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Monkeewrench - 03 - Mortifer

Monkeewrench - 03 - Mortifer

Titel: Monkeewrench - 03 - Mortifer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. J. Tracy
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hatte in den Schuh geblutet. Sharon würde sauer sein.
    »Hören Sie, Ladys, wir sind hier an einer ungünstigen Stelle, und ich muss wirklich weiter. Sie können am Sammelplatz von mir aus anrufen, wen Sie wollen, und wenn Sie schon da sind, können Sie gleich Sheriff Pitala erklären, warum Sie diesen Brand gelegt haben.«
    »Sheriff Pitala?«
    »Mein Boss …«
    Grace warf einen schnellen Seitenblick zu Sharon, die beinahe unmerklich nickte.
    »… und ich schätze, er wird sich mächtig für das interessieren, was Sie ihm erzählen. Wir haben eine Ortschaft mitten in diesem Feuer, und Sie beten besser zu Gott, dass alle, die dort wohnen, sich rechtzeitig in Sicherheit bringen konnten.«
    Seine Stimme überschlug sich ein wenig. Verständlich, dass er wütend ist, dachte Grace. Das ist sein County, und es sind seine Leute in Four Corners, und wahrscheinlich glaubt er, dass einige von ihnen im Feuer gestorben sind, das wir gelegt haben. Etwas in ihr, das festgesessen hatte, seit der Range Rover liegen geblieben war, löste sich endlich. Entspann dich, sagte sie sich. Er ist ein Cop. Herrgott noch mal, er ist ein Cop. Es ist vorbei. Du bist in Sicherheit. Ihr alle seid endlich in Sicherheit.
    Das Geräusch einer Explosion ließ den Deputy erschrocken zusammenzucken. »Scheiße, die großen Weymouthkiefern haben Feuer gefangen. Der Brand breitet sich verdammt schnell aus. Steigen Sie in den Wagen, schnell!«
    »Ich brauche meine Waffe, Deputy«, sagte Sharon.
    »Später«, sagte er, rannte zum Wagen und öffnete die hintere Tür.
    Sharon blieb vor der offenen Tür stehen. »Ich bin Bundesbeamtin, Deputy. Cops nehmen einem Kollegen nicht die Waffe ab.«
    Er zögerte kurz, dann zog er die Neun-Millimeter-Pistole aus dem Hosenbund und gab sie Sharon zurück, mit dem Griff voran. »Sorry. Stecken Sie die Waffe ins Halfter. Wir müssen uns beeilen, und die Straßen sind schlecht.«
    Sharon kroch auf dem Rücksitz ganz durch und legte den Hut des Deputys auf die Heckablage, damit sie ihn nicht zerdrückten. Halloran würde wahrscheinlich über mich drüberklettern, um ans Fenster zu kommen, dachte sie in einem plötzlichen Anfall von Wehmut. Wahrscheinlich hätte Halloran zunächst einmal Deputy Diebel zusammengestaucht, weil er seinen Hut einfach so auf der Rückbank herumliegen hatte. Offensichtlich wurden die Vorschriften in Missaqua County laxer gehandhabt.
    Als Nächste stieg Annie ein, die Beine gespreizt, die Füße rechts und links vom Kardantunnel, einer davon nackt. »Scheiße, mein Schuh …« Doch da zog Grace bereits die Tür hinter sich zu, der Deputy saß hinter dem Lenkrad, trat das Gaspedal durch, und die hinteren Reifen qualmten.
    Es war ein wildes Geräusch, das Geräusch panischer Hast, und Grace spürte, wie sich ihr Magen augenblicklich wieder verkrampfte, als sie durch den Käfig hindurch nach vorn starrte, durch das Gitter zwischen den Vorder- und Rücksitzen, dann auf die Türen ohne Griffe. Sich in seinem eigenen, winzigen, sicheren Bereich einzusperren war eine Sache – eingesperrt zu sein von der Hand eines anderen war etwas anderes.
    Sie beugte sich vor, näher zu den Stäben. »Wir müssen so schnell wie möglich telefonieren, über einen Festnetzanschluss, Deputy. Bitte stellen Sie uns durch.«
    »Geht nicht«, schnauzte er zurück. »Wir sind in einem Funkloch. Kein Funk, kein Mobiltelefon. Aber der Sammelplatz ist keine fünf Meilen von hier entfernt, und wie ich bereits sagte, dort können Sie nach Lust und Laune telefonieren. Sie schnallen sich besser an, Ma’am. Noch eine Meile oder so, und wir sind auf einem unbefestigten Feldweg. Er ist ziemlich ausgewaschen.«
    Grace lehnte sich zurück und legte den Sicherheitsgurt an. Sie spürte, wie der Fahrtwind durch das offene Fenster des Streifenwagens über ihr Gesicht strich und die Haare von den Ohren wehte. Entspann dich, sagte sie sich zum wiederholten Mal. In den nächsten fünf Minuten kannst du überhaupt nichts tun, ob es dir passt oder nicht. Sie sah auf ihre Uhr. Gütiger Gott. Nur noch vier Stunden und fünfundvierzig Minuten. Reichte die Zeit, um zwei spezielle Laster unter den Millionen zu finden, die überall im Land unterwegs waren? Und selbst wenn sie die Laster fanden – reichte die Zeit dann auch noch, um sie zu entschärfen?
    Plötzlich lastete das Gewicht von tausend Menschenleben auf ihren Schultern, und fünf kurze Minuten erschienen ihr wie eine Ewigkeit. Sie versuchte sich auf die Zeit nach ihrer Ankunft beim

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