Montgomery u Stapleton 02 - Das Labor
Gezeter im zweiten Stock so laut wie eh und je. Laurie ließ sich nicht beeindrucken und enthielt sich jeglichen Kommentars. Als Jack die Tür zu seiner Wohnung öffnete, sah sie sich neugierig um.
»Sieht doch richtig einladend und gemütlich aus. Fast wie eine kleine Oase.«
»Ich brauche nur ein paar Minuten«, sagte Jack. »Kann ich dir etwas anbieten? Leider habe ich nicht viel da. Wie wär’s mit einem Bier?« Laurie erklärte, sie habe keinen Durst und er solle unter die Dusche gehen. Auch von den Zeitschriften, die er ihr hinschob, wollte sie nichts wissen.
»Einen Fernseher kann ich dir nicht bieten«, entschuldigte sich Jack.
»Das habe ich schon gesehen.«
»In dieser Gegend einen Fernseher zu besitzen, wäre ein bißchen gewagt«, erklärte Jack. »Das wäre so etwas wie eine Einladung an die Gangster.«
»Apropos Fernsehen«, warf Laurie ein. »Hast du mal die neuen Werbespots der National Health gesehen, über die alle Welt redet? Diese ›Nicht mehr warten‹-Dinger?«
»Nein.«
»Das solltest du aber«, sagte Laurie. »Die Kampagne hat ziemlich eingeschlagen. Einer von den Spots ist sogar über Nacht zum Klassiker geworden. ›Wir warten auf Sie, nicht Sie auf uns.‹ Eine clevere Idee. Auch wenn man es kaum glauben mag - durch die Kampagne sind sogar die Aktienkurse von National Health gestiegen.«
»Können wir uns nicht über was anderes unterhalten«, fragte Jack.
»Natürlich«, erwiderte Laurie und sah ihn neugierig an. »Was ist denn los? Habe ich etwas Falsches gesagt?«
»Nein. Es hat nichts mit dir zu tun. Aber ich reagiere manchmal ein bißchen überempfindlich. Ich habe mich schon immer über die Werbung der Krankenversicherungsgiganten geärgert, und seit kurzem habe ich die Nase von diesem Unsinn gestrichen voll. Aber das muß für’s erste reichen. Den Rest erkläre ich dir nachher beim Essen.«
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