Mord zur Bescherung
Meist steckt oben im Pudding ein festlicher Stechpalmenzweig mit roten Beeren.
Wenn dann noch Bedarf nach Süßspeisen besteht, kann auch ein Trifle vorbereitet werden, ein Schichtpudding aus mit Sherry getränkten Keksen, Vanillepudding und Sahne. Zum Abschluss wird oft noch Stilton, ein Blauschimmelkäse, serviert.
Nachbarn und Freunde, die an den Weihnachtstagen zu Besuch kommen, werden mit Mince Pies und Sherry, manchmal auch mit pikantem Käsegebäck oder mit einem im Ganzen gegarten Schinken bewirtet.
Insgesamt geht es an Weihnachten etwas ausgelassener zu als in Deutschland, nicht nur bei den legendären, oft sehr übermütigen Büroweihnachtsfeiern. Auch im Kreis von Familie und Freunden gibt es weihnachtliche Knallbonbons, in denen sich Papierkronen oder alberne kleine Hütchen befinden, die alle während des Weihnachtsessens auf dem Kopf tragen. Scharaden und andere Gesellschaftsspiele gehören bei denen, die sich nach dem üppigen Weihnachtsessen noch rühren können, ebenfalls zum weihnachtlichen Unterhaltungsprogramm.
Zu den Unterhaltungen der Weihnachtszeit gehört für Jung und Alt traditionell auch die »Christmas Pantomime«, die mit deutschen Weihnachtsspielen nur wenig Ähnlichkeit hat. Rund um eine bekannte Märchenhandlung wird eine ausgelassene Harlekinade aufgeführt, oft mit Slapstick-Elementen,kabarettistischen Anspielungen auf zeitgenössische Begebenheiten und zweideutigen Witzen. Die Hauptperson, meist ein Junge oder junger Mann, wird stets von einem Mädchen in Jungenkleidern gespielt. Dafür ist die »Dame«, eine ältere Frau, oft die Mutter des Haupthelden, ein Mann in Frauenkleidern. Fast immer kommt ein Tier vor, in dem zwei Schauspieler stecken. Zumeist ist es ein Pferd oder eine Kuh. Es gibt auch feste Konventionen für die Beteiligung der Zuschauer. So wird der Held vor Gefahren gewarnt (»Hinter dir! Pass auf!«), der Böse ausgebuht und das arme Opfer mit lautstarkem »ooooah« bemitleidet. Mindestens eines der vielen Lieder soll vom Publikum mitgesungen werden. Dazu wird eine »Wolke« heruntergelassen, auf der sich der Text befindet.
Zu den beliebtesten Pantos gehören Cinderella (Aschenputtel), Babes in the Wood (etwa Hänsel und Gretel), Jack and the Beanstalk (Jack und die Zauberbohne), Little Red Riding Hood (Rotkäppchen), Puss in Boots (Der gestiefelte Kater), Sleeping Beauty (Dornröschen), Aladdin (Aladin und die Wunderlampe) und Ali Baba and the 40 Thieves (Ali Baba und die 40 Räuber).
Nach Weihnachten beginnt die große Zeit der Resteverwertung, unter anderem mit den aus Film und Fernsehen (Bridget Jones) legendären Truthahn-Curry-Gerichten oder Unmengen von Sandwiches mit Truthahnaufschnitt und würzigen Soßen.
Wie Alistair andeutet, haben die Schotten ein etwas anderes Verhältnis zu Weihnachten. Allerdings gleicht sich die schottische Weihnachtsfeier immer mehr der englischen an. Unverändert sind jedoch Hogmanay (Silvester) und der Neujahrstag in Schottland weiterhin die wichtigeren Feiertage.
Ulrike Seeberger
Informationen zum Buch
Die Weihnachtsvorbereitungen im Green River Hotel in Bath laufen auf Hochtouren, und eine Weihnachtsfeier jagt die andere. Da stellt sich heraus, dass der Besitzer des kleinen Verlags, dessen Mitarbeiter im Hotel auf seine Kosten eine tolle Party gefeiert haben, mit seinem eigenen Brieföffner ermordet wurde. Zu allem Überfluss ist im Green River ein Professor aus den USA abgestiegen, der Honeys Tochter Lindsey total zu beeindrucken scheint, weil er ihren verstorbenen Vater kannte.
Das alles stellt Honey und ihren Verlobten Chief Inspector Steve Doherty vor große Rätsel und sorgt für jede Menge Stress und Aufregung zum Fest.
Informationen zur Autorin
J EAN G. G OODHIND wurde in Bristol geboren und ist fast das ganze Jahr mit ihrer Yacht unterwegs, die im Grand Harbour von Malta ihren Liegeplatz hat. Sie hat bei der Bewährungshilfe gearbeitet und Hotels in Bath und den Welsh Borders geleitet.
Im Aufbau Verlag erschienen bisher »Mord ist schlecht fürs Geschäft« (2009), »Dinner für eine Leiche« (2009), »Mord zur Geisterstunde« (2010), »Mord nach Drehbuch« (2011), »Mord ist auch eine Lösung« (2011), »In Schönheit sterben« (2012) und »Der Tod ist kein Gourmet« (2012).
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