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Moerderische Familienbande

Moerderische Familienbande

Titel: Moerderische Familienbande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne George
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weißt du.“
    Ich hoffte, sie konnte meinen himmelwärts gestreckten Mittelfinger sehen.
     

17
    Fred lag schlafend auf dem Sofa, als ich nach Hause kam. Ich deckte ihn mit einer Wolldecke zu und ging in der Hoffnung, dass mich das warme Wasser entspannen würde, duschen. Es entspannte mich nicht. Ich zog meinen Bademantel an und machte mich auf den Weg in die Küche, um mir Milch zu holen. Fred bewegte sich nicht. Ich nahm die Milch mit nach hinten ins Schlafzimmer und wählte Georgianas Nummer.
    Ausnahmsweise einmal landete ich nicht bei dem Tonband. „Hallo“, sagte Trinity.
    „Hier ist Patricia Anne. Wie geht es Georgiana?“
    „Sie machen sich große Sorgen um sie. Die Infektion spricht nicht in der erhofften Weise auf das Antibiotikum an. Ich warum neun bei ihr, aber ich bin mir nicht sicher, ob sie wusste, wer ich bin. Der Arzt sagte mir, ich solle nach Hause gehen; sie würden mir Bescheid geben, wenn es irgendwelche Veränderungen gäbe.“ Trinitys Stimme brach. „Ich glaube nicht, dass sie es schafft, Patricia Anne.“
    „Oh, Trinity, das tut mir so leid.“
    Mit einem tiefen Seufzer antwortete sie: „Mir auch.“
    „Trinity? Ich muss Sie etwas fragen. Arbeitete Meg für Georgiana? Wissen Sie das?“
    „Nichts Genaues. Meg kam nicht oft nach Birmingham, aber mit Computer und Fax heutzutage ist das ja auch nicht nötig. Ich denke, sie hat in South Alabama und Mississippi einiges für sie an Forschungen betrieben.“
     
    „Bevor sie zu der Hochzeit kam, hat sie da irgendetwas davon erzählt, dass sie während ihres Aufenthaltes hier für Georgiana arbeiten wollte?“
    „Sie sagte mir, Georgiana würde nicht in der Stadt sein. Ich erinnere mich daran, weil ich dachte, sie würde vielleicht bei ihr wohnen. Warum?“
    „Nur so.“
    „Sie denken doch nicht, Georgiana könnte etwas mit Megs Tod zu tun haben? Falls doch, dann können Sie das gleich streichen. Nicht Georgiana. Ich würde ihr mein Leben anvertrauen.“
    Vielleicht hatte Meg das auch getan, dachte ich. Aber ich hatte Trinity schon zu sehr aufgeregt. „Natürlich habe ich das nicht gedacht“, log ich. Ich sagte ihr, sie solle mich anrufen, falls sich Georgianas Zustand verändern sollte (ein hübscher Euphemismus für: falls sie sterben sollte), und legte auf. In dem Moment fiel mir ein, dass ich sie gar nicht nach Cassie Murphy gefragt hatte.
    Mary Alice und ich waren zu mancherlei Schlussfolgerungen gelangt. Zuallererst hatte Meg entdeckt, dass Georgiana Peach und vielleicht auch Castine Murphy Familienstammbäume frisierten und entweder Klienten erpressten oder hohe Summen für die Veränderungen berechneten. Sie manipulierten und stahlen auch Dinge oder rissen Seiten aus den Bevölkerungsregistern im Gerichtsgebäude heraus, die ihre Behauptungen widerlegten. War es ein Bundesvergehen, wenn man öffentliche Akten stahl? Vermutlich. Erpressung war auf jeden Fall eins. Meg hatte die Disketten hinterlassen, um die Veränderungen an den Stammbäumen zu dokumentieren, wie auch den Brief, in dem es um das Treffen mit der Frau von der Amerikanischen Genealogischen Gesellschaft ging.
    „Ein Singvögelchen“, sagte Schwesterherz mit Befriedi-
     
    gung. „Sie war drauf und dran zu singen, und sie haben sie kaltgemacht.“
    „Du hast in letzter Zeit eindeutig zu viele alte Filme gesehen“, sagte ich. Aber es ergab Sinn, was sie sagte. „Doch was ist dann mit Richter Haskins?“
    „Er wusste, dass Georgiana und Cassie Meg umgebracht hatten, und als er sie verpfeifen wollte, haben sie auch ihn kaltgemacht. Abgesehen davon war Georgiana immer noch in Liebe zu dem Richter entbrannt und eifersüchtig auf Jenny Louise.“
    Ich sah Schwesterherz an. „Sie haben ihn um die Ecke gebracht, weil er mit Jenny Louise gedingelt hat? Also hör mal, Schwesterherz. Und was ist dann mit Heidi Williams? Wo ist sie, und warum will Georgiana sie sehen?“
    „Heidi weiß die Wahrheit über den Mord an Meg und ist davongelaufen, weil sie wusste, dass ihr Leben in Gefahr war.“
    „Dass man sie aus dem Weg räumen wollte.“
    „Natürlich.“
    Ich musste zugeben, dass dies schlüssig war. „Aber was ist mit Megs Stimme auf dem Anrufbeantworter? Dem >Hilf mir!    „Da hat sich jemand verwählt“, verkündete Schwesterherz mit ihrer Belästige-mich-nicht-mit-solchen-Belanglosigkeiten-Stimme.
    „Ich werde morgen früh Bo Mitchell anrufen und es mit ihr besprechen.“
    „Besprich es mit niemandem sonst.“
    „Ich will ja nicht auch kaltgemacht

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