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Mord ist kein Metier für Mädchen

Mord ist kein Metier für Mädchen

Titel: Mord ist kein Metier für Mädchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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und ich
ließ die Magnum mit dem Lauf voran in ihren Stiefelschaft gleiten. Sie paßte gut hinein, es gab nicht mal eine auffällige
Beule.
    »Jetzt versuche mal zu gehen«,
sagte ich.
    Laura machte drei Schritte,
offensichtlich konnte sie mühelos mit der Kanone im Stiefel laufen; aber dann
blieb sie stehen. »Bist du plötzlich übergeschnappt? Was, um Himmels willen,
soll das bedeuten ?«
    »Das ist der Gefallen, Liebes«,
sagte ich und zog meine Jacke wieder an. »Ich möchte, daß du auf mein
Schießgewehr aufpaßt, nur ein Weilchen, bitte .«
    »Danny...«
    »Und nun wollen wir uns zu den
anderen gesellen«, sagte ich, packte sie entschlossen am Ellbogen und bugsierte
sie zur Tür. »Ich habe mir nun schon so viel über diese Kunstschätze erzählen
lassen, daß ich sie auch unbedingt mal sehen möchte .«
    Ehe sie nochmals Streit
anfangen konnte, standen wir schon vor dem Studierzimmer mit den Ledersesseln.
Ich schob Laura voran und folgte ihr auf dem Fuße. Donavan hatte eben eine
Stahlkassette auf einen kleinen Tisch gestellt und erklärte Sharon, wie die
Schutzvorrichtung mit dem Kombinationsschloß und dem
Sprengstoff funktionierte.
    »Äußerst wirkungsvoll, Mr.
Donavan«, sagte sie. »Kann ich die Krüge jetzt sehen ?«
    »Natürlich.« Er wandte uns
sorgsam den Rücken zu, während er die Kombinationszahl einstellte, dann hob er
vorsichtig den Deckel an und griff in die Kassette. Fast ehrfürchtig nahm er
behutsam einen Weinkrug heraus und stellte ihn neben die Kassette auf den
Tisch. Ich hörte, wie Sharon tief Luft holte.
    Selbst für einen Menschen wie
mich, der nichts von Antiquitäten und noch weniger von altem chinesischem
Porzellan versteht, war es ein prachtvoller Anblick. Der Krug war etwa 75
Zentimeter hoch und wunderhübsch geformt. Über einem runden Sockel erhob sich
die elliptische Form, verlief in einen schlanken Hals und wurde vom Kopf eines Phönix gekrönt. Ein zartes Lotosmuster zierte das
zerbrechliche Porzellan, und hier und da leuchteten in dem makellos
schimmernden Material ein paar olivbraune Farbtöne, die dem Ganzen zu einer
fast ätherischen Durchsichtigkeit verhalfen. Die wildblickenden Raubvogelaugen
des Phönix schienen zu leben, und gefährlich reckte
sich der offene Schnabel mit der gespaltenen Zunge vor.
    »Wenn Sie ihn näher untersuchen
möchten — bitte«, sagte Donavan leise.
    »Nein.« Sharon fuhr sich
langsam über die Lippen. »Kein Mensch könnte je diesen Phönixkopf imitieren —
und ebensowenig die Qualität dieses Porzellans. Es
ist echtes Yüeh , zweifellos .« Sie atmete hörbar auf. »Ich möchte bitte auch das andere Stück sehen .«
    »Selbstverständlich.« Donavan
legte den Krug zurück, dann holte er den Zwilling hervor und stellte ihn auf
den Tisch. »Ich habe es mir zum Grundsatz gemacht, niemals beide Stücke
gleichzeitig aus der Kassette zu nehmen«, sagte er grinsend.
»Sicherheitshalber, sozusagen.«
    »Das kann ich voll und ganz
verstehen, Mr. Donavan«, meinte Sharon.
    »Also, wenn Sie damit überzeugt
sind, daß beide Stücke echt sind...?« Er wartete ihre Antwort gar nicht erst
ab, sondern legte auch den zweiten Weinkrug in die Kassette zurück und schloß
vorsichtig den Deckel. »Dann gehen wir wohl besser ins Wohnzimmer zurück und
machen es uns gemütlich, während wir von Geschäften reden, Miss O’Byrne .«
    Wir kehrten ins Wohnzimmer
zurück, und Donavan ließ sich in einen Sessel fallen. »Ich spreche nicht gern
über Geld, wenn ich einen trockenen Hals habe«, sagte er und lachte dazu wieder
so tief im Bauch, daß es an meinen Nerven zerrte. »Laura, hol uns etwas zu
trinken .«
    »Dein Wunsch ist mir Befehl wie
immer, Bruderherz«, sagte sie sarkastisch. »Ale für dich, Scotch für Danny-Boy —
und wie möchten Sie Ihr Arsen, Miss O’Byrne ?«
    »Ich will nichts zu trinken«,
schnauzte Sharon. »Sie können Ihre schmutzigen kleinen Finger aus dem
Medizinschrank lassen .«
    In Lauras Augen blitzte es
mörderisch auf, während sie den rechten Fuß vom Boden hob und mit einer Hand in
den Stiefel langte. Ich war bereit, mich in der nächsten Sekunde auf sie zu
stürzen, aber da grinste sie mich an und kratzte sich nur leicht am Schienbein.
Als sie das Zimmer endlich verließ, spürte ich kalten Schweiß auf meiner Stirn.
    »Also« — Donavans tiefer Bass wankte ein bißchen — »wie Danny uns ja ständig mahnt, bleibt uns
für dieses Geschäft nicht viel Zeit, Miss O’Byrne. Ich rechnete damit, daß bei
der Versteigerung 150

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