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Monkeewrench - 03 - Mortifer

Monkeewrench - 03 - Mortifer

Titel: Monkeewrench - 03 - Mortifer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. J. Tracy
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Remington, wie wir glauben.«
    Lee schloss die Augen und schüttelte den Kopf. Irgendein dämlicher Wilderer außerhalb der Jagdsaison mit zu viel Bier im Bauch und zu vielen Patronen in der Kammer, der sich mit der U. S. National Guard anlegte. »Haben Sie die Nummer notiert?«
    »Nein, Sir. Das Fahrzeug war zu schnell, und um die Wahrheit zu sagen, er hat uns ziemlich überrumpelt. Wir müssen davon ausgehen, dass er mit scharfer Munition geschossen hat.«
    Lee beäugte die Waffe des Mannes. »Remington oder nicht, jede Wette, dass er nicht so gut bewaffnet war wie Sie.«
    Der Mann blickte ein wenig bedrückt an seinem Gewehr hinab und schüttelte den Kopf. »Platzpatronen, Sir. Es gibt keine scharfe Munition bei Wochenendmanövern.«
    Lee stieß einen erleichterten Seufzer aus. »Vermutlich besser so.«
    »Der Dodge Ram ist jedenfalls in diese Richtung geflüchtet.« Der Mann deutete nach Süden, die Richtung, in die Lee sowieso wollte. »Der Colonel ist fest entschlossen, dafür zu sorgen, dass dieser Mann in Gewahrsam genommen wird. Er hat schließlich auf amerikanische Truppen geschossen.«
    Lee packte sein Klemmbrett, löste den Druckverschluss seines Halfters, wie er es immer tat, wenn er aus dem Wagen stieg, und stieß unvermittelt die Tür auf, während er mit heimlicher Genugtuung zur Kenntnis nahm, dass der junge Soldat hastig aus dem Weg springen musste. Er wich einen weiteren Schritt zurück, als Lee aus dem Wagen stieg und sich zu seiner vollen Größe aufrichtete. Über einsneunzig groß und gebaut wie ein Linebacker, überragte er die meisten Männer, einschließlich des jungen Soldaten. Lee legte die Hand auf den Kolben seiner Neun-Millimeter-Pistole, um den Eindruck noch zu verstärken, und ließ sie dort.
    »Äh, wollen Sie denn nicht die Verfolgung aufnehmen, Sir?«, fragte der Soldat.
    »Gleich. Sie wissen ja, wie das ist. Scheint, dass ich wieder im Dienst bin, und ich benötige ein paar Informationen, bevor ich Meldung an die Zentrale mache. Sie haben das Fahrzeug gesehen?«
    »Das habe ich, Sir.«
    »Sehr gut. Wenn Sie bitte als Erstes den verantwortlichen Offizier dieser kleinen Show rufen würden, diesen – Colonel, sagten Sie?«
    »Das ist richtig, Sir.«
    »Nun, bitte rufen Sie ihn her, ich benötige ein paar Informationen von ihm.«
    Der Soldat starrte Lee für einen Moment an. Er war jung, bemerkte Lee, und er sah aus, als ängstigte er sich zu Tode. Wahrscheinlich irgendein Angestellter aus Wausau, der in einer Million Jahre nicht damit gerechnet hatte, dass jemals auf ihn geschossen wurde. »Wir wissen das wirklich zu schätzen, Sir.«
    Lee wandte sich ab und griff durch das offene Wagenfenster, um den Motor abzustellen. Als er den Kopf in den Wagen streckte, hätte er schwören können, dass er das Stück Pfefferminzkaugummi im Handschuhfach roch sowie das Waffenöl im Lauf seiner Remington in ihrem Halter über der Heckscheibe. Er hörte das unregelmäßige Atmen des jungen Soldaten hinter sich …
    Gerade als seine Finger den Zündschlüssel berührten, sah er … etwas. Etwas, das sich im geschlossenen Beifahrerfenster spiegelte, eine Bewegung, zu langsam, zu verstohlen, zu zielgerichtet, und plötzlich erinnerte er sich an Dinge, die ihm damals als albern erschienen waren. Trainingssitzungen auf der Polizeiakademie – sich durch das dunkle Haus zu schleichen, wo in jeder Tür Pappmännchen hochklappten oder von der Decke fielen und das Herz so rasend hämmerte, dass einem der Brustkorb hinterher noch tagelang weh tat …
    Sein Kopf und seine Hand erinnerten sich an diese Tage, als wären sie fünf Minuten her, was Lee nicht wenig überraschte. Er wirbelte zur Seite herum, warf sich mit dem Rücken gegen den Türrahmen des Autos, gerade als der Knall des M-16 in seinen Ohren explodierte. Lange bevor sein Gehirn daran dachte, die Waffe zu ziehen, hielt er die Neun-Millimeter-Pistole in der Hand, und dann war für einen Sekundenbruchteil das Bild des Soldaten mit dem auf ihn gerichteten Lauf des Schnellfeuergewehrs in seinem Kopf, und es gab einen weiteren Schuss, so unmittelbar nach dem ersten, dass beide ineinander übergingen und nicht zu unterscheiden waren.
    Für einen Augenblick, der sich bis in alle Ewigkeit zu dehnen schien, starrten sich Deputy Lee und der junge Soldat an. Dann sah Lee entsetzt, wie der Soldat langsam in die Knie sank, während sich auf seiner Brust ein schwarzroter Kreis bildete. Das M-16 klapperte auf den Asphalt.
    »Grundgütiger …«, murmelte Lee

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