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Mømø im Legøland

Mømø im Legøland

Titel: Mømø im Legøland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arne Piewitz
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habe, sondern weil es meinen GeruchsMømøund Geschmackssinn beeinträchtigt.«
    Erni wirft ihm vor, ein mentaler Jogger zu sein.
    Heidi versucht einen kühnen Rückgriff in die Geschichte.
    Erni kontert: »Quatsch. Die alten Germanen mit ihren Wasserrohren aus Blei und ihrem Zinngeschirr — die haben sich die Gifte echt reingeschaufelt. Die sind ja nicht umsonst alle so zeitig in die Hünengräber gesprungen. Wenn du einen alten Germanen in unsere Zeit transponieren würdest — der würde nicht nur sofort überfahren, der würde spätestens nach der zweiten Mahlzeit röchelnd kollabieren und sich weigern, weiterzuleben.«
    Heinzi ist klug und hält sein Maul. Heidi bringt als Frau ihre echte Betroffenheit ein: »Sag ich doch — total vergiftet.
    Phosphate, Schwermetalle, Dioxin und Cadmium auf den Möhren... Das könnte der gar nicht überleben.«
    Erni gibt Heidi den Gnadenstoß: »Wissenschaftlich falsch. Für einen alten Germanen wäre unsere Lebensweise einfach zu gesund, der wäre diesem Ansturm von Gesundheit, verbunden mit der ärztlichen Fürsorge, überhaupt nicht gewachsen. So ist das doch!«
    Volki erscheint und entschuldigt sich für’s Zuspätkommen mit einem anderen Termin.
    Die blutrünstige Gabi startet den Versuch eines Interviews: »Die Sache mit dir ist ja echt heavy. Isohaft und so habe ich gehört. Haben die Schweine dich schlimm gefoltert?«
    »Das ist ja sehr relativ«, antworte ich.
    Ich sehe Gabi in die Augen, Gabi sieht mir in die Augen — den Punkt brauchen wir nun nicht mehr zu diskutieren, die Frage ist erledigt. Die Frau will mich vergewaltigen.
    Heidi, in diesen Bezügen zu Hause, geht sofort aggressiv dazwischen: »Du brauchst hier nicht den Heldenmacker zu spielen, davon haben wir schon genug.« Sie hält mich für einen Busengrapscher. Und sie will verhindern, daß Gaby zur Pimmelgrapscherin wird.
    Der Anwalt Volki macht sich breit:
    »Wir haben jetzt vielleicht die Chance, den Autobahnzubringer und damit das ganze Sanierungskonzept zu stoppen. Dafür müssen wir verhindern, daß die Justiz die ganze Sache in einem Prozeß gegen Laui auf schlichte Sachbeschädigung, groben Unfug und Einbruch runterbringt und dadurch politisch entschärft.«
    »Verschleierung durch Entpolitisierung, genau, ein alter Trick der Schweine« — belehrt Erni die Runde.
    Weiter der Anwalt:
    »Was wir brauchen, ist mindestens Nötigung von Verfassungsorganen und Landfriedensbruch.«
    Gabi: »O. K., aber irgendwann müßte diese linke Verherrlichung von Friedensbruch aber auch mal kritisch hinterfragt werden — das ist zumindest die Linie unserer Redaktion.«
    Heinzi: »Laui hat doch ’ne echt stärkte Action gebracht. Das ist doch ausbaufähig.«
    Gabi fragt, ob ich Belege habe für die Korruption zwischen dem Stadtbauamt und dieser Baufirma Kaußner. Hab’ ich nicht.
    »Aber du hattest doch eine Beziehung mit der Tochter vom Oberstadtbaurat?« Ich zucke mit den Schultern. In Wirklichkeit will sie wissen, ob Ich mir dabei vielleicht Ungeziefer eingefangen habe. Erni bringt alles auf den Punkt:
    »Diesen ganzen Dschungel von Planung, Filz und Sachzwängen kannst du nur aufmischen, wenn du durch 'ne individuelle, aber bewußtseinsbildende Action die herrschenden Machtstrukturen entlarvst und so die Sanierungs-Unfähigkeit unserer Pseudodemokratie vermittelst.«
    Heinz transponiert das ins Hochdeutsche: »Also, wenn ich dich richtig interpretiere, dann setzt Laui seinen Weg fort. In der Öffentlichkeit. Quer durch die Stadt. Geradeaus. Mit allen Konsequenzen. Ohne jeden Kompromiß. Das heißt, er unterwirft sich nicht länger den Zwängen von Straßenführung, Gebäuden und anderem unnatürlichen Kram. Die Stadt muß wieder zur Wiese werden.«
    Gabi: „Quer durch die Stadt? Da steht ihm aber viel im Weg.«
    Heinzi: »Das muß alles weg. Radikal weg.«
    Heidi: »Meines Erachtens muß das erst mit den Frauen breit diskutiert werden. Es ist ja erstmal überhaupt nicht einzusehen, daß das von einem Mann gemacht wird.«
    »Kinder, ich muß los«, sagt der Anwalt Volki, »das kriegt ihr jetzt auch ohne mich ins Laufen, ich habe noch einen anderen Termin, und außerdem ist es besser, wenn ich gar nicht weiß, was ihr so plant.«
    Volki geht.
    Gabi fragt nochmal: »Also, wenn Ich das richtig verstehe, dann soll Laui von hier, von dieser Kneipe, geradeaus nach Hause gehen. Richtig?«
    »Das ist eine konkrete Möglichkeit«, antwortet Heinzi.
    Es wird beschlossen, die Idee der Basis vorzuschlagen und

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