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Montgomery u Stapleton 03 - Chromosom 6

Titel: Montgomery u Stapleton 03 - Chromosom 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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gefährlich wird, haut ihr ab.«
    Melanie stand auf. »Ich bin auch nicht gerade unbeteiligt an der Entstehung dieser Kreaturen. Deshalb helfe ich dir, sie zu befreien - ob du einverstanden bist oder nicht, basta.« Kevin sah sie wütend an.
    »Keine Widerrede«, stellte sie klar und sprang aus dem Boot.
    »Klingt nach einer Party«, bemerkte Jack und erhob sich, um Melanie zu folgen.
    »Setzen Sie sich sofort wieder hin!« fuhr Melanie ihn streng an.
    »Fürs erste findet die Party nur für Kevin und mich statt.« Jack gehorchte und nahm wieder Platz. Kevin kramte seine Taschenlampe hervor und folgte Melanie, die auf dem Anleger wartete.
    »Wir beeilen uns«, versprach er. Als erstes mußten sie sich um die Brücke kümmern. Wenn sie es nicht schafften, sie auszufahren, war der Plan hinfällig, ganz egal, wie die Tiere reagierten. Kevin steckte den Schlüssel in den Schlitz und drehte ihn auf »on«. Dann drückte er den grünen Knopf und hielt die Luft an. Fast gleichzeitig hörte er, wie auf der Festlandseite ein batteriebetriebener Elektromotor ansprang. Wie in Zeitlupe schob der Teleskop-Mechanismus die Brücke hinaus über den düsteren Fluß. Kurz darauf schob sie sich auf den Betonpfeiler auf der Inselseite. Kevin kletterte hinauf, um sich zu vergewissern, daß sie auch fest auf dem Stützpfeiler auflag. Auch als er kräftig rüttelte, ließ sich die Brücke keinen Deut bewegen. Zufrieden verließ er die Brücke wieder und steuerte zusammen mit Melanie auf den Waldrand zu. Sie konnten die im dunklen Schatten der Baumriesen stehenden Käfige zwar nicht erkennen, aber sie wußten schließlich, wo sie sich befanden.
    »Hast du eine bestimmte Strategie vor Augen, oder sollen wir sie alle auf einmal rauslassen?« fragte Melanie, während sie die Lichtung überquerten. Kevin leuchtete ihnen mit der Taschenlampe den Weg, so daß sie einigermaßen sahen, wohin sie traten.
    »Ich habe mir überlegt, daß wir vielleicht mein Double, also Bonobo Nummer eins, ausfindig machen sollten«, erwiderte Kevin. »Im Gegensatz zu mir ist er schließlich ein Anführertyp. Wenn wir ihn dazu bringen könnten, die Brücke zu überqueren, würden die anderen ihm unter Umständen folgen.« Er zuckte mit den Achseln. »Oder hast du eine bessere Idee?«
    »Nein«, gestand Melanie. »Jedenfalls nicht im Augenblick.« Die Käfige standen nebeneinander in einer langen Reihe. Da einige der Affen schon seit mehr als vierundzwanzig Stunden in ihren beengten Gefängnissen hockten, stank es penetrant. Kevin und Melanie schritten die Reihe ab und leuchteten in jeden einzelnen Käfig. Die Tiere wachten sofort auf. Einige drehten sich um und preßten ihre Gesichter gegen die Rückwand, um ihre Augen vor dem Lichtstrahl zu schützen. Andere harrten standhaft aus; im grellen Licht der Taschenlampe hatten sie rotblitzende Augen.
    »Wie willst du ihn denn erkennen?« fragte Melanie.
    »Vielleicht trägt er immer noch meine Uhr«, erwiderte Kevin.
    »Aber die Chance ist wohl eher gering. Wahrscheinlich müssen wir ihn anhand seiner furchtbaren Narbe identifizieren.«
    »Ist es nicht seltsam, daß Siegfried und er beinahe die gleiche Narbe haben?« bemerkte Melanie.
    »Ich kann es nicht ertragen, wenn du auch nur den Namen von diesem Ungeheuer erwähnst«, entgegnete Kevin. »Mein Gott! Sieh mal!« rief er plötzlich und richtete den Strahl der Taschenlampe auf das schrecklich vernarbte Gesicht von Bonobo Nummer eins. Anstatt ihren Blicken auszuweichen, starrte er sie herausfordernd an.
    »Wir haben ihn!« rief Melanie.
    »Bada«, sagte Kevin und klopfte sich auf die Brust, wie er es bei den Bonobo-Weibchen gesehen hatte, als Melanie, Candace und er zu der Höhle hinaufgebracht worden waren. Bonobo Nummer eins legte den Kopf schräg zur Seite und runzelte die Stirn. »Bada«, wiederholte Kevin.
    Langsam hob der Bonobo den Kopf. Dann klopfte er sich ebenfalls auf die Brust und rief ebenso deutlich wie Kevin »Bada«. Kevin sah Melanie an. Sie waren beide geschockt. Sie hatten zwar vorsichtig versucht, sich mit Arthur zu verständigen, doch die Situation war so vollkommen anders gewesen, daß sie sich nicht einmal sicher gewesen waren, ob sie tatsächlich eine Art Kommunikation zustande gebracht hatten. Was sie jetzt erlebten, haute sie schier um.
    »Atah«, sagte Kevin. Dieses Wort hatten die Bonobos ziemlich oft benutzt. Bonobo Nummer eins hatte es unter anderem gebrüllt, als sie sich zum ersten Mal begegnet waren. Vermutlich bedeutete es so viel wie

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