. Heute kommt unser neuer Bassist.«
    »Die Abwechslung wird dir sicher gut tun.« Ecki dachte an Lisa. Ihren Namen wollte er jetzt lieber nicht nennen.
    »Du klingst wie meine Mutter. Die hat auch immer gesagt: Fahr vorsichtig, mein Junge.«
    »Ich meine es nur gut mit dir.«
    »Das ist ja das Problem.« Frank musste grinsen.
    Ecki stutzte, dann grinste auch er.
    »Danke, übrigens, dass du mit Laumen um unser Auto gekämpft hast. Vor allem um unseren CD-Player.«
    Ecki warf sich in die Brust und deklamierte im Stil eines alten Wiener Burgschauspielers: »Es war nicht einfach. Aber es hat sich gelohnt.« Er ließ sich wieder zurückfallen. »Nee, ehrlich gesagt, es war gar nicht so schwierig. Entweder hatte Laumen seinen guten Tag, oder er hat einen Wink von oben bekommen, uns gefälligst in Ruhe zu lassen.«
    »Wie auch immer. Hauptsache, die Musik läuft wieder.«
    »Hauptsache, dass du wieder an Bord bist.«
    Franks Miene verdunkelte sich für einen Augenblick. Seine Augen verrieten, dass er in seinen Gedanken weit weg war.

XVIII.
    Alexander Rauh stand in seinem Schlafzimmer und sah aus dem Fenster. Sein Entschluss stand fest. Er hatte genug. Eine Zukunft hatte er nicht mehr. Weder als Fußballer noch als sonst wer.
    Drei Tage war

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