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Moerderische Dividende

Titel: Moerderische Dividende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne George
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man Strychnin in ein Päckchen Süßstoff? Und wird es dadurch nicht schwerer?«
    »Vielleicht mit einer Injektionsnadel«, sagte Joanie. »Und viel schwerer wird es dadurch nicht. Nicht so jedenfalls, daß man es merken würde.«
    Bo runzelte die Stirn. »Ich wette, sie dachte, sie hätten scheußlichen Tee im Hunan Hut.«
    »Man merkt es wahrscheinlich gar nicht, wenn man vorher dieses Erdnußzeug gegessen hat.«
    »Und es hat auch einer von Peytons Mandanten auf Mr.   Phizer geschossen?«
    »Gott sei Dank ein ziemlich ungeschickter. Er war es auch, der die Batterien aus den Rauchmeldern entfernt unddas Feuer gelegt hat. Den hat man schon ausfindig gemacht. Wahrscheinlich war die Frau, die ausgesagt hat, sie hätte Dickies Wagen gesehen, ebenfalls eine Mandantin. Das ist einer der Vorteile, die man wohl als Strafverteidiger hat.« Ich goß uns Kaffee nach. »Ich hoffe, die Phizers bleiben nebenan wohnen. Arthur sagt, er würde das meiste Geld in Bellemina Health investieren. Er fühlt sich nicht wohl bei dem Gedanken, daß soviel von Sophies Vermögen an Josephs Konkurrenz geht. Zu dumm, daß diese Leute nicht miteinander geredet haben.«
    Bo deutete auf das Haus der Phizers, wo Zimmerleute emsig wie die Bienen zugange waren. »Sieht aus, als hätten sie vor zurückzukommen.«
    »Wissen Sie«, sagte ich, »wenn man darüber nachdenkt, ist es richtig romantisch. Die erste Liebe wieder vereint. Sophie vertraut auf Arthur. Sie wird vergiftet und stirbt in seinen Armen. Wie in einer griechischen Tragödie.«
    »Joanie«, sagte Bo. »Iß bloß keins von Patricia Annes Kuchenbrötchen mehr.«

22
    Womit wir wieder bei der Frage wären, warum Mary Alice Alcorn Jones eins überbriet und so dafür sorgte, daß wir hinter Gittern landeten, etwas, das ich Haley noch immer nicht erzählt habe, auch wenn ich jetzt einen Computer besitze – nicht den billigen, den Schwesterherz mir empfohlen hat, sondern einen sehr ordentlichen. Wir e-mailen wie die Verrückten. Ihr Kakerlakenproblem hat sich entspannt, und sie hat uns im Warschauer Holiday Inn für zwei Wochen über Weihnachten ein Zimmer reserviert. Sie haben dort sogar CNN.
    Mehrere Wochen waren ins Land gegangen, bevor Mitzi an einem der Investmentclub-Treffen teilnahm. Sie hatte eine Menge zu tun, mußte sich um die Reparaturarbeiten am Haus und die neue verglaste Veranda kümmern, die hinten angebaut wurde.
    »Bei Arthur ist wieder alles verheilt«, sagte sie, »aber wenn er jemandem sein blankes Hinterteil entgegenstrecken würde, sähe es aus wie ein Smiley.«
    Wir fuhren in diesem Moment am Vulcanus vorbei; vermutlich brachte er sie auf diesen Gedanken.
    »Mach ein Foto«, empfahl ihr Mary Alice.
    Mitzi kicherte. »Hab’ ich schon.«
    »Was gibt es Neues von Joseph Batson und Arabella?« fragte ich.
    »Meine Güte, was für ein Durcheinander. Sophie hatPeyton jahrelang völlig vertraut. Joseph war es, dem sie nicht über den Weg traute. Schwerer Fehler.«
    »Aber sie entließ Peyton als Treuhänderin, als sie dachte, sie habe eine Affäre mit Joseph.«
    Mitzi zuckte die Schultern. »Ich glaube nicht, daß ihr jemals in den Sinn kam, Peyton könnte Joseph erpressen.«
    »Mit den Fotos.« Mary Alice bog in die Oxmoor Road ein. »Aber wie kam Peyton an diese Fotos?«
    »Sophie hat sie ihr irgendwann mal gezeigt. Peyton besaß gar keine Abzüge davon, aber das wußten Joseph und Arabella nicht.«
    »Warum hat Sophie denn das getan?« Mary Alice trat heftig auf die Bremse und zeigte einem Mann, der plötzlich in einem alten gelben Cadillac aus einer Parklücke geschossen war, einen Vogel. »Schau, wo du hinfährst, Idiot!«
    »Ich könnte mir vorstellen, daß sie Peyton deutlich machen wollte, warum Arabella seelisch so instabil war, warum sie jemanden brauchte, der sich um sie kümmerte«, sagte Mitzi, als sie wieder normal atmen konnte. »Und Joseph und Arabella wollten Sophie schützen, weil sie krank war. Niemand von ihnen war sich darüber im klaren, wie weit Peyton gehen würde.«
    »Wie geht es Arabella?« fragte ich. »Hat sie jemals gesagt, warum sie wegen der Frage, wo sie wohnte, gelogen hat?«
    »Sie wollte nicht, daß ihre Mutter das Ausmaß ihres Alkoholproblems mitbekam. Oder wir. Ich denke, es ist für sie eine Erleichterung, daß die Wahrheit endlich raus ist und sie Hilfe bekommt. Sue ist jetzt, da sie alles weiß, ein Fels in der Brandung für beide, für Arabella wie für Joseph.«
    »Glaubst du nicht, daß sie etwas vermutet hat?«
    »Wahrscheinlich.

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