Mondgefluester - Ladies and Legends Trilogie
für die Familie verwalten?“ Rick sah in die Ferne hinaus. Margies einfache Logik war plötzlich sehr einleuchtend. Irgendwie erleichterte es ihn, dass er nicht verkaufen musste. „Ich denke, genau das werde ich tun. Ich frage mich, warum ich nicht selbst darauf gekommen bin.“ „Du hast wie üblich ans Geschäft gedacht. Aber es gibt andere, genauso wichtige Dinge, zum Beispiel das Familienerbe. Mein Vater hat sein Land verkauft, weil er keine Wahl hatte. Es hat sich herausgestellt, dass er als Ingenieur und Geschäftsmann viel besser war als als Rancher. Aber ein Teil von ihm hat immer bereut, dass er das Land aufgegeben hatte. Du bist nicht gezwungen, dich zu entscheiden, warum also willst du es tun?“
Rick griff nach Margie und schlang einen Arm um ihren Nacken. Er lehnte sich vor und küsste sie. „Erinnere mich daran, dass ich dich in Zukunft gelegentlich um Rat frage, Margie. Ich mag deine Art zu denken.“
Sie lachte. „Weißt du, dass es das erste Mal ist, dass du um meine Meinung in einer geschäftlichen Angelegenheit gebeten hast?“
„Ich muss es offensichtlich öfter tun.“ Rick zögerte ein paar Sekunden. Er wusste nicht, wie er sich ausdrücken sollte. Zur Hölle, er war nicht einmal sicher, ob er es überhaupt sagen wollte. Aber irgendwie musste er es tun. „Margie, wegen unseres Handels.“
Sie sah ihn überrascht an. „Welchen Handel?“
Es ärgerte ihn, dass sie es schon vergessen hatte. „Sieh mich nicht so verständnislos an. Ich rede von dem Handel, den wir gestern abgeschlossen haben: Dass ich zu Winters’ Ausstellung gehe, wenn du mich unsere Verlobung verkünden lässt. Oder ist dir diese Kleinigkeit schon entfallen?“
Sie blinzelte. „Ich nehme an, ich habe es nicht als Handel gesehen. Was ist damit, Rick?“
Er atmete tief ein. Er konnte immer noch den Mund halten, aber die Worte kamen wie von allein heraus. „Ich will nicht, dass du einer Verlobung zustimmst, nur weil wir einen Handel abgeschlossen haben, Margie. Du sollst nicht denken, dass du es tun musst, um Julie vor meiner Sturheit zu schützen.“
„Oh, Rick, so habe ich es wirklich nicht gesehen.“ „Trotzdem dachte ich, ich sollte dir sagen, dass ich ohne Bedingungen zu dieser verdammten Ausstellung gehe. Ich werde Winters eine faire Chance geben. Was uns betrifft, musst du mir nichts versprechen. Ich bin bereit, dir so viel Zeit zu lassen, wie du brauchst, um sicher zu sein, dass du mich heiraten willst.“
„Du überraschst mich, Rick.“
Er wirkte irritiert. „Du musst nicht ganz so verblüfft aussehen. Glaubst du, ich kann nicht großzügig sein, wenn ich will?“
„Nun ...“
„Du glaubst, ich kann dem Kerl keine faire Chance geben?“
„Nun
„Du denkst, meine einzige Methode ist es, Druck auszuüben, wann immer ich eine Gelegenheit dazu habe?“
„Um ehrlich zu sein, Rick ..."
Er hob eine Hand. „Vergiss es. Ich brauche keine ehrliche Antwort. Aber ich tue mein Bestes in dieser Angelegenheit, also lass mich, ja?“
„Okay.“ Sie lächelte sanft.
„Ich will, dass du mich heiratest. Aber ich will, dass du freiwillig zu mir kommst, Margie. Nicht weil ich dich dazu gedrängt habe.“ Rick zögerte kurz, bevor er weitersprach. „Lass dir so viel Zeit, wie du brauchst, um deine Entscheidung zu treffen.“
„Solange es nur die richtige ist?“ Sie zwinkerte übermütig. Er grinste erleichtert und entspannte sich. „Ganz recht. Solange es die richtige Entscheidung ist.“
8. KAPITEL
Sobald Margie und Rick die überfüllte Galerie betraten, erkannten sie, dass Sean Winters’ Ausstellung ein überwältigender Erfolg war. Überall standen elegant gekleidete Leute herum, die Champagner tranken und Gespräche über zeitgenössische Kunst führten. Margie sah, wie Rick die Situation mit kühlem Blick musterte, und lächelte. „Nicht ganz, was du erwartet hast, oder, Cowboy?“ „In Ordnung, ich gebe zu, dass der Mann anscheinend einen Markt hat. Das muss sein Zeug sein da an den Wänden. Lass es uns mal ansehen, bevor Julie entdeckt, dass wir hier sind.“
Sean Winters’ Arbeiten waren meist abstrakt und voller reicher, sonnendurchfluteter Wüstentöne. Sie hatten etwas an sich, das sie von den Werken anderer Künstler unterschied. Margie war sofort begeistert.
„Sie sind wundervoll“, rief sie. „Sieh dir diesen Canyon an, Rick.“
Rick betrachtete das Bild, auf das sie zeigte. „Bist du sicher, dass es einen Canyon darstellt? Es sieht mir eher nach gewellten Linien
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