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Monkeewrench 03 - Mortifer

Monkeewrench 03 - Mortifer

Titel: Monkeewrench 03 - Mortifer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.J. Tracy
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dem Fenster, ließ sich zu Boden fallen und fing an zu schluchzen.
    Es war das erste Mal, dass Grace tatsächlich Angst vor Sharon hatte, mehr noch als beim Abfeuern des ersten Schusses. Sie verliert den Verstand. Sie vergisst alles. Verdammt, sie hat sich nicht mal umgesehen, bevor sie aus dem Wagen geklettert ist!
    Annie streckte den Arm durch das zerschossene Fenster und packte den Türgriff außen, doch Grace blickte sich hektisch in alle Richtungen um, spähte zu dem Werkstattschuppen hinüber, in das hohe Gras, unter die Bäume dahinter …
    Sie wusste nur eines mit Sicherheit – wenn das hier der Ort war, wo der falsche Deputy sie hatte haben wollen, dann wollte sie nicht hier sein.

KAPITEL 31
    Mit Ausnahme von Roadrunner, der noch immer im Computerabteil saß, waren alle Männer vorne im Monkeewrench-Bus und starrten sorgenvoll zu den gewaltigen Flammen im Wald zu ihrer Rechten, die sich unaufhaltsam der Straße näherten.
    Weniger als eine Meile von der Abzweigung nach Four Corners entfernt hielt Harley den gewaltigen Truck vor einer improvisierten Straßensperre an, die ein paar Feuerwehrleute errichtet hatten. Dahinter standen zwei Löschfahrzeuge, so nah an dem nicht existierenden Seitenstreifen, wie es nur ging, und trotzdem blieben höchstens ein paar Zentimeter Luft für den Bus zum Passieren. Eines der Löschfahrzeuge sah aus, als müsste es von Pferden gezogen werden.
    Zwei Männer in schweren gelben Einsatzjacken gestikulierten wild, Harley solle wenden und umkehren, was absolut lächerlich war. Magozzi und Halloran stiegen aus und zückten ihre Abzeichen und benutzten all ihre Autorität, und es dauerte trotzdem noch eine ganze Minute, bis sie die Feuerwehrleute überreden konnten, sie endlich passieren zu lassen. Charlie schlüpfte aus der Tür, bevor irgendjemand es bemerkte.
    »Dein Hund hat sich selbständig gemacht.« Halloran deutete auf den Weg hinter dem Wohnmobil, und Magozzi sah, wie Charlie im Straßengraben schnüffelte, dann in Richtung des Waldes rannte, auf das Feuer zu – der dämliche Köter –, und wieder zurück zur Straße, um die Nase in irgendetwas zu stecken, das er gefunden hatte.
    »Charlie, komm her!«, rief Magozzi und klatschte sich mit der Hand auf den Oberschenkel.
    Charlie blickte auf, dann wieder hinunter auf seinen Schatz, was auch immer es sein mochte, packte es zwischen den Zähnen, rannte zu Magozzi und ließ es vor seinen Füßen fallen.
    Magozzi hob den alten, verdreckten lila Turnschuh auf und hielt ihn mit zwei Fingern. Meine Güte. Ringsum drohte die Hölle loszubrechen, und der blöde Köter vergnügte sich mit irgendwelchem Krempel, den andere weggeworfen hatten. Dann hörte er Halloran »Ach du Scheiße!« flüstern und drehte sich fragend zu ihm um. Der große Mann starrte den Schuh in Magozzis Fingern an und sah aus, als würde er jeden Moment zusammenbrechen.
    »Der gehört Sharon.«
    Magozzi betrachtete den Schuh. »Es ist ein Schuh, weiter nichts. Er könnte jedem gehören. Er könnte schon seit Monaten hier liegen.«
    Halloran schüttelte entschieden den Kopf. »Das ist ein Converse Lavender High Top. Sie werden schon seit Jahren nicht mehr hergestellt. Sharon liebt diese dämlichen, hässlichen Schuhe. Es war mit das Erste, worum sie mich gebeten hat, als sie in Minneapolis im Krankenhaus lag. Ich sollte ihr diese Schuhe bringen.«
    Magozzi starrte den Schuh an und spürte, wie sich sein Magen verkrampfte. Innen an der Ferse klebte Blut. »Scheiße«, murmelte er und blickte auf, als Charlie davonraste. Er rief dem Hund hinterher, doch Charlie ignorierte ihn, drückte die Nase tief auf den Asphalt und fiel in einen Trott. Der Hund, der sich vor allem und jedem fürchtete, der sich mit eingekniffenem Schwanz zwischen Grace’ Beinen versteckte, wenn ein Zweijähriger sich auf einem Dreirad näherte, rannte nun an Feuerlöschwagen vorbei, sprang über Schläuche, wich Furcht einflößenden, brüllenden Männern in dicken gelben Jacken aus und schien nichts mehr auf der Welt wahrzunehmen außer der Duftspur, die von der Straße in seine Nasenlöcher stieg.
    »Gottverdammt!«, brüllte Harley aus dem Bus nach draußen und hämmerte mit der Faust auf das Lenkrad. »Roadrunner! Schaff deinen Arsch nach draußen und hol mir diesen Hund!«
    Roadrunner kam von hinten herangestürzt, ein Blatt Papier in der Faust, das er vergessen hatte wegzulegen, und sprang die schmale Treppe hinunter, ohne sich die Mühe zu machen, die einzelnen Stufen mit seiner

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