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Monkeewrench 06 - Todesnaehe

Monkeewrench 06 - Todesnaehe

Titel: Monkeewrench 06 - Todesnaehe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.J. Tracy
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erdrückend, um es so ohne weiteres zu akzeptieren, und zumindest für den Augenblick schien es auch unangemessen und völlig sinnlos, es in Worte fassen zu wollen.
    Vielleicht, dachte Magozzi, während er aus dem Augenwinkel zu Grace hinübersah, die mit halb geschlossenen Augen ihren Tee trank, würden sie ja nie darüber sprechen. Manchmal musste man den eigenen Ängsten und Verletzungen auch erlauben, ungestört auf den Grund der Seele zu sinken, wie giftige Ablagerungen in einem verschmutzten Teich.
    Am späten Abend war Noya, die Frau des Chiefs, eingetroffen und hatte sie alle mit einer nahrhaften Suppe, einem Salat aus Wildreis und Unmengen indianischem Fladenbrot versorgt. Sie aßen schweigend, versuchten erschöpft und traurig, die Geschehnisse des Tages zu verarbeiten.
    «Danke für diese Mahlzeit, altes Mädchen.» In einer seltenen öffentlichen Zärtlichkeitsbekundung legte der Chief seiner Noya den Arm um die Taille, und alle anderen fühlten sich bei dem Anblick richtiggehend einsam. Er musterte die Übrigen, sah das Schuldbewusstsein in ihren Mienen. Offensichtlich glaubte keiner von ihnen daran, dass alles, was geschah, einen Grund hatte und dass es nach diesem Leben noch ein weiteres gab. Der Chief stellte es sich schrecklich vor, so zu leben.
    Noya stand auf und legte ihm die Hand auf die Schulter. «Wir müssen los», sagte sie.
    Der Chief stemmte sich aus seinem Stuhl hoch und sah in die ernsten Gesichter rund um den Tisch. «Wir müssen Eugene Thunderhawks Familie einen Beileidsbesuch abstatten», sagte er. «Morgen früh bin ich wieder da.» Einen Moment lang zögerte er, presste die Lippen zusammen und runzelte die Stirn. «Eines noch. Wir müssen wissen, wohin wir Johns Leiche überführen sollen. Wo ist seine Familie?»
    «Hier», sagte Grace leise, und die anderen nickten bestätigend. «Er hatte sonst niemanden. Wir nehmen ihn mit zurück nach Minneapolis und werden ihn dort beisetzen.»
    Bevor er ging, nahm der Chief den Stuhl, auf dem John Smith am Morgen noch gesessen hatte, und drehte ihn mit der Lehne zum Tisch.
    Er ist nicht mehr da
, dachte Grace. Ein Teil ihres eigenen Lebens war mit ihm gegangen.

    Im Morgengrauen wurden sie von Hubschraubern geweckt. Das laute Knattern der Rotoren drang bis ins Haus, als die Helikopter auf einer Lichtung in der Nähe des Hotels landeten. Eine Stunde später stand der Chief mit Agent Dahl vor der Tür der Jagdhütte, einen Kader von Agenten im Schlepptau und hinter ihnen, in gebührendem erzwungenem Abstand, Dutzende Reporter und Fotografen.
    Dahl begrüßte Gino und Magozzi, und sie stellten ihm die anderen vor. Entschuldigend deutete er mit dem Kopf auf die Medienmeute. «Die Sache beherrscht die Nachrichten weltweit. Unsere Vorgesetzten fanden, da lässt man sie besser von dem berichten, was hier passiert ist.» Dann musterte er das Grüppchen, das sich in einem improvisierten Halbkreis um ihn geschart hatte, ihre roten Augen und die trübsinnigen Mienen. Sie sahen alle fix und fertig aus. «Mein Beileid zu Ihrem Verlust. Ich möchte Ihnen sagen, dass das FBI Special Agent John Smith und Eugene Thunderhawk als Helden im Krieg gegen den Terrorismus betrachtet. Wir werden uns immer an sie erinnern.» Er wandte sich an Magozzi. «Kann ich irgendwo in Ruhe mit Ihnen, Detective Rolseth und Chief Bellanger reden?»
    Die vier Männer zogen sich ins Nebenzimmer zurück. Agent Dahl beugte sich in seinem Stuhl vor und stützte die Unterarme auf die Oberschenkel. «Ich denke, ich plaudere nicht allzu sehr aus dem Nähkästchen, wenn ich Ihnen mitteile, was das FBI bisher herausgefunden hat.»
    Gino nahm sich ein Karamellbonbon aus der Schale auf dem Couchtisch, doch dann fiel ihm wieder ein, wie ihm in der vierten Klasse einmal eins von den Dingern im Hals stecken geblieben war. «Bleib einfach ruhig und warte, bis es schmilzt» – mehr hatte seine bescheuerte Klassenlehrerin damals nicht zu sagen gehabt, während er mit dem Erstickungstod rang. Er legte das Bonbon wieder zurück und sah Agent Dahl an. «Der Chief ist über alles, was wir wissen, auf dem Laufenden.»
    «Sie waren wahrscheinlich zu beschäftigt, um Nachrichten zu sehen», erwiderte Dahl, «aber Tatsache ist: Inzwischen ist das ganze Land auf dem Laufenden. Der Direktor höchstpersönlich hat gestern Abend eine Pressekonferenz zur besten Sendezeit abgehalten, in der er über die Terrorpläne berichtet und die Städte genannt hat, die im Visier sind.»
    «Na, so was!» Gino pfiff durch die

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