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Monkeewrench - 03 - Mortifer

Monkeewrench - 03 - Mortifer

Titel: Monkeewrench - 03 - Mortifer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. J. Tracy
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Lokal war aus handbehauenen Kiefernstämmen gebaut, die Joes Großvater vor hundert Jahren gefällt hatte, und Meter für Meter starrten einen die Glasaugen irgendeines toten Tiers von der Wand herab an. Bonar lief jedes Mal eine Gänsehaut über den Rücken.
    Da war beispielsweise das zweiköpfige Kalb, das eine von Barkley Widens Guernseykühen in den Siebzigern geworfen hatte, oder ein Elch mit gigantischen, staubigen Geweihschaufeln sowie jedes andere im Wald lebende Tier, das man sich vorstellen konnte, einschließlich einer Familie gestreifter Eichhörnchen auf einer Platte mit falschem Moos, das begonnen hatte herunterzurieseln. Soweit Bonar wusste, hatte Joe nicht ein einziges dieser Tiere selbst erlegt. Der Mann konnte es nicht ertragen, einer lebenden Kreatur etwas zuleide zu tun, doch die ausgestopften Tiere an der Wand hingen seit den Zeiten seines Großvaters dort, und, wie Joe zu sagen pflegte, sie abzuhängen wäre eine reine Verschwendung guter Taxidermie.
    Und dann war da die Katze. Das eine einzige tote Ding, das Joe zu dem gruseligen Dekor beigetragen hatte. Mein Gott, wie hatte Joe diese Katze geliebt, jedes einzelne der dreiundzwanzig Jahre, die die streunende Mieze durch seine Bar stolziert war, um gelegentlich mit den langen, ungeschnittenen Krallen nach einem zahlenden Gast zu schlagen. Meist war sie erst verträglich geworden, nachdem sie genügend Bier aus der Auffangrinne unter dem Zapfhahn geleckt hatte, um vom Alkohol betäubt einzuschlafen. Eine merkwürdige Art, die Erinnerung an einen treuen Begleiter zu ehren, dachte Bonar – ihn auszustopfen und an die Wand zu hängen.
    »Ich glaube nicht, dass ich hier etwas essen kann«, sagte er unbehaglich.
    Halloran lächelte ihm müde zu. »Du kannst ja in deinem fahrenden Sarg essen.«
    »Das hier ist, als würde man im Sarg von jemand anderem essen.«
    Sein Unbehagen ließ seine Bewegungen langsam werden, und so benötigte er volle zehn Minuten, um seinen Cheeseburger zu vertilgen, und weitere fünf für die Pommes frites, die Zwiebelringe und den Krautsalat.
    Halloran sah ihm beim Essen zu, während er eine Tasse frischen Kaffee trank, um auf der Straße wach zu bleiben. Als Bonar schließlich seinen Teller von sich schob, warf Halloran eine Hand voll Dollarnoten auf den Tisch und glitt aus der Nische. »Wir müssen los.«
    Bonar nickte zögernd. »Mann, bin ich vielleicht müde. Willst du nicht noch mal in Green Bay anrufen, bevor wir uns auf den Weg machen?«
    »Hab ich schon, bevor du reingekommen bist. Sharon und die anderen sind und bleiben verschwunden. Der Detective, mit dem ich am frühen Abend gesprochen habe, ist vor einer Stunde nach Hause gegangen, doch die Streifen oben im County suchen immer noch überall nach dem Range Rover.«
    Bonar hielt seinen Dienstrevolver im Halfter fest an die Hüfte gepresst, als er sich erhob. »Ist noch gar nicht lange her, da dachte ich, wir wären wie zwei alte Ladys, die sich Sorgen machen wegen einer Frau, die es nicht mal für nötig hält, Bescheid zu sagen, wenn sie sich ein paar Stunden verspätet hat. Aber ich hab die Stunden gezählt, während ich den Wagen beladen hab, und für meinen Geschmack sind es einfach zu viele.«
    Halloran sah ihm fest in die Augen und nickte.
    »Verdammt, Mike, allmählich krieg ich eine Heidenangst.«
     
    Das Gute an Bonars neunundsechziger Camaro – abgesehen von den sieben Litern Hubraum seines Chevy Big Block – war, dass er erst letztes Jahr eins von den neuen Funkgeräten des Countys eingebaut hatte.
    Sie fingen die üblichen Wochenend-Unterhaltungen aus dem Kingsford County auf – ein paar Betrunkene, ein paar Raufereien, eine Kneipenschlägerei mit Leichtverletzten und der arme alte Ron Rohner, der fast jeden Samstagabend Aliens auf seinem Hinterhof landen sah –, doch als sie auf die Frequenz von Missaqua wechselten, gab es dort nichts außer statischem Rauschen.
    »Ah«, seufzte Bonar. »Die wunderbare, beruhigende Stille des FBI.«
    »Warum schickst du nicht einen fingierten Spruch an diesen Esel Wellspring oben im Kalksteinbruch raus? In diesem Wagen kriegen sie uns nie im Leben.«
    »Solange du am Steuer sitzt, in der Tat nicht.«
    »Ich fahre nicht mal fünfundsiebzig Sachen, und das ist schon fast unmöglich in diesem Ding«, entgegnete Halloran.
    »Fühlt sich an, als wärst du schneller.«
    Halloran zügelte die vierhundertfünfzig PS des Camaro noch stärker, als sie auf die Missaqua County Line kamen – eine grausame Ironie, denn es war

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