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Monkeewrench 05 - Sieh mir beim Sterben zu

Monkeewrench 05 - Sieh mir beim Sterben zu

Titel: Monkeewrench 05 - Sieh mir beim Sterben zu Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.J. Tracy
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dahinhuschten. Wird aber auch Zeit, Gino und Magozzi, dachte der Richter. Dann wurde ihm klar, dass auch er rasch handeln musste.
    «Das wird allmählich ein wenig öde», sagte er. «Entweder Sie erschießen mich jetzt, oder ich …»
    Killer feuerte seine Waffe ab, noch ehe Jim den Satz beenden konnte, erwies sich aber als bemerkenswert schlechter Schütze, zumindest im Dunkeln. Es grenzte an ein Wunder, dass er überhaupt schon jemanden umgebracht hatte.
    «Idiot», murmelte Jim und drückte den Abzug der .38er, die er unter der Jacke versteckt hielt. Sie richtete das Knie des Mannes furchtbar zu, was Jim ausnehmend freute – genau dorthin hatte er nämlich gezielt. «Hier rüber, Magozzi!», rief er und beobachtete mit leichtem Lächeln, wie Killer brüllend auf das unversehrte Knie sackte und versuchte, von ihm wegzurobben. Seine Waffe lag vergessen hinter ihm im Gras.
    Großartiger Stoff für einen Film, dachte Jim und genoss die kinoreife Perfektion der ganzen Szene: das Mondlicht, das auf Killers Rücken fiel, während er in einem völlig sinnentleerten Fluchtversuch über das Grün kroch, die angespannten Gesichter von Magozzi und Gino, als sie auf ihn zustürzten, und das hektische Gebahren des dritten Mannes, den er nicht kannte, der aber zielsicher auf den verwundeten Bösewicht zustürzte, um ihn zu überwältigen und ihm Handschellen anzulegen, während die Flagge des achtzehnten Grüns im auffrischenden Wind leise flatterte. Fast glaubte er, die Filmmusik dazu zu hören.
    Er seufzte zufrieden, legte die .38er beiseite und verschloss den Bourbon mit dem Korken.
    «Guten Abend, Detectives. Perfektes Timing. Wer ist Ihr Freund?»
    «Verdammt nochmal, Richter, sind Sie jetzt total verrückt geworden? Was soll das hier eigentlich werden? Selbstmord?», brüllte Gino ihn an, während er bereits auf seinem Handy herumdrückte, um einen Krankenwagen und Verstärkung anzufordern.
    Jim lachte leise. «Ich habe gesehen, wie der Mann, auf dessen Rücken Ihr Freund gerade sitzt, Alan Sommers im Fluss ertränkt hat.»
    Das Adrenalin schwand so plötzlich aus Magozzis Beinen, dass er in die Knie ging. «Blödsinn. Sie hatten fast vier Promille, als Sie verhaftet wurden.»
    «Am Morgen meiner Verhaftung hatte ich die vier Promille in der Tat. Aber nicht, als ich den Mord beobachtet habe, und auch nicht, als ich dem Mörder zu seinem Wagen gefolgt bin und mir das Kennzeichen gemerkt habe.»
    Gino blieb der Mund offenstehen, dann klappte er ihn vernehmlich zu, hockte sich neben Jim und funkelte ihn an. Wirklich erstaunlich. Detective Rolseth war dem Richter immer wie ein äußerst sanfter Mensch vorgekommen, doch jetzt wirkte er geradezu bedrohlich.
    «Sie verdammter alter Scheißkerl!», zischte er. «Wollen Sie behaupten, Sie wussten die ganze Zeit, wer er ist, und haben es uns nicht gesagt?»
    «Es tut mir wirklich sehr leid, dass ich Sie belogen habe. Von ganzem Herzen.»
    «Na bravo, er entschuldigt sich! Und was wäre gewesen, wenn der nun am selben Tag noch jemanden umgebracht hätte? Oder am nächsten Tag? Was sollte das ganze Gerede, dass Sie für Recht und Ordnung leben? Sie haben uns da in Ihrer Wohnung was vom Pferd erzählt und dabei die ganze Zeit einen Mörder frei herumlaufen lassen.»
    Jim blinzelte ein paarmal und schloss dann die Augen, denn die traurige Wahrheit lautete: Darüber hatte er schlicht nicht nachgedacht. Für so etwas war er einfach zu dauerhaft betrunken. Und viel zu ausschließlich auf sein eigenes Unglück konzentriert.
    «Der Mann verblutet uns!», rief John vom Rasen her, wo er Killers Bein mit den Ärmeln seines Jacketts provisorisch abband.
    «Der Wagen ist schon unterwegs!», rief Gino zurück. «Ich schwöre bei Gott, Richter, dafür werden Sie eine harte Strafe kriegen. Und ich sitze dann hinten im Gerichtssaal und klatsche Beifall.»
    «Ich hatte meine Gründe …» Jim verhaspelte sich.
    «Sparen Sie sich die Mühe, ich kenne sie alle.» Ginos Stimme bebte vor Abscheu. «Ihr Sohn hat sich umgebracht, Sie haben Ihren Job verloren, und wahrscheinlich wurden Sie auch noch als Kind missbraucht. Weiß der Kuckuck. Mann, ich bin’s so was von leid, mir ständig die Entschuldigungen anzuhören, mit denen Loser wie Sie ihre Verbrechen rechtfertigen wollen.»
    John kam über den Rasen heran, blieb dann stehen und musterte Jim stirnrunzelnd. «Wann kommt der Krankenwagen?», fragte er. «Der Mann da drüben blutet richtig stark. Anscheinend wurde die Oberschenkelarterie getroffen. Und

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