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Monkeewrench - 03 - Mortifer

Monkeewrench - 03 - Mortifer

Titel: Monkeewrench - 03 - Mortifer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. J. Tracy
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Sammelplatz zu konzentrieren, wenn sie ein Telefon in die Hände bekam … plötzlich stockten ihre Gedanken. Wen wollten sie denn verdammt noch mal anrufen? Wen rief man an, um etwas so Ungeheuerliches zu melden? Sie ging sämtliche Möglichkeiten durch, angefangen bei Magozzi, dem einen, einzigen Cop, dem sie wirklich vertraute, und sie lächelte, als sie bei der einzigen wirklichen Wahl ankam, die sie hatten. Grace war zehn Jahre lang vor dem FBI auf der Flucht gewesen, hatte ihm geschadet, wo sie nur konnte, hatte das gesamte FBI gehasst für das, was ein paar treulose, verbrecherische Beamte ihr einst angetan hatten, und jetzt saß sie neben einer FBI-Agentin und hatte allen Ernstes vor, das restliche FBI um Hilfe zu rufen.
    Und so dreht sich das Rad weiter und weiter, dachte sie und wandte den Kopf, um Annie anzusehen. Die Frau würde glatt Selbstmord begehen, sobald sie sich im Spiegel sah. Zerzaust und verdreckt stand ihr absolut nicht. Trotzdem beneidete Grace Annie um ihre Fähigkeit, sich sofort zurückzuziehen, den Kopf in den Nacken zu werfen, die Augen zu schließen und innerhalb weniger Minuten von absolutem Entsetzen zu völliger Entspannung überzugehen.
    Sharon war alles andere als entspannt. Sie saß kerzengerade in ihrem Sitz, angeschnallt, doch mit dem Rücken nicht an der Lehne, und das überraschte Grace. Von ihnen dreien hätte sich Sharon eigentlich am ehesten entspannen können, in einem Streifenwagen der Polizei, mit einem Kollegen am Steuer. Andererseits hatte sie vielleicht noch nie hinten in der Zelle gesessen, oder vielleicht war sie so durch den Wind, nachdem sie im letzten Herbst angeschossen worden war. Vielleicht waren sich die beiden Frauen viel ähnlicher, als Grace bisher vermutet hatte.
    Der Deputy bremste unvermittelt und kurbelte das Lenkrad wild nach rechts.
    Annie riss die Augen auf und spürte, wie sie nach vorn geschleudert wurde, und ihr Herz hämmerte wild. Verdammt, bleib ruhig, Dickerchen, okay? Du kriegst sonst noch einen Herzanfall. Er ist nur abgebogen, das ist alles.
    »Jetzt wird es ein wenig holprig, Ladys«, rief Deputy Diebel über die Schulter nach hinten, als er scharf vom Highway auf einen Feldweg einbog, der in den Wald führte. »Halten Sie sich fest.«
    Die Achsen des Wagens hüpften über die ausgewaschene Fahrspur, und die Frauen hinten wurden heftig durchgeschüttelt. Annie hatte die Arme unter den Brüsten verschränkt, um sie zu stützen. Diese dämlichen Dinger würden noch aus der Fassung hopsen oder was auch immer sie dort hielt, wo sie waren, und es tat weh.
    Der Wagen sprang über eine weitere Serie von Schlaglöchern, und etwas Hartes, Dünnes, das unter dem Vordersitz verstaut war, rutschte heraus und stieß an Sharons Fußspitze. Sie nahm den Fuß zur Seite und blickte nach unten, und ihre Augenbrauen zogen sich zusammen.
    Es gab ein lautes kratzendes Geräusch, als der Unterboden des Wagens aufsetzte, und der Hut des Deputys fiel von der Heckablage und landete zwischen Annie und Sharon. Sharon fing ihn automatisch auf und legte ihn in ihren Schoß, ohne den Blick von den vorbeihuschenden Feldern und dem Wald zu nehmen und den mächtigen Staubwolken, die der Wagen aufwirbelte.
    Eine Minute später mündete der Feldweg auf einen weiteren Highway. »Noch eine Meile, Ladys, und wir sind da.«
    Annie tätschelte Sharon das Knie. »Entspann dich, Honey, es ist fast vorbei.«
    Sharon nickte langsam, beinahe zögernd, während sie mit dem Hut des Deputys spielte, ihn in ihrem Schoß drehte, die vertraute steife Krempe betastete und eigenartigen Trost fand in diesem Stück Uniform, das genauso aussah wie der Hut, den sie früher getragen hatte. Er sah ganz genauso aus wie der Hut, der jetzt in ihrem Flur auf der Hutablage ruhte und auf den Tag wartete, da sie zu ihrem Job in Kingsford County zurückkehrte, mit Ausnahme der Größe natürlich und dem Namen auf dem Schild innen. Sie starrte auf das Schild, atmete tief ein und stieß die Luft langsam wieder aus. Plötzlich zitterten ihre Hände.
    »Das ist jetzt das letzte holprige Stück«, sagte Deputy Diebel, als er erneut auf einen Feldweg abbog. »Wir haben auf der Rückseite des Felds einen alten Schuppen in Beschlag genommen. Eine Werkstatt, der einzige Ort mit einem Telefon, der nah genug beim Ort des Geschehens liegt.«
    Der Schuppen war aus Wellblech, groß genug, um eine Menge Landmaschinen unterzubringen, und er sah alt und verwahrlost und halb verfallen aus. Entlang einer Seite standen

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