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Mord ist kein Metier für Mädchen

Mord ist kein Metier für Mädchen

Titel: Mord ist kein Metier für Mädchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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zu machen. Der Mann war
bewiesenermaßen ein Mörder, und Sie haben ihn in Notwehr erschossen — wobei mir
einfällt, Mr. Boyd... ?«
    »Ja, bitte?« Ich lächelte
schwach.
    »Woher hatten Sie die Waffe ?«
    »Aus Lauras Stiefel«, murmelte
ich.
    »Das weiß ich«, schnauzte er.
»Ich meine, wo kam sie ursprünglich her ?«
    »Sie meinen, ganz zu Anfang ?« Ich starrte ihn an, und mir fiel in diesem Augenblick ebensowenig ein wie einem hypnotisierten Kaninchen. »Tja —
ich... das heißt, sie...«
    »Hm .« Er nickte. »Ich dachte mir das schon. Aus der Wohnung von Renz, nicht wahr?«
    »Wie...« Ich sah ihn erstaunt
und dankbar an. »Aber ja, natürlich!«
    Die blauen Äuglein zwinkerten
wie bei einem teuflischen Nikolaus. »Gut.« Er paffte ein Weilchen an seiner Pfeife.
»Da ich Renz ja nun nicht länger wegen Mordverdachts festhalten kann, brauche
ich einen Grund, ihn des Landes zu verweisen. Ungesetzliche Einfuhr einer Waffe
eignet sich vorzüglich dazu, wirklich vorzüglich .« Er
nahm die Pfeife aus dem Mund und deutete mit dem Mundstück zur Tür seines
Büros. »Ich könnte mir denken, daß Sie rechtschaffen müde sind, Mr. Boyd.
Wollen Sie nicht jetzt lieber in Ihr Hotel fahren und sich ausschlafen? Wir
melden uns morgen — oder gelegentlich .«
    »Vielen Dank, Inspektor.« Ich trottete
zur Tür, dann fiel es mir plötzlich ein: »Was ist eigentlich mit Laura Donavan ?« Ich wandte mich um.
    »Wenn gegen Sie nichts
vorliegt, dann dürfte gegen sie erst recht nichts vorliegen, nicht wahr ?« fragte er kühl. »Sie hat den Mord nur deswegen nicht
gemeldet, weil Sie ihr das eingeredet haben, stimmt’s ?« Er zuckte ungeduldig die Schultern. »Sie ist schon vor Stunden weggegangen. Und
nun tun Sie mir bitte einen Gefallen, Mr. Boyd, und lassen Sie mich arbeiten,
ja ?«
     
    Zusammen mit meinem
Zimmerschlüssel überreichte mir der Portier im Hotel einen Brief. Ich bedankte
mich und riß den Umschlag auf. Drinnen steckte eine kurze Nachricht: Danny , komm bitte sofort in mein Zimmer , 1704. Es ist wichtig und sehr
dringend! Laura.
    Ich stopfte den Zettel in die
Tasche und wanderte zerschlagen zum Lift. Was, zum Teufel, konnte wohl im
Augenblick so dringend sein? fragte ich mich. Was ich zur
Zeit am dringendsten brauchte, das waren etwa fünf wohlgemessene Whisky,
um mich von den nervenaufreibenden letzten fünf Stunden zu erholen. Aber als
ich im Aufzug stand, drückte ich doch den Knopf neben der Siebzehn. Wenn ich
mich nicht gleich erkundigte, was sie denn so Wichtiges auf dem Herzen hatte,
dann ließ mir die Neugier ja doch keine Ruhe.
    Eine gedämpfte Stimme rief: »Herein !« , sowie ich an Lauras Zimmertür klopfte. Als ich drinnen
war, erschien ein verwegenes Gesicht, umgeben von feuchten, ehemals
hochfrisierten Haaren, in der Badezimmertür.
    »Wie war’s denn ?« fragte Laura fröhlich.
    »Ich bin fix und fertig mit den
Nerven«, stöhnte ich. »Die englische Polizei macht noch mehr Arbeit und
Umstände als unser Stolz in New York !«
    »Besorg dir etwas zu trinken«,
sagte sie. »Ich bin im Bad. Dauert nicht mehr lange .« Ihr Kopf verschwand — urplötzlich.
    Ich genehmigte mir einen gewaltigen
Bourbon-on- the -rocks, leerte ihn in einem langen Zug
und füllte das Glas gleich wieder neu. Neben der Flasche und den Gläsern lagen
ein paar Schnittchen mit kaltem Geflügel auf dem Tisch. Ich verzehrte zwei,
nippte am nächsten Drink, ließ mich in einen Sessel sinken und fühlte mich
allmählich ein bißchen besser.
    »He«, rief ich. »Was ist denn
so ungeheuer dringend ?«
    »Es liegt in einem Umschlag auf
der Frisiertoilette«, ertönte es aus dem Bad. »Sieh doch mal nach .«
    Ich nahm den Umschlag mit zu
meinem Sessel — und starrte ungläubig auf das Bündel Banknoten, das darinsteckte .
    »Wofür, zum Teufel, ist denn
das ganze Geld ?« bellte ich.
    »Für dich !« rief sie zurück. »Das Miststück von O’Byrne war doch deine Kundin, nicht wahr?
Von der hast du keinen Cent gekriegt, möchte ich wetten. Außerdem hast du mir heute nachmittag das Leben gerettet, Danny-Boy .«
    » Wieviel ist denn das ?«
    »Fünftausend Dollar!«
    »Was?« Ich schluckte. »Wie, um
Himmels willen, bist du denn zu so viel Geld gekommen ?«
    »Darüber mach dir mal keine
Sorgen .« Ihr Kopf tauchte wieder auf. »Wo das
herstammt, gibt’s noch viel mehr .«
    »Laura !« zürnte ich. »Wenn du mir nicht auf der Stelle...«
    »Du willst die Wahrheit wissen ?« Sie blitzte mich an. »Also: Ich habe die

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