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Monkeewrench 02 - Der Koeder

Monkeewrench 02 - Der Koeder

Titel: Monkeewrench 02 - Der Koeder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.J. Tracy
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anderen Mann auf der Welt gab, der es für ein großartiges und hoffnungsvolles Geschenk hielt, wenn eine Frau zustimmte, unbewaffnet mit ihm zu Abend zu essen. Aber wer sollte es auch verstehen. Grace hatte ihm gerade einen Riesenschritt vorwärts zum Geschenk gemacht.
    Magozzi schenkte Wein ein, während Grace die Lebensmitteltüte auspackte und den Herd einschaltete. Er bemerkte eine flache Kasserolle, die mit Alufolie abgedeckt war. «Das riecht ja fantastisch.»
    «Beef Wellington.»
    «Ausgezeichnet.» Magozzi konnte sich zwar nicht an das Rezept für Beef Wellington erinnern, aber er nahm an, dass es etwas aus dem Backofen war, um das viel Brimborium gemacht wurde.
    «Warum machst du nicht etwas Platz auf dem Tisch und baust meinen Laptop auf? Während wir warten, bis das hier heiß geworden ist. Ich möchte dir zeigen, was ich mir von Morey Gilberts Computer runtergezogen hab.»
    Magozzi zögerte, denn es kam ihm vor, als sei er in eine andere Dimension katapultiert worden. Innerlich hatte er in dem Moment mit dem Fall abgeschlossen, als er den ersten Schuss auf Jeff Montgomery abgefeuert hatte. Ihm war völlig entfallen, dass er Moreys Bürocomputer zu Grace hatte schicken lassen.
    Ihre Finger flogen über die Tasten und zauberten auf den Monitor einen Cartoonfisch am Haken, unter dem Geh angeln zu lesen stand.
    Magozzi ächzte. «Lily hat gesagt, dass er jeden Abend Computerspiele spielte.»
    «Ich musste die Daten wiederherstellen. Wahrscheinlich hat Jeff Montgomery am Tag, nachdem er Morey Gilbert umgebracht hatte, versucht, alles platt zu machen – und es ist kein Computerspiel.» Grace klickte auf das Icon, und die Seite füllte sich mit drei Spalten – Namen in der ersten, Orte in der zweiten und eine Datumsspalte, die leer war. Magozzi überflog die Namen, aber er hatte keinen von ihnen auf der Liste der Opfer gesehen, die sie anhand der Bilder aus Ben Schulers Haus erstellt hatten. Er brauchte eine Sekunde, um zu verstehen. «Mein Gott. Das sind diejenigen, die sie noch nicht erledigt hatten.»
    Grace nickte. «Das habe ich mir auch gedacht, und deswegen habe ich die Wiesenthal-Site überprüft. Wir müssen die Liste rausgeben, Magozzi. Auf deren Site sind die meisten nämlich als unauffindbar aufgeführt.»
    «Und wie zum Teufel hat er sie dann gefunden?»
    Grace' Finger eilten wieder geschäftig über die Tastatur. «Das ist das Schöne – oder der Horror daran, je nach Blickwinkel. Ich weiß nicht, wie er sie früher aufgespürt hat, aber das Internet hat ihm die Arbeit sehr erleichtert.» Etwas, was aussah wie eine endlose Folge von Web-Adressen, lief mit großer Geschwindigkeit über den Monitor. «Als ich die Log-Dateien aller Seitenabrufe überprüft habe, die er gelöscht hatte, standen mir die Nackenhaare zu Berge. Ohne Ausnahme handelte es sich um Neonazi-Sites oder Sites von weißen Rassistengruppen – er hat Stunden in den Chat-Rooms dieser Sites verbracht, Magozzi, und überall dieselbe Nachricht hinterlassen.» Sie stoppte den Durchlauf bei einer Nachricht in kursiven Großbuchstaben.
    WARNUNG! JUDEN TÖTEN UNSERE BRÜDER! SCHÜTZT EUCH!
    Magozzi betrachtete die Warnung und schaute dann auf die E-Mail-Adresse, auf die Grace deutete.
    «Das war ein getürkter E-Mail-Account, den Morey Gilbert eingerichtet hat – durch ein Passwort geschützt. Auf seiner Festplatte sind ungefähr tausend Antworten gespeichert. Viele davon nur Müll, aber manche sind ernst zu nehmen.»
    Grace lehnte sich auf ihrem Stuhl zurück und seufzte. «Sie sind zu ihm gekommen, Magozzi. Sie haben die Warnung gelesen, oder jemand hat ihnen davon erzählt, sie haben eine Korrespondenz begonnen, und diejenigen, die es aus gutem Grund mit der Angst zu tun bekamen, erklärten sich am Ende zu einem persönlichen Treffen mit dem Mann bereit, der ihnen angeblich das Leben retten konnte. Es steht alles in den E-Mails. Er hat sich selbst als Köder ausgeworfen, und wenn sie anbissen, dann hatte er sie.»
    Magozzi rieb sich mit der Handfläche die Stirn. Er war von Moreys systematischer Jagd auf seine Beute fast mehr irritiert als von den Morden selbst. Er fragte sich, ob es ihm je gelingen würde, diesen Mann und den Philanthropen, den die ganze Stadt betrauerte, in ein und derselben Person zu erkennen.
    «Yin und Yang», sagte Grace leise. Sie las in seinem Gesicht, sie sah seine Gedanken. «Etwas davon steckt in uns allen, Magozzi.» Sie klappte ihren Laptop zu, stellte ihn beiseite und ordnete Geschirr und Besteck

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