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Montgomery u Stapleton 02 - Das Labor

Titel: Montgomery u Stapleton 02 - Das Labor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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    Prolog
     
    Am 12. Juni 1991 dämmerte ein nahezu perfekter Spätfrühlingstag heran. Die ersten Sonnenstrahlen berührten die Ostküste des nordamerikanischen Kontinents, und für weite Teile der Vereinigten Staaten, Kanadas und Mexikos waren ein wolkenloser Himmel und Sonnenschein vorausgesagt. Auf den Radarschirmen der Meteorologen deuteten nur ein paar vereinzelte Leuchtpunkte auf eine sich anbahnende Gewitterfront hin, die sich voraussichtlich von der Prärie bis in das Tennessee Valley hinein erstrecken würde. Außerdem war mit ein paar Regenschauern zu rechnen, die von der Beringstraße über die Seward-Halbinsel in Alaska hereinziehen sollten.
    Dieser zwölfte Juni unterschied sich in beinahe keinerlei Hinsicht von irgendeinem anderen zwölften Juni - abgesehen von einem kuriosen Phänomen. Es ereigneten sich drei Zwischenfälle, die eigentlich nichts miteinander zu tun hatten, doch in diese Zwischenfälle waren drei Menschen verwickelt, deren Wege sich später auf tragische Weise kreuzen sollten.
     
    11.36 Uhr
    Deadhorse, Alaska
    »Hey! Richi! Hier bin ich!« rief Ron Halverton. Er winkte seinem ehemaligen Mitbewohner ungeduldig zu, um ihn auf sich aufmerksam zu machen. Bei dem Chaos, das vorübergehend auf dem winzigen Flughafen herrschte, hatte er es nicht gewagt, seinen Jeep zu verlassen. Die allmorgendliche 737 aus Anchorage war vor wenigen Minuten gelandet, und das Sicherheitspersonal achtete streng auf unbeaufsichtigte Fahrzeuge, die in der Ladezone herumstanden. Mehrere Busse und Transporter warteten auf Touristen und zurückkehrende Mitarbeiter der Ölgesellschaft.
    Als Richard seinen Namen hörte und Ron erkannte, winkte er zurück und bahnte sich seinen Weg durch das Menschengewühl. Ron musterte seinen Freund. Er hatte ihn nicht mehr gesehen, seit sie vor einem Jahr das College abgeschlossen hatten, doch Richard schien sich überhaupt nicht verändert zu haben. Er hatte Guess-Jeans an, unter der Windjacke trug er ein Ralph-Lauren-Hemd, und über seiner Schulter baumelte lässig ein kleiner Rucksack. Doch Ron kannte auch den wahren Richi: den ehrgeizigen und zielstrebigen Mikrobiologen, dem es nichts ausmachte, den langen Flug von Atlanta nach Alaska auf sich zu nehmen, nur weil er hoffte, eine neue Mikrobe zu entdecken. Er war in Bakterien und Viren vernarrt. Ron grinste und schüttelte den Kopf, als ihm einfiel, daß Richard während ihrer Zeit an der Universität von Colorado sogar im Gemeinschafts-Kühlschrank Petrischalen mit Mikroben aufbewahrt hatte. Ron hatte Richard in seinem ersten Studienjahr kennengelernt und eine Weile gebraucht, bis er sich an ihn gewöhnt hatte. Richard war zwar ohne jeden Zweifel ein treuer Freund, doch er hatte auch ein paar seltsame und unberechenbare Eigenarten. So war er zum Beispiel beim Sport immer ein gefürchteter Gegner gewesen und mit Sicherheit genau der Kumpel, den man bei sich haben wollte, wenn man sich in einen falschen Stadtteil verirrt hatte; doch derselbe Richard war nicht imstande gewesen, während des Biologie-Grundkurses im Labor einen Frosch zu sezieren.
    Als Richard den Jeep erreichte, warf er zuerst seine Tasche auf den Rücksitz und griff dann nach Rons ausgestreckter Hand. »Ich kann es kaum glauben«, rief Ron. »Du bist hier! Mitten in der Arktis.«
    »Um nichts in der Welt hätte ich mir diesen Trip entgehen lassen«, erwiderte Richard. »Ich bin total aufgedreht. Wie weit ist die Eskimostätte von hier entfernt?«
    Ron sah sich nervös um und bemerkte einige Sicherheitsleute in ihrer Nähe. Dann wandte er sich wieder an Richard und murmelte leise: »Immer mit der Ruhe. Ich hab’ dir doch gesagt, daß die Leute hier wirklich empfindlich auf diese Geschichte reagieren.«
    »Nun hab dich nicht so«, versuchte Richard ihn zu beruhigen. »Das kann doch wohl nicht dein Ernst sein.«
    »Ich meine es absolut ernst«, erwiderte Ron. »Dafür, daß ich dir überhaupt davon erzählt habe, könnte ich fristlos gefeuert werden. Mach also keinen Quatsch. Entweder das Ganze bleibt streng geheim, oder wir lassen es bleiben. Du darfst mit niemandem jemals darüber sprechen! Das hast du versprochen!«
    »Ist ja schon gut«, sagte Richard und lachte kurz, um seinen Freund zu besänftigen. »Du hast ja recht. Ich habe es dir versprochen. Ich hätte allerdings nicht gedacht, daß die Angelegenheit wirklich so brisant ist.«
    »Die Sache ist sogar sehr brisant«, wies Ron ihn zurecht. Obwohl er sich freute, Richard wiederzusehen, fragte er sich

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