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Monschau und das Monschauer Land

Monschau und das Monschauer Land

Titel: Monschau und das Monschauer Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Wendt
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Einfassung zu lesen ist. Er ist einer von etwa einem halben Dutzend, aus denen die Monschauer früher, zuletzt während der Frontzeit im Herbst 1944, ihr Haushaltswasser geholt haben.
    Im spitzen Winkel zweigt gegenüber Haus Troistorff der Holzmarkt ab. Das alte Haus neben dem Drogeriemarkt Schlecker wurde 1780 von Troistorff als Fabrik mit Scherwinkel errichtet.
    100 m weiter die Laufenstraße aufwärts steht rechts das 1900 erbaute Amtsgericht, an der Stelle einer abgerissenen Tuchfabrik errichtet. Auch das große Bruchsteinhaus gegenüber war die ursprünglich von Scheibler erbaute Sauerbiersche Tuchfabrik, die 1898 an den Kreis Monschau verkauft und Sitz des Landratsamtes wurde.
    Gehen Sie weiter in der Laufenstraße aufwärts, so erreichen Sie alsbald auf der linken Seite eine Buswendeschleife und das Parkhaus „Seidenfabrik“. Hier stand bis in die 50er Jahre des letzten Jahrhunderts die aus dem „Christoffelsbau“, einer Tuchfabrik, hervorgegangene, sogenannte Seidenfabrik , in der während des Zweiten Weltkriegs Fallschirmseide produziert wurde. Die hier beschäftigten Arbeiterinnen hießen im Monschauer Volksmund meist nur die „Seidenraupen“. Bei dem kleinen Wartehäuschen der Bushaltestelle sind noch Ruinenreste der Seidenfabrik zu sehen.

    Altes Rathaus am Holzmarkt
    Jetzt heißt es, ein längeres Stück weiterzugehen bis zum Hotel „Carat“, gleich neben dem Rathaus von Monschau. Der Haupttrakt dieses Hotels ist die alte Troistorffsche Tuchfabrik Wiesenthal, auf deren lang gestreckter Front noch in großen eisernen Buchstaben zu lesen ist: „1809 BAUTE TROISTORFF WIESENTHAL“. An der oberen Laufenstraße hat es noch mehr Tuchfabriken gegeben, so an der heutigen Senfmühle und dort, wo die Ruinen der einstigen Gärtnerei Fammels zu sehen sind.

    Der Marktplatz
    Zurück ins Altstadtzentrum zum Roten Haus und davor nach links in die Straße Stehlings. Das Haus Nr. 8 war eine Tuchmacherresidenz, das gegenüberliegende alte Kolpinghaus eine Tuchfabrik. Über den Stehlings und dann rechts über die Friedrich-Wilhelm-Brücke. Das „Hirsch-Café Oebel“, die frühere Hirsch-Apotheke mit einer besonders sehenswerten, reich mit Schnitzereien im Stil des Aachen-Lütticher Barock versehenen Haustüre, war ein repräsentatives Wohnhaus eines Tuchherrn.
    Sie sind jetzt auf dem Markt angekommen, der 1876 durch einen Großbrand entstanden ist. Die abgebrannten Häuser wurden damals nicht wieder aufgebaut. Hier steht der hübsche Tuchmacherbrunnen, der verschiedene, bei der Tuchmacherei notwendige Tätigkeiten zeigt. Gehen Sie an der Aukirche unddem Aukloster entlang und biegen dann links ab über die Rurbrücke in die Eschbachstraße. Das stattliche Gebäude auf der rechten Seite, im Volksmund immer noch Haus Dr. Jouck genannt, nach einem Arzt, der hier seine Praxis hatte, wurde von einem Grobtuchmacher als Wohnhaus erbaut, ebenso wie das rechts daneben stehende einstige katholische Pfarrhaus. Gehen Sie ein Stück weit nach rechts die Eschbachstraße aufwärts, erreichen Sie rechter Hand die imposante Anlage des Elbershofes oder Elbersschen Hauses, einer Dreiflügelanlage mit Cour d’Honneur, die sich der Feintuchmacher Elbers hatte errichten lassen.
    Die Straße gabelt sich hier. Gehen Sie zunächst rechts, steil abwärts ins Rosenthal. Da steht gegenüber dem roten Ziegelsteinbau der einstigen Volksschule, vom Elbershof nur durch einen großen Garten getrennt, ein altes Haus mit sogenanntem Eselsrückendach . Es war das Kontorhaus der Firma Elbers, später richtete die Stadt Monschau hier ein Gymnasium ein. Wer gerne läuft, sollte weiter an der Rur entlang durch das Rosenthal wandern, das seinen Namen von den Aussätzigen, den Leprosen, erhielt, die sich hier ansiedeln mussten. Sie kommen dann noch zum erhalten gebliebenen Bruchsteinbau einer Scheiblerschen Fabrik, und zwar einer Walkmühle.

    Schermesserschleifer am Tuchmacherbrunnen
    Zurück zur Straßengabelung am Elbershof und scharf rechts die Eschbachstraße aufwärts kommen Sie in der Linkskurve an ein stattliches Anwesen, das sich Christian Arnold Scheibler 1785 hat bauen lassen. Dieser Scheibler war auch der Erbauer der Walkmühle unten im Rosenthal. Später kam das prachtvolle Gebäude in den Besitz einer Familie Barkhausen, weshalb es bis heute in Monschau Haus Barkhausen heißt. Gegenüber von diesem Haus war das heutige Haus Henn eine 1784 von Wilhelm Scheibler erbaute Schleifmühle, wo die großen Schermesser geschliffen wurden. Auf diese

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