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Monkeewrench 03 - Mortifer

Monkeewrench 03 - Mortifer

Titel: Monkeewrench 03 - Mortifer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.J. Tracy
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Nacht verjagt hatte. Stumme Tränen rannen aus ihren braunen Augen und tropften auf Annies mollige Unterarme.
    Schließlich richtete Sharon sich auf, und während sie sich verlegen die Tränen von den Wangen wischte, wischte Grace sich das Blut von den Fingern. Das Funkgerät war über und über damit besudelt. Sie blickte in Richtung des Schuppens und fragte sich, ob Diebel die Wahrheit gesagt hatte, was das Telefon im Innern anging. »Ich versuche, eins von diesen Schlössern aufzuschießen.«
    »Im Kofferraum des Streifenwagens müsste ein Bolzenschneider liegen.«
    Grace sah Sharon an, überrascht von der Kraft, die plötzlich in ihre Stimme zurückgekehrt war. »Alles in Ordnung?«
    Sharon war bereits auf den Beinen und hob ihre Waffe auf, die neben ihr ins Gras gefallen war. »Besser als das. Ich bin richtig sauer.« Sie streckte eine Hand nach Annie aus, um ihr beim Aufstehen zu helfen, dann ging sie zum Wagen, zog am Hebel neben dem Fahrersitz und öffnete den Kofferraum, ohne den Leichnam zu beachten. Als sie fertig war, wischte sie sich die Hand an der Hose ab, ohne auf das zu sehen, was sie abwischte. Grace und Annie entdeckten den Bolzenschneider im Kofferraum, und alle drei Frauen näherten sich dem Wellblechschuppen.
    Im Innern war es stockdunkel und totenstill bis auf ein leises, schwaches Summen, das sie im ersten Augenblick nicht zu identifizieren vermochten. Grace wünschte sich die Taschenlampe herbei und fragte sich, wo sie sie verloren haben mochte. Sie tastete an der Wand entlang, bis sie eine Reihe von Schaltern gefunden hatte, und legte sie um. Das wütende Summen von hundert Fluoreszenzlampen an der Decke, die flackernd zum Leben erwachten und den gewaltigen Innenraum erhellten, beendete die Stille.
    Die drei Frauen standen da und gafften.
    Sieben gewaltige Tanklaster standen mit den Schnauzen zu dem riesigen Tor ordentlich in einer Reihe geparkt. Auf den silbern glänzenden Edelstahltanks stand in großen blauen Druckbuchstaben GOOD HEALTH DAIRIES.
    »Merkwürdiger Platz, um Milchlaster abzustellen«, murmelte Sharon.
    Annie runzelte die Stirn. »Ich dachte immer, Milchlaster wären die hübschen kleinen weißen Vans mit den klimpernden Flaschen.«
    »Das hier sind die Laster, die die Rohmilch auf den Farmen abholen und sie zu den Molkereien transportieren … Mist. Glaubst du, das hier sind die Trucks?«
    Grace starrte die großen, unschuldig aussehenden Laster mit den munteren blauen Schriftzügen an. Was für einen besseren Weg gibt es, etwas so Tödliches wie Nervengas unauffällig zu transportieren? , dachte sie, doch dann verdrängte sie den Gedanken und wandte sich ab.
    An der gegenüberliegenden Wand stand ein Schreibtisch mit einem Computer, der das leise Summen erklärte. Grace konnte kein Telefon entdecken, doch sie vermutete, dass es dort zu finden war. Sie ging zum Schreibtisch, und bis Annie und Sharon bei ihr waren, hatte sie eine einzelne Telefonleitung entdeckt, die hinten in den Computer führte und sonst nirgendwohin.
    »Kein Telefonapparat«, sagte sie zu den beiden anderen. »Die einzige Verbindung erfolgt durch das Modem.«
    Annie zuckte die Schultern. »Das reicht doch. Wir loggen uns ein und schicken Roadrunner eine Textnachricht. Wahrscheinlich ist er inzwischen halb verrückt vor Sorge.« Sie wackelte ungeduldig mit der Maus und wartete, bis der Bildschirm hell wurde.
    »Brauchst du denn kein Passwort oder so was?«, fragte Sharon, und Annie kicherte.
    »Kleines, es scheint, als müssten wir dir noch eine ganze Menge beibringen.« Sie setzte sich in den Stuhl, runzelte die Stirn angesichts der sinnlosen Zeichen, die auf dem Bildschirm erschienen, und hob die Hände zur Tastatur.
    »Annie! Stopp!«, brüllte Grace unvermittelt.
    Annie riss die Hände zurück und erstarrte. Sharon folgte mit weit aufgerissenen Augen Grace’ erschrockenem Blick zur Seite des Computers, wo eine rechteckige Kiste der gleichen Farbe stand. Nur dass es keine Kiste war, sondern ein weißlicher Quader aus etwas, das aussah wie Modellierknetmasse – mit Drähten, die zur Rückseite des Computers führten.
    »Ach du Scheiße …!«, flüsterte Sharon und erbleichte.
    Annie saß noch immer wie erstarrt auf ihrem Stuhl, die Hände neben den Schultern. »Kann ich mich bewegen?«
    Grace’ Stimme zitterte. »Fass nur die Tastatur nicht an und klick nicht mit der Maus.«
    Annie schob sich ein gutes Stück vom Schreibtisch zurück und rollte mit dem Stuhl zur Seite, um zu sehen, worauf Grace und

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