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Mord allein macht auch nicht glücklich: Ein Provinzkrimi (German Edition)

Mord allein macht auch nicht glücklich: Ein Provinzkrimi (German Edition)

Titel: Mord allein macht auch nicht glücklich: Ein Provinzkrimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maximo Duncker
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zusammen, bevor Kai in die Küche ging, um die knusprige, goldbraune, nach Rosmarin duftende Poularde aus dem Ofen zu holen, die er dann unter allgemeinen Beifallsbekundungen am Tisch zerlegte.
    Weil es sehr spät wurde, und Bruno ohnehin geschwächt war durch seine Verletzung und den Alkohol, dem er reichlich zugesprochen hatte, um den Schmerz, wie er behauptete, zu neutralisieren, ließ ihn Kai in seinem Bett übernachten, während er selbst es sich auf dem Wohnzimmersofa bequem machte.

Neuer Tag, neue Hose
    »Arzt oder Kaufhaus?« Mit diesen Worten zog Kai am nächsten Morgen die Vorhänge zurück. Eimerweise Sonne drang ins Schlafzimmer. Bruno richtete sich auf und blinzelte, dann sah er auf seine Armbanduhr. Es war kurz vor zehn. Er hatte schon wieder verschlafen. Andererseits: Was hätte er mit sich anfangen sollen in Berlin, wenn er hier, wie in Altwassmuth, schon um sieben auf den Beinen gewesen wäre? Die Stadt machte ihn einfach müde. Der ganze Beton, der Krach, die Menschenmassen.
    »Wieso denn jetze Kaufhaus?«
    »Na deswegen«, sagte Kai und fischte mit spitzen Fingern die Jogginghose vom Fußboden, die er Bruno gestern geliehen hatte.
    Bruno, ohne etwas zu entgegnen, tastete vorsichtig nach Peggys professionellem Verband. Ganz sacht bewegte er den Oberschenkel auf dem Laken, so als sei ihm das Bein eingeschlafen. Zwar merkte er durchaus noch, dass da etwas anders war als sonst, aber Schmerz konnte man das kleine stechende Gefühl kaum noch nennen. Erst recht nicht, wenn man Berufssoldat gewesen war in einem früheren Leben.
    »Wie geht’s dem Bein?«
    »Allet duffte«, sagte Bruno.
    »Also gehen wir heute einkaufen«, sagte Kai. »Wie schon gesagt, ich hab mir selbst die ganze Woche freigegeben. Und zwar nur für dich.«
    »Willste eijentlich noch ’n zweetet Buch schreiben?« Bruno wuchtete sich in die Senkrechte und riss Kai die Jogginghose aus den Fingern.
    »Ich glaube schon.«
    »Und worüber?«
    »Gute Frage«, sagte Kai. »Solche Sachen wie letztes Jahr passieren ja nicht am laufenden Band.«
    »Dann musste dir wohl wat ausdenken?«
    »Wenn ich Pech habe«, sagte Kai. »Aber jetzt komm erst mal in die Küche. Ich mach uns Eier mit Speck.«
    »Dit is jut fürs Herz, hab ick mir sagen lassen.«
    »Und für die Blutwerte!«
    »Wat für ’ne Sauarei!« Bruno war wirklich empört, als sie eine Stunde später die Treppe hinunterstiegen. Er meinte das verschmierte und inzwischen braungetrocknete Blut im Hausflur, sein eigenes.
    »Übermorgen kommt die Hausreinigung«, sagte Kai, »dann ist das alles wieder weg.«
    »Von wegen allet wieder weg«, sagte Bruno, als sie in den frischen und sonnigen Maimorgen hinaustraten. »Kiek dir dit bloß ma an. Dit is do’ peinlich.« Er zeigte in die Richtung, aus der er gestern Abend gekommen war. Selbst auf dem Bürgersteig waren braune Flecken zu erkennen.
    Kai bestellte mit dem Handy ein Taxi.
    »Haste denn keen Auto«, fragte Bruno, ohne den Blick von seinem getrockneten Blut abzuwenden.
    »Den Volvo hat Constanze«, sagte Kai, »schon wegen der Kinder. Außerdem fahr ich nicht so gern.«
    »Ach so«, sagte Bruno unkonzentriert. Er schien schwere Gedanken in seinem Kopf zu wälzen.
    »Wo kaufst du denn gewöhnlich deine Kleidung?«, fragte van Harm.
    »Inna Kreisstadt«, sagte Bruno und sah jetzt endlich vom Gehsteig hoch. »Beim Diskonter. Da krigste manchma ’n janzet Autfitt für’n Zehner.«
    »Ich weiß«, sagte Kai, »ich kenne den Laden. Aber bedenke: Da ist alle Kleidung aus Erdöl. Und zweitens: von Kindern zusammengeklebt in Bangladesch.«
    »Bin ick Krösus?«
    »Ich sag ja nur.«
    »Früher mit meine Frau manchma ooch in Frankfurt. Bei Wuhlwörß.«
    »Gibt es nicht mehr.«
    »Puh!«
    »Dann lass uns einfach zum Ku’damm fahren!«
    »Lieber zum Alex«, sagte Bruno, »dit kenn ick noch von früher. War immer janz schön so’n Ausflug in die Hauptstadt. Erst mit der Frau durch die Jeschäfte bummeln und denn im Palast-Restorang ein Steak mit Pommfritts und Kräutabutta futtern. Ick werd janz nostalgisch, wenn ick dran denke.«
    »Den Palast …«, sagte Kai.
    »Ick weeß, den jibts ooch nich mehr«, schnitt ihm Bruno das Wort ab und stapfte resigniert zur Straße.
    Das Taxi ließ sie direkt vor dem S-Bahnhof raus. Der Alexanderplatz war vollgestellt mit einem Haufen von dunklen Verkaufsbuden aus rauen Holzbohlen, zwischen denen kleine Gassen verliefen. In der Hälfte der Buden rührte das Personal mit Holzpaddeln in riesigen Pfannen herum, in

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