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Monkeewrench 05 - Sieh mir beim Sterben zu

Monkeewrench 05 - Sieh mir beim Sterben zu

Titel: Monkeewrench 05 - Sieh mir beim Sterben zu Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.J. Tracy
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wussten?»
    Smith deutete ein Lächeln an. «Sie beide sind ja ein eindrucksvolles Team beim Verhör.»
    «Vielen Dank.» Gino warf sich ein wenig in die Brust.
    Agent Smith nickte huldvoll. «Wir sind hier, weil das Büro von Monkeewrench sich hier befindet. Unabhängig von der Kompetenz unserer Abteilung für Cyberkriminalität erschien es uns doch unerlässlich, für diese Ermittlung alle verfügbaren Ressourcen zu nutzen. Und ich denke, wir sind uns wohl einig, dass es in diesem Bereich niemand Besseren gibt als die Belegschaft von Monkeewrench. Natürlich haben wir angeboten, ihnen für diesen Auftrag Büroräume in Washington zur Verfügung zu stellen, aber sie haben es doch vorgezogen, in ihrer vertrauten Umgebung zu arbeiten. Und wir haben entschieden, ihnen das zu ermöglichen.»
    «Dann ist das also tatsächlich reiner Zufall?», fragte Gino.
    Smith runzelte die Stirn. Anscheinend fühlte er sich mit dem Wort «Zufall» ebenso unwohl wie alle anderen Gesetzeshüter. «Sieht ganz so aus.»

    Grace, Annie und Harley hatten ihre Stühle an Roadrunners Schreibtisch geschoben und sahen zu, wie er die Ausschnitte aus den Überwachungsbändern auf den Spezialrechner überspielte, auf dem die Gesichtererkennungs-Software lief.
    «Willst du die Suchparameter fürs Internet nicht beschränken, Kleiner?», fragte Harley.
    «Nö.» Roadrunner drehte sich zu ihm um. «Sollte ich?»
    «Wenn du es nicht machst, dauert’s ewig. Besser, du fängst klein an und lässt sie erst mal ein paar von diesen Sozialen Netzwerken vergleichen.»
    «Okay. Dann nehme ich erst mal nur MySpace, YouTube und Facebook. Das sind die größten.»
    Annie, die an diesem Tag in einem Kaftan aus geblümter Seide besonders zauberhaft aussah, bedachte Harley mit einem ihrer seltenen Komplimente. «Das ist das Vernünftigste, was dir seit Tagen über die Lippen gekommen ist.»
    Harleys Brauen zuckten. «Alles, was mir über die Lippen kommt, ist vernünftig. Das hast du nur noch nicht begriffen, Püppchen.»
    «Träum weiter, Harley», gab sie schnippisch zurück. «Ein bisschen Schlagfertigkeit steht dir übrigens ganz gut. Aber sag nie wieder Püppchen zu mir, sonst …»
    Grace blendete das Geplänkel zwischen den beiden aus und ließ den Blick wieder zu dem Fernsehbildschirm an der Wand wandern, der sonst nur selten eingeschaltet wurde, seit Beginn der Karton-Krise aber ununterbrochen lief. Jeder Sender, ob Satellit oder Kabel, berichtete immer noch pausenlos über das Chaos in Minneapolis. Wie lange es wohl noch dauern würde, bis sich ähnliche Szenen in anderen Großstädten im Land oder sogar weltweit abspielten? Nicht allzu lange vermutlich. In ihren Anfängen schien die globale Vernetzung ja noch eine richtig gute Idee zu sein, doch wie alle Erfindungen von großer Tragweite besaß auch sie ihre dunkle Seite – eine gewaltig dunkle Seite sogar. Und sie standen mitten im Kreuzfeuer.
    Annie war offensichtlich die Munition für das Wortgefecht mit Harley ausgegangen, denn sie schaute auch wieder zum Fernseher und spitzte dabei die schimmernden rosafarbenen Lippen, die haargenau dem Farbton der schimmernden rosa Mohnblüten auf ihrem Kleid entsprachen. «Das ist doch der helle Wahnsinn. Seht euch nur die Autobahnen an: randvoll mit netten, normalen Menschen, die sich nicht mehr trauen, in ihrer eigenen Stadt zu bleiben. Das ist einfach nicht richtig. Wir müssen etwas dagegen unternehmen.»
    Grace seufzte. «Die einzige Lösung wäre, das Wesen des Menschen zu ändern, und das schaffen selbst wir nicht. Das Internet fördert vielleicht falsches Verhalten und stellt ein weltweites Forum zur Verfügung, aber letztendlich ist doch der Mensch selbst der Böse und nicht die Technik.»
    «Was mich echt in den Wahnsinn treibt, ist, dass es im Netz verdammt nochmal viel zu viele Orte gibt, wo diese Bösen sich verstecken können», knurrte Harley. «Wenn wir ihnen ihre Verstecke wegnehmen könnten, würden sie sich so was demnächst zweimal überlegen.»
    Roadrunner wirbelte auf seinem Stuhl herum. «Ich habe die Erkennungssoftware gerade gestartet. Jetzt heißt es warten.» Er sah Harley an. «Und was die Verstecke angeht, Harley, da können wir nichts machen.»
    «Ach nein?», polterte Harley. «Wir könnten verdammt viel machen, wenn wir nur den Mumm dazu hätten.»
    Roadrunner verdrehte die Augen. «So? Und was? Wir tingeln doch schon die ganze Woche über alle möglichen feindlichen Server und Websites. Die Typen, die wir suchen, wissen sehr

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