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MORDrhein-Westfalen (Vier Krimis mit Tatorten in NRW - Münsterland, Sauerland, Niederrhein) (German Edition)

MORDrhein-Westfalen (Vier Krimis mit Tatorten in NRW - Münsterland, Sauerland, Niederrhein) (German Edition)

Titel: MORDrhein-Westfalen (Vier Krimis mit Tatorten in NRW - Münsterland, Sauerland, Niederrhein) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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sicher.
    "Ich habe die beiden nicht umgebracht."
    "Ich zähle einfach zwei und zwei zusammen, und es kommt immer dasselbe raus!"
    "Ich glaube nicht, dass es dir um deine toten Freunde geht!", behauptete er dann und trat einen Schritt seitwärts.
    "Ach, nein?"
    "Nein. Ich wette, dass du auch nur so ein mieser Abzocker bist."
    "Wie Lammers!"
    "... und diese Schlampe, die versucht hat, große Dame zu spielen!"
    Es lief mir eiskalt den Rücken hinunter. Ich hatte ins Schwarze getroffen, so schien es.
    Ich überlegte fieberhaft, wie ich jetzt weiter vorgehen musste. Nur zu gerne hätte ich gewusst, womit Lammers und die Friedrichs Hartmut erpresst hatten. Aber wenn ich ihn jetzt fragte, dann wusste er, dass ich in Wahrheit wie jener bestimmte Kaiser mit seinen neuen Kleidern vor ihm stand − nämlich nackt. Ich wusste nichts.
    Er machte noch einen Schritt zur Seite, war nun nur noch eine Handbreit von der Garderobe entfernt, an der ein schmuddeliger Parka, eine Damenjacke aus hochwertigem Kunststoff und eine Hundeleine hingen.
    Er wirkte nervös. Auf seiner Stirn glänzte ein wenig Schweiß, obwohl die Besitzerin dieser Wohnung meinem Temperaturempfinden nach allzu sehr zum Energiesparen neigte.
    "Du willst Geld, schätze ich richtig?", flüsterte er.
    Ein schneller Blick ging dabei zu jener Tür, hinter der die Rothaarige verschwunden war.
    Ich machte ein unbestimmtes Gesicht. "Nun ..."
    "Die ganzen fünftausend?"
    "Ist denn davon noch etwas da?"
    "Sicher."
    Ich zuckte mit den Schultern. "Ein bisschen wenig für zwei Menschenleben!"
    "Ich habe die beiden nicht umgebracht!"
    "Und was hattest du dann bei Lammers Wohnung zu suchen?"
    "Ich war zufällig dort!"
    "Und das soll dir jemand glauben?"
    "Es ist die Wahrheit."
    "Kommt drauf an, ob die Polizei es auch dafür hält!"
    "Das wird sie schon, denn für die Zeit davor habe ich ein einwandfreies Alibi. Als ich in der Nähe von Lammers Wohnung auftauchte, kam ich gerade von meinem Therapeuten. Und der wird das jederzeit bestätigen, wenn es sein muss! Der Mann heißt Dr. Dörkheim."
    Das Schild dieses Dr. Dörkheim hatte ich schon mal gesehen. Die Praxis lag ganz in der Nähe meiner Wohnung, vielleicht fünf Minuten entfernt.
    Vielleicht war es doch die Wahrheit. Oder geschickt gelogen.
    Wenn es der Wahrheit entsprach, dann handelte es sich wirklich um ein wasserdichtes Alibi. Aber es war eins, dass ich nicht überprüfen konnte, weil Hartmut Wernecks Therapeut den Teufel tun würde, mir zu sagen, ob und wann einer seiner Patienten bei ihm gewesen war. Der einzige, der das überprüfen konnte, war Rehfeld, aber der wiederum würde mir diesen Gefallen kaum tun.
    "Und Annette Friedrichs?"
    "Hör zu, du bekommst dein Geld und damit basta, klar?"
    "Nein, so einfach ist das nicht!" Ich kam einen Schritt näher. "Sie hat die Erpressung fortgesetzt, nehme ich an. Sie wollte weiter kassieren, und deshalb hast du sie aufgespürt. Die Sache sollte ein Ende haben!"
    "Nein!", schrie er. "Nein!"
    Und dann hielt er mir auf einmal einen Revolver entgegen, den er blitzschnell aus dem Parka herausgerissen hatte. Nach und nach hatte er sich an die Garderobe herangepirscht, und ich war einfach zu blöd gewesen, um zu bemerken, was gespielt wurde.
    Aber wer rechnete auch mit so etwas?
    Nicht einmal ein Westernautor, dessen Romane nur so nach Pulverdampf riechen!
    Er spannte den Hahn, und es machte wirklich klick!, so wie ich das in meinen Stories immer behauptete. Und das flaue Gefühl in der Magengegend, das man bekommt, wenn man in eine blanke Revolvermündung blickt, war auch echt.
    Hartmut packte die Waffe mit beiden Händen und hielt sie in Höhe meines Kopfes. Unglücklicherweise zitterten seine Hände auch noch.
    "Schön ruhig!", zischte Hartmut und nahm den Parka vom Haken.
    Jake McCord griff zur Hüfte und riss blitzartig den Peacemaker heraus.
    Sein Gegenüber hatte noch nicht einmal den Finger krumm gemacht, da hatte McCord schon geschossen.
    Sein Gegner schrie auf, als ihm die Kugel in den Arm fuhr. Die Wucht des Geschosses riss ihn herum. Er wollte den Revolver noch einmal hochreißen, aber der Arm gehorchte ihm nicht mehr. Und als er in McCords ruhige, dunkle Augen sah, da wusste er, dass keinen Sinn mehr hatte.
    "Du kannst froh sein, an einen guten Schützen geraten zu sein und nicht an einen Stümper!", knurrte McCord düster. "Sonst wärst du jetzt nicht mehr am Leben!"
    Ich stand wie angewurzelt da und tat gar nichts, während sich Hartmut an mir vorbeischlich. Er hatte zwar

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