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Montgomery u Stapleton 02 - Das Labor

Titel: Montgomery u Stapleton 02 - Das Labor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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bereits, ob es wohl ein Fehler gewesen war, ihn einzuladen. »Okay, du bist der Chef«, sagte Richard und knuffte Ron in den Oberarm. »Ich werde schweigen wie ein Grab. Reg dich also ab, und entspann dich.« Dann schwang er sich in den Jeep. »Laß uns einfach losfahren und nachsehen, was es mit dieser Entdeckung auf sich hat.«
    »Willst du nicht vorher noch sehen, wo ich wohne?« fragte Ron. »Ich hab’ so ein Gefühl, als würde ich von deiner Wohnung noch mehr sehen, als mir lieb ist«, entgegnete Richard und lachte. »Vielleicht ist es jetzt wirklich günstig.« Ron ließ den Motor an. »Im Augenblick sind hier alle mit dem Anchorage-Flug beschäftigt und kümmern sich um die Touristen.« Sie verließen das Flughafengelände und fuhren auf der einzigen Straße in Richtung Nordosten. Da es sich um einen Schotterweg handelte, mußten sie brüllen, um sich über den lauten Motor hinweg verständigen zu können.
    »Bis Prudhoe Bay sind es ungefähr acht Meilen«, rief Ron. »Aber wir biegen nach etwa einer Meile nach Westen ab. Denk daran - wenn uns irgend jemand anhält -, ich will dir nur das neue Ölfeld zeigen.«
    Richard nickte. Er konnte einfach nicht verstehen, warum sein Freund sich wegen dieser Geschichte so anstellte. Während er seinen Blick über die sumpfige und monotone Tundra-Ebene schweifen ließ und den metallisch-grauen Himmel betrachtete, fragte er sich, ob die eintönige Umgebung schon ihren Tribut von Ron gefordert hatte. Daß das Leben auf der angeschwemmten Ebene am Nordhang von Alaska nicht einfach war, konnte er sich vorstellen. »Das Wetter ist ja gar nicht so schlecht«, warf er ein, um die Stimmung etwas aufzuhellen. »Wieviel Grad haben wir denn?«
    »Du hast Glück«, antwortete Ron. »Heute morgen hat schon mal die Sonne geschienen. Deshalb haben wir jetzt um die zehn Grad. Wärmer wird es hier normalerweise nie. Also, genieß das schöne Wetter. Später wird es mit Sicherheit wieder schneien. So ist das fast jeden Tag. Hier wird ständig darüber gescherzt, ob nun gerade der letzte Schnee des vergangenen Winters oder der erste Schnee des kommenden Winters gefallen ist.« Richard nickte lächelnd, doch insgeheim dachte er sich, daß die Leute hier oben wohl ein ziemlich trauriges Leben führen mußten, wenn sie das komisch fanden.
    Nach ein paar Minuten bog Ron links ab und fuhr auf einer schmaleren neueren Straße in Richtung Nordwesten weiter. »Wie bist du eigentlich auf dieses verlassene Iglu gestoßen?« wollte Richard wissen.
    »Es war gar kein Iglu«, entgegnete Ron. »Es war ein richtiges Haus aus Torfblöcken, mit Walfischknochen verstärkt. Iglus haben die Inupiat-Eskimos nur gebaut, um vorübergehend Schutz zu finden, zum Beispiel, wenn sie zum Jagen aufs Eis gingen.«
    »Also gut«, warf Richard ein. »Dann erzähl mir eben, wie du diese Hütte entdeckt hast.«
    »Es war absoluter Zufall«, erwiderte Ron. »Wir sind darauf gestoßen, als wir mit dem Bulldozer unterwegs waren, um diese Straße zu bauen. Wir haben den Eingangstunnel durchbrochen.«
    »Und drinnen ist wirklich noch alles vorhanden? Darüber habe ich mir während des ganzen Fluges den Kopf zerbrochen. Schließlich soll mein Arktis-Trip nicht umsonst gewesen sein.«
    »Da mach dir mal keine Sorgen«, sagte Ron. »Niemand hat irgend etwas angerührt. Das verspreche ich dir.«
    »Vielleicht gibt es in dieser Umgebung ja noch mehr von diesen Hütten«, grübelte Richard. »Wer weiß? Hier könnte sogar ein ganzes Dorf versteckt sein.«
    Ron zuckte mit den Schultern. »Könnte durchaus sein. Aber es gibt niemanden, der das herausfinden will. Wenn irgendjemand vom Staat Wind davon bekäme, würden sie den Bau unserer Zubringer-Pipeline zu dem neuen Ölfeld sofort stoppen. Und das wäre eine riesige Katastrophe, weil der Zubringer unbedingt vor dem nächsten Winter funktionsfähig sein muß - und der Winter beginnt hier ungefähr im August.«
    Er fuhr jetzt etwas langsamer und musterte den Straßenrand. Schließlich blieb er neben einem kleinen Steinhügel stehen. Damit Richard nicht gleich aus dem Auto sprang, hielt er ihn am Arm fest und sah sich nach allen Seiten um. Erst als er sicher war, daß ihnen niemand gefolgt war, stieg er aus dem Jeep und gab Richard ein Zeichen.
    Dann holte er zwei alte, schmutzige Anoraks und zwei Paar Arbeitshandschuhe aus dem Auto und reichte Richard einen der Anoraks und ein Paar Handschuhe. »Das wirst du gut gebrauchen können«, sagte er. »Wir werden uns unterhalb des

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