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Monkeewrench 02 - Der Koeder

Monkeewrench 02 - Der Koeder

Titel: Monkeewrench 02 - Der Koeder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.J. Tracy
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du?»
    «So läuft der Hase.»
    Sie holten Jack an der Stelle ein, wo die Polizisten mit ihren Taschenlampen im Schatten unter den hohen Kiefern suchten.
    «Sie humpeln ja, Jack», sagte Gino. «Haben Sie auch Ihr Bein verletzt?»
    «Sie können mich mal.»
    «He, ich gebe mir Mühe.»
    Jack lächelte ein wenig. «Im Mühegeben sind Sie 'n Versager.»
    «Hier ist es also passiert?», fragte Magozzi.
    «Nein, oben am Haus, aber wer weiß, von wo der Kerl geschossen hat.»
    Sie gingen die gepflasterte Auffahrt hinauf, bis sie hinter einer Kurve zum ersten Mal das weitläufige Haus sahen, das Jack sich gebaut hatte, und den Schauplatz vor der Garage.
    «Mein Gott», murmelte Gino. «Was für ein Chaos.»
    Die Auffahrt war übersät von Borkenstücken und kleinen Zweigen. Es sah aus, als wäre ein Baum explodiert. Der luxuriöse Mercedes-Geländewagen, der nahe an der Garage parkte, war durchsiebt von Einschusslöchern, und die meisten Scheiben waren entweder ganz zersplittert oder beschädigt.
    Die große Scheibe der Heckklappe war zerborsten und in winzigen Teilen zu Boden gefallen, wo die kleinen Splitter aus Sicherheitsglas auf den Pflastersteinen glitzerten.
    Sie beachteten das Absperrband und blieben weniger als einen Meter vor dem Fahrzeug stehen. Einer der Officer aus Wayzata saß drinnen, löste mit der Pinzette etwas aus dem Armaturenbrett und ließ es in einen Plastikbeutel fallen.
    «Hier stand ich», sagte Jack. «Ich wollte gerade die Heckklappe öffnen, als ich den Schuss hörte und spürte, wie etwas an meinem Ohr vorbeizischte. Entschuldigen Sie bitte meine Ausdrucksweise, aber ich hätte mir vor Angst fast in die Hosen geschissen. Also habe ich meine Waffe aus der Tasche gezogen und zurückgeschossen.»
    Magozzi schaute nach rechts zwischen den Bäumen hindurch. Ein paar Zweige baumelten an Borkenstreifen. «Der Schuss kam aus dieser Richtung?»
    «Da bin ich ziemlich sicher.»
    «Nur einer?»
    «Ich weiß nicht. Inzwischen sorgte ich ja auch für Lärm.»
    Magozzi nickte. «Okay, das klingt einleuchtend, aber wenn Ihr Killer sich seitlich aufgehalten hat, verstehe ich die Einschusslöcher in der Heckklappe nicht so recht.»
    Jack blickte finster auf die Einschusslöcher. «Die könnte ich verursacht haben.»
    «Ja?»
    «Kann sein. Ich habe um mich geschossen. Mein Gott, ich hatte keine Ahnung, wo der Kerl steckte.»
    «Prima gemacht», kommentierte Gino trocken. «Sie hätten die halbe Nachbarschaft umlegen können.»
    Es sprach für Jack, dass er blass wurde.
    «Sie sehen ziemlich kaputt aus, Jack. Wir sollten reingehen, uns hinsetzen und uns ganz entspannt unterhalten», schlug Magozzi vor. Aber Jack schüttelte nur den Kopf.
    «Reingehen kann ich nicht. Habe letzte Nacht im Umkleidehaus am Pool geschlafen, nachdem Becky mich rausgeworfen hat, und es ist so sicher wie das Amen in der Kirche, dass sie mich nach dem hier nicht wieder reinlässt. Aber ich will sowieso nicht rein. Ich rufe mir ein Taxi und lass mich zur Gärtnerei fahren, wo mein Auto steht. Vielleicht kampiere ich eine Weile im Club.»
    «Wir fahren in die Richtung. Sie können gerne mit uns kommen, wenn Sie mögen.»
    Jack beäugte ihn argwöhnisch. «Stehe ich unter Arrest?»
    «Weil man auf Sie geschossen hat?», fragte Gino. «Himmel hilf, Jack, wir bieten Ihnen eine Mitfahrgelegenheit an. Wollen Sie, oder wollen Sie nicht?»
    «Ja, ich glaube schon. Ich habe unten im Krankenwagen eine Tasche.»
    «Die sollten wir schnell holen, bevor die damit wegfahren.» Gino fand Magozzis Blick und neigte seinen Kopf fast unmerklich in Richtung des Hauses.
    Magozzi schaute hinter sich und sah eine schlanke Frau im Schatten der Türöffnung stehen. Sie hatte die Arme über der Brust verschränkt. «Ich bin in ein paar Minuten bei euch.»
    Becky Gilbert war ebenso wie die Gegend, in der sie wohnte, ein bisschen zu perfekt, um natürlich zu sein. Ihr hübsches gebräuntes Gesicht war glatt und eigenartig straff wie Stoff, der zu stramm über einen Stickrahmen gespannt war. Sie hatte den geschmeidigen und austrainierten Körper einer Frau, die ihre Mitgliedschaft in einem Fitnessclub sehr ernst nimmt, und ihr weißes Tennisdress sah aus, als sei es maßgeschneidert, um ihre Figur zu unterstreichen. Diamanten funkelten an ihrem Handgelenk – wahrscheinlich die einzige Frau auf der Welt, die tatsächlich Tennisarmbänder trug, wenn sie Tennis spielte, dachte Magozzi.
    Ihre Augen funkelten vor Zorn, als Magozzi näher kam. «Mrs. Gilbert?»
    «Ja. Und

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