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Montgomery u Stapleton 03 - Chromosom 6

Titel: Montgomery u Stapleton 03 - Chromosom 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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haben, sie abzuziehen«, erwiderte Cameron.
    »Wir brechen sofort auf!« befahl Siegfried und stürmte auf Camerons Auto zu. In diesem Moment kamen drei Fahrzeuge die Straße entlanggerast und bogen auf den Parkplatz ein. Es waren Armeejeeps. Sie fuhren auf die beiden anderen Wagen zu und hielten an. Alle drei Jeeps waren vollgepackt mit Soldaten, die bis an die Zähne bewaffnet waren.
    Oberst Mongomo sprang aus dem ersten Jeep. Im Gegensatz zu seinen schlampig wirkenden Untergebenen trug er eine tadellos sitzende Militäruniform, an der etliche Orden prangten. Obwohl es stockfinstere Nacht war, hatte er eine Sonnenbrille auf der Nase. Als er Siegfried sah, salutierte er steif und meldete sich zu Diensten.
    »Ich wäre Ihnen außerordentlich dankbar, wenn Sie sich um diese betrunkenen Soldaten kümmern könnten«, sagte Siegfried beherrscht und zeigte auf den Armeeposten. »Offizier O’Leary wird Sie zu der anderen Gruppe führen, die sich ebenfalls hat vollaufen lassen. Und dann weisen Sie bitte einen der Jeeps an, uns zu folgen. Wir können die Soldaten und ihre Feuerkraft unter Umständen gut gebrauchen.«
     
    Kevin gab Jack zu verstehen, daß er langsamer fahren solle. Jack drosselte den Motor, woraufhin das Boot sofort an Geschwindigkeit verlor. Sie waren gerade in die enge Durchfahrt zwischen Isla Francesca und dem Festland eingelaufen. Da die Wipfel der beide Ufer säumenden Bäume ineinanderragten und ein Dach bildeten, war es auf einmal erheblich dunkler als auf dem offenen Wasser.
    Kevin befürchtete, daß sie sich in dem Seil verheddern könnten, mit dem das Futterfloß zur Insel herübergezogen wurde. Er hatte Jack davon erzählt, so daß er vorbereitet war.
    »Ist ganz schön unheimlich hier«, bemerkte Laurie.
    »Hört mal, wie laut die Tiere sind«, sagte Natalie.
    »Was Sie jetzt hören, sind hauptsächlich Frösche«, erklärte Melanie. »Sie stoßen Balzsignale aus.«
    »Direkt vor uns kommt es!« rief Kevin. Jack nahm das Gas weg und zog den Außenbordmotor aus dem Wasser.
    Im nächsten Moment hörten sie das Seil unter dem Boden entlangschaben. Das Boot glitt problemlos darüber hinweg.
    »Am besten benutzen wir wieder die Paddel«, schlug Kevin vor. »Es ist nicht mehr weit. Bei der Dunkelheit können wir sonst leicht gegen Baumstämme stoßen. Die treiben hier haufenweise im Wasser herum.«
    Als sich der dichte Dschungel ein wenig lichtete und sie sich der Brücke näherten, schien der Mond wieder so hell, daß sie gut sehen konnten.
    »O nein!« rief Kevin. Er stand im Bug. »Die Brücke ist nicht ausgefahren. So ein Mist!«
    »Kein Problem«, beruhigte ihn Melanie.
    »Ich habe den Schlüssel noch immer in der Tasche.« Sie hielt einen im Mondlicht blitzenden kleinen Schlüssel hoch. »Als ob ich es geahnt hätte, daß wir ihn noch irgendwann brauchen werden.«
    »O Melanie!« rief Kevin begeistert. »Du bist einfach klasse! Ich dachte schon, daß all unsere Mühe umsonst war.«
    »Eine ausfahrbare Brücke, für die man einen Schlüssel braucht?« fragte Jack entgeistert. »Ist ja unglaublich, wieviel High-Tech es hier draußen im Dschungel gibt!«
    »Auf der rechten Seite kommt gleich ein kleiner Anleger«, rief Kevin. »Da können wir das Boot festmachen.« Jack stand im Heck und paddelte ein paar Schläge zurück, um den Bug in Richtung Insel einzuschwenken. Kurz darauf stießen sie sanft gegen eine Holzplanke.
    »Alle mal aufgepaßt«, begann Kevin und holte noch einmal tief Luft. Er war sichtbar nervös. Obwohl ein solches Benehmen völlig untypisch für ihn war, wollte er in dieser Nacht etwas Großartiges wagen und den mutigen Retter spielen. »Ich schlage folgendes vor: Ihr bleibt alle im Boot - zumindest vorerst. Ich habe absolut keine Ahnung, wie die Tiere auf mich reagieren. Sie sind unglaublich stark, deshalb ist es nicht ungefährlich, sie freizulassen. Aber aus Gründen, die ihr ja alle kennt, bin ich bereit, das Risiko einzugehen. Allerdings will ich unter keinen Umständen jemand anders in Gefahr bringen. Ich denke, so ist es das Vernünftigste.«
    »Vernünftig mag es sein«, wandte Jack ein. »Aber ich glaube trotzdem, daß Sie Hilfe benötigen werden.«
    »Außerdem ist es ja nicht etwa so, daß wir uns nicht verteidigen könnten«, fügte Warren hinzu und zeigte auf sein AK-47.
    »Bitte lassen Sie unter allen Umständen die Finger von der Waffe!« bat Kevin. »Das gilt auch, wenn ich in eine brenzlige Situation gerate. Ich möchte, daß ihr hierbleibt und wartet. Wenn es

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