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Monkeewrench 05 - Sieh mir beim Sterben zu

Monkeewrench 05 - Sieh mir beim Sterben zu

Titel: Monkeewrench 05 - Sieh mir beim Sterben zu Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.J. Tracy
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finde Frösche nämlich furchtbar, seit ich im Kinderheim Nummer sieben mal einen mit dem Rasenmäher überfahren habe. Da bin ich vielleicht ausgeflippt, ich kann Ihnen sagen. Und wo wir gerade beim Thema sind, wir sind mit der Leichen-Software fertig.»
    John musste erst einmal durchatmen, bevor er versuchen konnte, sich durch Harleys Gedankenlabyrinth zu tasten. Kinderheim Nummer sieben? Wie viele hatte es denn dann insgesamt gegeben? «Die Leichen-Software?»
    «Ja. Wissen Sie noch? Damit haben Sie uns mal ursprünglich beauftragt. Roadrunner lässt gerade die Betaversion laufen, und wenn alles klappt, haben wir eine Software, die Ihnen in zwei Sekunden sagen kann, ob in den Filmchen eine echte Leiche vorkommt oder ob das nur inszeniert ist. Ist also insgesamt ein verdammt guter Tag heute. Huttinger sitzt im Knast, und Sie kriegen endlich die Software, die Sie haben wollten.»
    «Ach.»
    «‹Ach›? Ist das alles, was Sie dazu zu sagen haben? Ziehen Sie mal lieber Ihre Tanzschühchen an, Mr John, denn die Sektflöten stehen schon bereit, und ich hab Bock, mal so richtig den Tiger rauszulassen.»
    John lächelte leicht, was ein bisschen albern aussah, so als gäbe es eigentlich keinen passenden Platz für ein Lächeln in seinem Gesicht. «Wissen Sie, meistens verstehe ich ja nur die Hälfte von dem, was Sie sagen, aber wie Sie es sagen, gefällt mir gut.»
    Harley lachte schallend und schlug ihm auf die Schulter, und im selben Moment begann Johns Handy, auf dem Tisch ein Tänzchen aufzuführen. «Sagen Sie den Typen, die da anrufen, sie sollen Ihre Nummer auf den Müll werfen. Wir haben hier ganz amtlich was zu feiern.»
    Damit ging Harley, um ihn in Ruhe telefonieren zu lassen, und John fand, dass das einiges über den Mann aussagte. Er nahm den Anruf an, lauschte eine Zeit lang aufmerksam und spürte dabei, wie ihn das ebenso kostbare wie flüchtige Gefühl ansatzweiser Zufriedenheit, das er so genossen hatte, langsam, aber sicher wieder verließ. «Ich gebe es weiter und rufe Sie dann wieder an» – mehr sagte er nicht während des Telefonats. Als er das Handy zuklappte, warf er einen Blick auf die Uhr und fragte sich, wohin der Nachmittag eigentlich verschwunden war, wohin all die Jahre verschwunden waren und wie die Welt sich so drastisch hatte ändern können, während er, ein blinder Zeuge, einfach danebensaß.
    Alles schien plötzlich zu zerfallen und außer Kontrolle zu geraten – einschließlich seiner Uhr. Auf dem Zifferblatt entdeckte er lauter kleine Defekte, die ihm noch nie zuvor aufgefallen waren. Ein wenig Schmutz unter dem Uhrglas, genau zwischen der Zwei und der Drei, eine stumpfe Stelle am Minutenzeiger, wo die Legierung sich abgenutzt hatte. Billiger Schrott, der kaum ein Jahr nach dem Kauf schon Gebrauchsspuren zeigte. Er musste an seinen Onkel denken, der bereits mehr als zehn Jahre unter der Erde lag, mitsamt der Schweizer Armbanduhr, die er von Johns Vater geschenkt bekommen hatte, als er die Polizeiuniform anlegte. Ich hätte sie ihm heimlich abnehmen sollen, als der Sarg noch offen war , dachte John und schloss dann die Augen, schockiert darüber, dass ihm so etwas überhaupt einfiel. Als er die Augen wieder öffnete, saß Harley ihm erneut gegenüber und hatte die Finger vor der breiten Brust verschränkt.
    «Schlechte Nachrichten, Smith?»
    «Wir haben ein neues Problem.»
    «Hm. Interessant. Bisher hatten wir echte Morde, die im Internet gepostet wurden, und durchgeknallte Highschool-Lehrer. So wie ich das sehe, bleiben eigentlich nur noch Langstreckenraketen aus China oder ein Meteorit auf Kollisionskurs mit der Erde. Also, was ist es? Ich hoffe ja ehrlich gesagt auf den Meteoriten, der braucht nämlich sicher länger als die Raketen aus China, da können wir uns vorher noch ordentlich zudröhnen.»
    Ein Lächeln war der Situation vollkommen unangemessen, und John musste gegen den Impuls ankämpfen, sich die Hand vor den Mund zu halten. «Das war gerade Chelsea Thomas am Telefon.»
    «Die scharfe Profilerin, zu der Sie Magozzi geschickt haben?»
    John runzelte die Stirn. «Wer hat Ihnen denn erzählt, sie wäre … scharf?»
    Harley grinste und dachte sich, dass Special Agent John Smith das Wort gerade vermutlich zum ersten Mal in seinem ganzen politisch korrekten Leben in diesem Zusammenhang in den Mund genommen hatte. Dann zuckte er die Achseln, und seine Lederjacke verströmte dabei einen leichten Stallgeruch. «Rolseth rief mich neulich an, um ein bisschen zu plaudern, und das

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