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Nein, mit Fremden geh ich nicht!

Titel: Nein, mit Fremden geh ich nicht! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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Eine Kindheit sollte immer glücklich und unbeschwert sein Um das zu erreichen, brauchen Kinder einen besonderen Schutz - in der Familie ebenso wie in der Gesellschaft.
     
     
     
     
    Leider keine Selbstverständlichkeit, sondern etwas, das sich nur durch nicht nachlassendes Engagement erreichen lässt.
    Dies ist einer der Gründe, warum ich mich seit Jahren als Schirmherrin des Vereins »Power-Child« für die Prävention von sexueller Gewalt gegen Kinder und Jugendliche einsetze.
    Zu den wichtigsten Zielen unserer Organisation gehört es, das Bewusstsein für das Recht auf körperliche Selbstbestimmung bei Kindern zu fördern, das kindliche Selbstvertrauen zu stärken, Grenzverletzungen erkennen zu lernen und sich dagegen zu wehren. Wir vermitteln diese Inhalte spielerisch und altersgerecht durch Theaterstücke und Puppenspiele. So schaffen wir für die Kinder angstfreie Räume, in denen sie sich öffnen können.
    Beratungsangebote, unter anderem ein moderiertes und geschütztes Internetforum, ergänzen das Angebot.
    Gerade besonders Schutzbedürftige, nämlich sehr junge Kinder, sind zum Selbstschutz nur sehr eingeschränkt in der Lage.
    Aber man kann auch sie - in sehr behutsamer und individueller Weise - an das Thema heranführen.
    Deshalb habe ich mich gerne bereit erklärt, mit dem vorliegenden Buch dazu beizutragen.

    Auch sehr junge Kinder können schon ein Gespür dafür entwickeln, welche Situationen potentiell bedrohlich sein könnten und dass sie in solchen Angstsituationen Hilfe von Erwachsenen brauchen.
    Mein Ziel war es, eine Geschichte zu erzählen, die einerseits ganz im Erfahrungsbereich ihres kindlichen Alltags angesiedelt ist und andererseits mögliche Gefahr deutlich macht, ohne Ängste zu schüren.
    Die Geschichte der kleinen Lia liefert keine Patentrezepte zur Prävention. Sie will vielmehr Erwachsenen und Kindern einen Gesprächsanlass und -einstig ins Thema »Gewalt gegen Kinder« bieten.
    Bei diesem schwierigen Thema ist die individuell auf das einzelne Kind abgestimmte Begleitung durch Erwachsene - seien es Eltern oder Erzieher - unabdingbar.
    Die Unversehrtheit unserer Kinder zu gewährleisten, indem wir sie stärken und so vor Übergriffen schützen, ist unser Hauptanliegen bei »Power-Child«. Dieses Buch soll einen kleinen Beitrag dazu leisten. Damit möglichst viele Kinder erfahren, was für ein unersetzliches Geschenk eine unbeschwerte, glückliche Kindheit ist.
     
    Ihre

Nein, mit Fremden geh ich nicht!
    Lia findet, dass dieser Morgen gar nicht gut anfängt. Tim, ihr großer Bruder, zerrt an ihren Haaren - nur so zum Spaß.
    Aber Lia kann das gar nicht leiden.
    »Lass das!«, schimpft sie. Da zieht er noch fester.
    Jetzt wird Lia aber richtig wütend und beißt Tim ganz fest in die Hand.
    »Mamaaa!«, schreit Tim. Und dann ist Mama sauer auf Lia!
    »Du magst Tim viel lieber als mich!«, heult Lia.

    Auch im Kindergarten ist heute alles verkehrt. Lias Lieblings-Kindergärtnerin ist krank.
    Und Anne, Lias beste Freundin, ist ganz komisch. Als Lia fragt: »Wollen wir Seilhüpfen?«, schüttelt sie nur den Kopf und fängt an zu weinen. Und dann bekommt Anne auch noch lauter rote Punkte auf der Haut. Darum holt ihre Mama sie ganz schnell ab und Lia muss alleine Seil hüpfen.

    Erst als der Kindergarten aus ist, fällt Lia ein, dass sie nun mit niemandem heimfahren kann.
    Morgens bringt nämlich Lias Papa Anne und sie zum Kindergarten, mittags holt dafür Annes Mama beide ab. Manchmal geht Lia auch mit Moritz und seiner großen Schwester Sofie.

    »Wer holt mich heute ab?«, fragt Lia Helen, die andere Kindergärtnerin. Aber die hat alle Hände voll zu tun.
    »Ich kümmere mich gleich darum«, antwortet sie.
    Lia wartet und wartet …
    Nur Moritz aus Lias Gruppe ist noch da. Schließlich wird auch er von Sofie abgeholt.

    »Sofie, nimm doch bitte Lia mit!«, ruft nun Helen. »Ich hab mit ihrer Mutter telefoniert und sie hat gesagt, dass Lia heute mit euch gehen kann.«
    »Da muss ich extra einen Umweg machen!«, murrt Sofie.

    An einer Straßenkreuzung sagt Sofie dann zu Lia: »Von hier findest du doch allein heim, oder? Einfach geradeaus. Das weißt du ja selbst.«
    Lia nickt. Weit kann es nicht mehr sein. Mit dem Auto geht es immer ganz schnell.
    Immerhin bin ich schon fast sechs Jahre alt, denkt Lia, als Sofie und Moritz um die Ecke gebogen sind. Und vielleicht geht Mama später mit mir ins Schwimmbad. Es ist schon den ganzen Tag so heiß. Da steigen plötzlich auch noch dicke,

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