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Mord mit kleinen Fehlern

Titel: Mord mit kleinen Fehlern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Scott
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hatte: ihrerseits umarmen, feuchte Augen bekommen und dann Einkaufen gehen.
    Schließlich sagte die Empfangsdame mit besorgter Stimme: »Anne, Bennie will Sie sehen. Sie hat einen neuen Fall. In Besprechungsraum C.«
    »Ein neuer Fall? Nein, Sie machen Scherze! « Anne sah bestürzt auf die verschlossene Tür des Besprechungsraumes, direkt hinter dem Empfangsbereich. »Ich will nicht arbeiten! Ich will Leute umarmen!«
    Die Empfangsdame runzelte die Stirn. »Sie sollten besser hineingehen. Judy und Mary sind auch drin und warten schon auf Sie. Die neue Mandantin sitzt in Besprechungsraum D. Irgendetwas geht da vor sich.«
    »Die Arbeit einer Anwältin ist nie getan«, sagte Anne seufzend. Sie winkte ihren neuen Freundinnen zum Abschied zu, ging zum Besprechungsraum und öffnete die Tür.
    Bennie, Mary und Judy saßen um den polierten Tisch, vor ihnen Notizblöcke und Styroporbecher mit frischem Kaffee. Anne hatte sie nur wenige Stunden zuvor zuletzt gesehen, im Roundhouse, als Beth verhaftet worden war, aber sie sahen so frisch aus, wie Anne sich fühlte: wach und geschäftsmäßig. Bennie trug ihr kakifarbenes Kostüm, Judy ein T-Shirt und einen blauen Jeanskittel und Mary eine Seidenbluse zu einem marineblauen Kostüm, die Haare zu einem französischen Zopf geflochten.
    »Ihr wollt wirklich, dass ich arbeite? «, fragte Anne. Bennie lächelte, als sie auf sie zuging.
    »Guten Morgen«, begrüßte sie Anne und umarmte sie kurz.
    »Hast du etwas geschlafen?«
    »Zwei Stunden lang, ja. Mel lässt dich grüßen.«
    »Ich vermisse ihn.« Bennie lächelte. Mary und Judy traten dazu, tauschten Umarmungen aus.
    »Bevor wir anfangen, will ich euch eine Idee unterbreiten«, sagte Anne. »Darf ich zuerst? Es kann nicht warten.« Bennie zögerte. »Na gut, um was geht es?«
    »Setzt euch. Vor allem du, Bennie. Dafür musst du sitzen. Hier kommt mein Angebot.« Als alle drei Frauen saßen, legte Anne los. »Tja, ich erinnere mich, dass ihr im Radio demjenigen eine Belohnung angeboten habt, der meinen Mörder findet. Da habt ihr noch geglaubt, ich wäre tot.«
    »Ja und?«
    »Die Kanzlei bot fünfzigtausend Dollar.«
    »Stimmt.«
    »Tja, wie ihr alle wisst, habe ich meine Mörderin gefunden, Beth Dietz, und gestern Nacht habe ich sie den Behörden übergeben, und sie wurde verhaftet.«
    »Was willst du damit sagen?«, wollte Bennie wissen. Mary und Judy blickten gleichermaßen unsicher.
    »Die Belohnung. Ich will sie einer Opfergruppe spenden, in Willas Namen. Ich denke, das Geld würde viel Gutes tun. Vielleicht ist es sogar ein kleiner Schritt gegen die Kevins dieser Welt. «
    Bennie nickte. »Klingt gut. Gebongt. Es ist eine sehr gute  Idee.«
    »Willst du mich gar nicht davon abbringen?«
    »Nein. «
    »Es ist sehr viel Geld.«
    »Das ist es.«
    »Und es kommt aus deiner Tasche.«
    »Schon klar.« Bennies Augen wurden dunkel. »Du hast vielleicht noch nicht darüber nachgedacht, aber du könntest einen Teil des Geldes für die Begräbniskosten von Willa verwenden.«
    »Danke, nein.« Anne hatte plötzlich einen Kloß im Hals.  »Das habe ich schon entschieden. Ich übernehme die Kosten und richte auch eine Trauerfeier für sie aus.« Die Idee kam gut an, und alle versprachen, Anne dabei zu helfen.
    »Danke.« Anne klopfte auf den Tisch, um sich wieder auf das Geschäftliche zu konzentrieren. »Und was ist hier los? Ich höre, es wartet eine neue Mandantin auf uns?«
    »Ja, ich weiß, du würdest dich gern erholen, aber die Sache kann nicht warten.« Bennie stand vom Kopfende des Tisches auf und räusperte sich. »Wir haben eine neue Mandantin, die in Schwierigkeiten steckt. In großen Schwierigkeiten.«
    »Mord ? «, fragte Anne.
    »So schlimm ist es nicht, aber fast.«
    »Zivil- oder Strafrecht?«
    »Zivil.« Bennie nickte. »Ich muss dir sagen, dass die  Mandantin verantwortlich ist. Absolut verantwortlich. Mit anderen Worten, sie ist schuldig. Sehr sogar.«
    Anne seufzte. »Warum bekommen wir nie die leichten Fälle? «
    »Wir sind zu schlau für die leichten Fälle. «
    »Außerdem sehen wir in Plateauschuhen einfach heiß aus«, fügte Mary hinzu.
    »Du vielleicht«, fauchte Judy.
    Bennie bedeutete ihnen, den Mund zu halten. »Also, um auf den Fall zurückzukommen, unsere Mandantin ist schuldig, aber die Rechtsverletzung ereignete sich vor sehr langer Zeit. Daraus lässt sich möglicherweise eine Verteidigung basteln. «
    »Wir wollen auf Verjährung raus?«, schlussfolgerte Anne und fragte sich, in welche

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