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Monkeewrench 05 - Sieh mir beim Sterben zu

Monkeewrench 05 - Sieh mir beim Sterben zu

Titel: Monkeewrench 05 - Sieh mir beim Sterben zu Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.J. Tracy
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Mittelgangs schaute. Dort saßen Jung neben Alt, Piercing neben Tätowierung, dazwischen ein paar bartlose Jünglinge, die aussahen, als kämen sie direkt von den Dreharbeiten zu Revenge of the Nerds , und etliche Leute – Männer wie Frauen – mit Tanktop und haarigen Achselhöhlen. Und das waren noch die Normalen. Ganz hinten, fernab der anderen, saß die Belegschaft von Monkeewrench, was Smith für den Moment ganz recht war. Mit denen würde er sich morgen auseinandersetzen. Sie hatten sich zwar bereit erklärt, später in einem kleineren Seminarraum eine der Diskussionsrunden zu leiten, doch Grace MacBride hatte sich standhaft geweigert, eine hellerleuchtete Bühne zu betreten.
    «Die meisten von Ihnen haben verständlicherweise eine gewisse Abneigung dagegen, mit dem FBI zusammenzuarbeiten», begann John Smith und bedachte seine Zuhörer mit einem angedeuteten Lächeln. «Das liegt vermutlich daran, dass die meisten von Ihnen regelmäßig gegen etliche Bundesgesetze verstoßen.» Nervöses Lachen im Publikum. «Kurioserweise ist genau das der Grund, warum wir Sie heute hergebeten haben. Durch Ihre wagemutigen Vorstöße als Hacker wurden wir auf Sie aufmerksam, Sie haben es damit zu einer eigenen FBI-Akte gebracht und uns jenseits aller Rechtsprechung mit Ihren Fähigkeiten beeindruckt. Jetzt benötigen wir Ihre Hilfe dabei, ein anonymes und höchst raffiniertes Netzwerk aufzuspüren, das sich verschiedener ausländischer Proxy-Server bedient. Leider liegen diese in Ländern, die den Vereinigten Staaten keinen Zugang zu ihren Servern gewähren. Deshalb war unsere eigene Abteilung zur Bekämpfung von Cyberkriminalität bislang auch nicht in der Lage, die User, die zu diesem Netzwerk gehören, ausfindig zu machen.»
    «Hey, Mann. Sie verlangen aber jetzt nicht ernsthaft, dass wir uns in die Server feindlicher Staaten hacken, damit Sie sich dann einen unserer Jungs schnappen können? Erstens plaudern wir keine Familiengeheimnisse aus. Und zweitens können wir für so was jahrelang in den Knast kommen.»
    John musterte den Mann, der tatsächlich den Mut besaß, aufzustehen und zu sagen, was er dachte. Zu seiner Überraschung war es einer von den Nerds, mit höchstens fünfundfünfzig Kilo Lebendgewicht und einem Brustkorb, der aussah wie von einem Banksafe eingedrückt. «Aber natürlich nicht. Eine solche Verletzung internationaler Gesetze würde das FBI weder vorschlagen noch billigen. Wir bitten Sie lediglich darum, Ihre ganz speziellen Fähigkeiten dafür einzusetzen, um dieses Netzwerk ausfindig zu machen und den jeweiligen Standort seiner User zu lokalisieren.»
    «Ach, kommen Sie. Sie wissen doch verdammt gut, dass unsere ‹ganz speziellen Fähigkeiten› rein zufällig darin bestehen, geschützte Server zu hacken. Ich persönlich hab schon ein, zwei Jahre dafür abgesessen, das riskier ich nicht nochmal.»
    Das ganze Grüppchen brach in zustimmendes Murmeln aus. John konnte das durchaus verstehen. Er musste seine Worte sorgfältig wählen, alles ganz genau und korrekt formulieren.
    Er stützte die Unterarme auf das Rednerpult und ließ die Augen von Gesicht zu Gesicht wandern. «Wir vertrauen Ihnen», sagte er, und alle lachten. «Und weil das so ist, sind wir absolut sicher, niemals Grund zu der Annahme zu haben, dass Sie ein US-amerikanisches oder internationales Gesetz brechen würden. Für das FBI wäre es Zeitverschwendung, einer solchen Möglichkeit auch nur nachzugehen. Habe ich mich klar genug ausgedrückt?»
    Einen Moment lang war es ganz still im Saal. Kaum jemand verstand doppelte Botschaften besser als ein begabter Hacker. Paul Shafer, der zuständige Special Agent, sah aus, als hätte er eine Kröte verschluckt, was Smith aus irgendeinem Grund mit tiefer Genugtuung erfüllte.
    «Außerdem», fuhr er fort, «werden Sie Ihre Bemühungen nicht dafür einsetzen, einen ‹Ihrer Jungs› zu schnappen. Es handelt sich hier nicht um Identitätsräuber, Spammer oder Virenverbreiter. Die Leute, die wir suchen, sind kaltblütige Mörder. Sie filmen ihre Taten ab und stellen sie dann ins Internet, wo alle Welt sie sehen kann.»
    Die Beleuchtung im Hörsaal wurde noch schummriger, die Leinwand hinter dem Rednerpult leuchtete auf und zeigte die erste Folie einer PowerPoint-Präsentation. «Cleveland, Ohio» stand darauf.
    «Ich werde Ihnen jetzt eine Serie von fünf Videos zeigen, die in den vergangenen Monaten von verschiedenen Websites beschlagnahmt wurden. Manche von Ihnen haben diese Videos vielleicht

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