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Monkeewrench 04 - Memento

Monkeewrench 04 - Memento

Titel: Monkeewrench 04 - Memento Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.J. Tracy
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gekriegt. Wie kann man bei dem Ding hier denn blättern?» Er deutete auf den Bildschirm, der das Einwohnerverzeichnis anzeigte.
    Grace streckte zerstreut die Hand aus und betätigte die Scroll-Taste. Gino und Magozzi hockten sich vor den Bildschirm und überflogen die vorbeiziehenden Namen, bis die Liste schließlich mit einer gewissen Muriel Zacher endete.
    «Nichts. Scheiße!», murmelte Gino. Er richtete sich auf und stemmte die Hände ins Kreuz. «Also alles nochmal von vorn.»
    «Es war ja auch nicht sehr wahrscheinlich», sagte Magozzi. «Aber versuchen mussten wir es. Was hältst du von den Standbildern, Grace? Glaubst du, du kannst das BCA ausstechen? Vielleicht kannst du irgendwie die Knochenstruktur unter den Skimasken isolieren, für euer Gesichtererkennungsprogramm?»
    Grace nickte, ohne den Blick von dem zweiten Bildschirm zu lösen. «Ich kann's versuchen. Lasst mich mal eine Viertelstunde allein.»

KAPITEL 35

    «Heiliger Bimbam!» Gino stand vor Grace' Wohnzimmerfenster und starrte mit großen, runden Augen zum Himmel empor. «Das Ende der Welt ist da. Es hat aufgehört zu schneien. Ist die Viertelstunde schon rum?»
    Magozzi fläzte sich auf dem Sofa, einen Arm vor den Augen, um das Tageslicht auszusperren. «Herrgott, Gino, entspann dich. Lass ihr Zeit. Dieses Programm ist ziemlich langsam.»
    «Entspann dich, sagt der Mann. Machst du Witze? Dieser beschissene Fall treibt mich langsam die Wand hoch. Jetzt sind wir von vier verschiedenen Seiten rangegangen und stehen immer noch mit leeren Händen da. Wir hatten Weinbeck, den Schneemann, die Warners und Bitterroot, und was können wir beweisen? Einen Scheißdreck!»
    «Das bringt es ziemlich klar auf den Punkt.»
    «Und was sollen wir jetzt machen?»
    «Keine Ahnung.»
    In ihrem Büro am Ende des Flurs probierte Grace pro forma alles aus, was ihr fortschrittliches Fotobearbeitungsprogramm leisten konnte. Der Computer berechnete Wahrscheinlichkeiten und fügte Farbpixel in allen denkbaren Konfigurationen hinzu, doch sie hatte wenig Hoffnung, aus den verschwommenen Standfotos genug für den Einsatz der Gesichtererkennungssoftware herauszuholen. Es war ihr nur gelungen, den Rest des Monogramms auf der Nahaufnahme des Schals sichtbar zu machen. Und mehr brauchte sie auch nicht. W-T-C-O-O-O.
    Polizisten waren in ihrem Denken oft so festgefahren, dachte Grace. Wenn sie sich einmal auf Zahlen versteift hatten, kamen sie nicht mehr davon weg. Sie waren gar nicht auf den Gedanken gekommen, dass die scheinbare Null vielleicht gar keine Null war, sondern der Buchstabe O, gestickt von den zittrigen Händen einer sehr alten Frau. Grace stieß sich vom Schreibtisch ab, schloss die Augen und dachte an den vergangenen Herbst zurück, an den letzten Tag, den sie in den Büroräumen von Bitterroot verbracht hatte.
    Er ist wunderschön, Maggie. Vielen Dank.
    Einfach nur eine kleine Erinnerung an uns. Ich habe Laura erzählt, dass Sie meinen am ersten Tag hier so bewundert haben, und da wollte sie unbedingt auch einen für Sie machen.
    Laura?
    Ja. Eine der beiden Begründerinnen von Bitterroot. Sie ist inzwischen schon sehr alt und nicht mehr so geschickt mit der Nadel wie früher, aber es schmeichelt ihr immer sehr, wenn ihre Arbeit auf Bewunderung stößt.
    Und was bedeuten die Buchstaben?
    Das, wofür auch wir stehen. Das gilt für Bitterroot und alle Orte, die genauso sind. Wir stehen füreinander ein: We Take Care Of Our Own. W-T-C-O-O-O. Laura bestickt solche Schals für all unsere Mädchen.
    Grace war das damals wie ein wunderbar menschlicher Wahlspruch erschienen in einer Welt, in der Unternehmen oft so unpersönlich waren. Und es war ja auch kein ungewöhnlicher Satz. Man hörte ihn immer wieder, wenn Menschen über ihre Familie, ihre Gemeinde, ihr Land sprachen, und er war ihr nicht weiter aufgefallen, als sie ihn in dem Chatroom-Thread gelesen hatte. Doch jetzt hatten die Buchstaben auf dem Schal plötzlich etwas äußerst Bedrohliches.
    Als Magozzi und Gino Grace vom Büro in die Küche gehen hörten, folgten sie ihr.
    «Hast du was rausgefunden?», fragte Gino erwartungsvoll.
    Sie drehte sich zu ihnen um, und Magozzi schien es, als wären ihre Augen völlig leer, als hätte sie jedes Gefühl aufgebraucht, das sich darin befand. «Habt ihr irgendeine Vorstellung davon, wie viele Frauen in diesem Land von ihren Männern ermordet worden sind, seit ihr durch meine Tür getreten seid?», fragte sie leise.
    Magozzi sah ihr in die Augen. «Sag mir, wie viele

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