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Monkeewrench 01 - Spiel unter Freunden

Monkeewrench 01 - Spiel unter Freunden

Titel: Monkeewrench 01 - Spiel unter Freunden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PJ Tracy
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John. Guten Morgen, Mary», würde er sagen. «Was bekümmert euch denn heute?» Und dann würden sie ihm berichten, dass sie noch einen weiteren Homosexuellen in seiner Gemeinde entdeckt hatten ­ einen Mann, dessen Wimpern zu lang waren, oder eine Frau mit einer zu tiefen Stimme, denn derlei genügte ihnen bereits als Beweis.
    Es war nicht simple Homophobie; die Kleinfeldts führten einen fanatischen Feldzug gegen die «abstoßende und widernatürliche Beleidigung unseres Herrgotts», und wenn Father Newberry sich ihre selbstgerechten Anklagen anhören musste, war er stets traurig und fühlte sich regelrecht beschmutzt.
    O Gott, lass es bitte diesmal etwas anderes sein, betete er, als er sich der mittleren Kirchenbank näherte. Schließlich bin ich mit dem Hackbraten der guten Schwester Ignatius heute bereits genug gestraft. Und tatsächlich war es etwas anderes. Nicht die mutmaßliche Existenz von Homosexuellen in der Kirchengemeinde machte John und Mary Kleinfeldt an diesem Morgen das Leben schwer, sondern die unbestreitbare Existenz kleiner sauberer Einschusslöcher in ihren Hinterköpfen.

 
    Kapitel 2
    Es war nicht der erste Mord in Kingsford County, seit Sheriff Michael Halloran vor fünf Jahren der Stern angeheftet worden war. Man verteile ein paar Tausend Menschen über den ländlichen Norden Wisconsins, bewaffne die Hälfte von ihnen mit Jagdgewehren und Ausbeinmessern, gebe hundert Bars in die Mischung, und prompt bringen sich einige der Leute gegenseitig um. So war es nun einmal.
    Es kam nicht sehr häufig vor, und größtenteils waren die Tatumstände den Leuten in dieser Gegend wohl vertraut: Kneipenschlägereien, häusliche Streitigkeiten und gelegentlich auch ein offensichtlich fingierter Jagdunfall, wie zum Beispiel bei Harry Patrowski, der seine Mutter durchs Küchenfenster erschoss und später behauptete, er hätte sie mit einem Hirsch verwechselt.
    Aber ein altes Ehepaar, niedergeschossen in einer Kirche?
    Das war schon etwas anderes, etwas Sinnloses und Böses, ein Mord, der nicht zu einer Kleinstadt passte, in der die Kinder auch nach Einbruch der Dunkelheit noch auf der Straße spielten, niemand seine Türen abschloss und die mit Mais beladenen Pferdewagen auf dem Weg zum Futtersilo über die Main Street rumpelten. Himmel, die Hälfte der Leute im County dachten an den Wal-Mart und nicht an Marihuana, wenn sie hörten, dass die Kids sich eine Tüte drehten, und man musste noch immer neunzig Meilen südöstlich nach Greenbay fahren, wenn man sich einen nicht jugendfreien Film ansehen wollte.
    Dieser Mord sollte alles verändern.   
    Vier der fünf Streifenwagen aus der dritten Schicht standen bereits auf dem Parkplatz von St. Luke, als Halloran um sechs Uhr morgens eintraf.  
    Na toll, dachte er, jetzt hab ich nur noch einen Wagen auf der Straße, und der muss über achthundert Quadratmeilen County kontrollieren. Er sah Doc Hansons hässlichen blauen Kombi, der von zwei Streifenwagen eingekeilt war, und weiter hinten in einer Ecke einen uralten Ford Falcon in einem Unheil kündenden Rechteck aus gelbem Absperrband.
    Deputy Bonar Carlson trat aus der Kirche und wartete auf der obersten Stufe. Er zerrte an einem Gürtel, der sich keine Hoffnung machen konnte, es je wieder hinauf zum Bauchnabel seines Trägers zu schaffen.
    «Bonar, wenn dein Halfter noch tiefer sackt, musst du dich irgendwann hinknien, um an deine Waffe zu kommen.»
    «Und trotzdem würde ich sie immer noch schneller ziehen als du», konterte Bonar grinsend, und das stimmte auch.
    «Mann, so früh bist du ja echt fies drauf. Nur gut, dass du nicht die dritte Schicht hast. Du würdest mir die Jungs vergraulen.»
    «Dann erzähl mir bitte, dass du den Fall hier schon gelöst hast, damit ich nach Hause fahren und mich wieder ins Bett legen kann.»
    «Wie ich's sehe, war's Father Newberry. Vierzig Jahre lang die Beichte abnehmen und Weihrauch schnüffeln, da muss der Tag ja kommen, an dem der arme Kerl ausrastet und zwei Leuten aus seiner Gemeinde in den Hinterkopf schießt.»
    «Ich werde ihm stecken, dass du das gesagt hast.» Bonar stopfte seine dicken Hände in die Jackentaschen und atmete schnaubend eine weiße Wolke aus. Er wurde ernst. «Er hat nichts gehört, hat auch nichts gesehen. Ist nach dem Abendessen vorm Fernseher eingeschlafen und wusste nicht einmal, dass die Kleinfeldts hier waren, bis er um fünf Uhr morgens aus dem Fenster sah und ihren Wagen erkannte. Ging rüber, um nachzusehen, ob er helfen konnte, fand

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