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Monkeewrench 06 - Todesnaehe

Monkeewrench 06 - Todesnaehe

Titel: Monkeewrench 06 - Todesnaehe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.J. Tracy
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unzusammenhängenden Terrorakten warnte, die landesweit in bestimmten Städten geplant seien.
    Seither saß in diesen Städten jedermann auf heißen Kohlen, die Nachrichten berichteten pausenlos, und die Sicherheitsvorkehrungen waren allerorts drastisch erhöht worden. Dahl hatte viele der Reportagen gesehen, und es machte ihn traurig, über alle Hauptstraßen der USA uniformierte Truppen marschieren zu sehen. Natürlich waren diese Verteidigungsmaßnahmen notwendig, doch für ihn sah das einfach verflixt nach Krieg aus.
    Aber vielleicht war ja gerade das der Grund, dass an Halloween nichts geschehen war. Terroristen änderten gern einmal ihre Pläne, wenn man ihnen auf der Spur war. Das hieß allerdings nicht, dass sie die Pläne begruben. Sie verschoben sie nur.
    Dahl stützte die Ellbogen auf den Tisch und rieb sich die Augen. Es war noch lange nicht vorbei.

EPILOG
    C laude und der Chief saßen auf der Veranda vor der Jagdhütte, die Füße auf das Geländer gelegt und ihre Stühle so gefährlich weit nach hinten gekippt, dass sie nur noch auf zwei Beinen standen. Claude überlegte, wer von ihnen wohl als erster umfallen und sich einen Oberschenkelhalsbruch holen würde. Frauen meinten immer, dass Männer unüberlegte Dinge täten, weil sie nicht genug über die Folgen nachdachten. Dabei stimmte das gar nicht. Als Mann wusste man durchaus, dass man im Krieg umkommen oder vom Stuhl fallen konnte – es spielte nur einfach keine Rolle.
    Er trug wieder seine abgetragenen, bequemen Cowboystiefel, mit denen er schon so viele Kilometer über texanischen Boden gegangen war, und auch der Chief hatte es sich mit seinen weichen, biegsamen Mokassins gemütlich gemacht, die in dieses Land und nirgendwo sonst hingehörten. Der Wald lag wieder ruhig und friedlich vor ihnen, fest in der Hand der Tiere, so als wäre dort nie etwas Außergewöhnliches geschehen.
    Und für sie beide war es nicht anders: Ein Kampf war ein Kampf, und sobald er geschlagen war, brachte es nichts, noch lange darüber zu reden. Man hatte ihn ja bereits durchlebt.
    Claude betrachtete die vier Beine auf dem Geländer und verspürte tiefe Trauer darüber, dass es eigentlich sechs hätten sein müssen. «Joey fehlt mir. Und irgendwie bin ich auch ein bisschen sauer auf ihn. Wir hatten diese Häuser in Little Mogadishu für diese Woche auf dem Plan, nicht schon für letzte Woche, und wir waren doch immer ein Team. Er hat uns einfach ausgeschlossen.»
    Seufzend faltete der Chief die Hände vor dem Bauch. «Vielleicht dachte er ja, er würde diese Woche nicht mehr erleben. Und vielleicht wollte er uns auch ein paar Gefahren ersparen.»
    Claude nahm die Beine vom Geländer, stellte sie auf die Veranda und rückte seinen Stuhl gerade. Es war nur eine kleine Veränderung, doch sie ließ die entspannte Atmosphäre innerhalb von Sekunden ins Geschäftliche umschlagen. «Hast du die Nachricht weitergeleitet, dass das FBI jetzt alle Häuser von Smiths Liste überwacht?»
    «Sicher. Und unter den Indianern wird sich das auch ganz schnell verbreiten. Nur die anderen Veteranen erreichen wir nicht so leicht. Das wird wahrscheinlich ein, zwei Tage dauern.»
    Einen Moment lang dachte Claude mit zusammengepressten Lippen nach. «Vielleicht sollten wir es dieses eine Mal doch per E-Mail versuchen. Wäre ein Jammer, wenn einer unserer Jungs dem FBI direkt in die Arme liefe.»
    Der Chief holte tief Luft und stellte auch seinen eigenen Stuhl wieder gerade hin. «Das können wir nicht riskieren. Ganz im Anfang, als wir noch auf verschiedenen Seiten kämpften, haben deine Leute Nachrichten verschickt, die wir abgefangen haben, während mein Volk Rauchzeichen in die Luft gesandt hat, die im Wind verpufften. Heute verständigt sich alle Welt über Computer. Wie kommt man dagegen an? Indem man sich den Kommunikationswegen des Weißen Mannes verweigert, so wie früher. Man redet nur mit Leuten, denen man vertrauen kann, und schreibt niemals etwas auf. Das weißt du doch, Chimook.»
    «Ja, natürlich weiß ich das. Aber es ist nervenaufreibend. Und es dauert.»
    «Wir werden es trotzdem schaffen.»
    «Na, ich hoffe, das FBI kriegt es diesmal auf die Reihe. Jetzt sind die mal dran in diesem Krieg.»
    Der Chief zuckte vielsagend die Achseln. «Falls nicht, sind ja immer noch wir da.»

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