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Morgaine 3 - Die Feuer von Azeroth

Morgaine 3 - Die Feuer von Azeroth

Titel: Morgaine 3 - Die Feuer von Azeroth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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sich die riesigen Torflügel nach innen, und sie ritten in grelles Licht hinein, über glatte Bodenflächen, auf denen eine Reihe von weißgekleideten
arrha
sie erwartete.
    »Du bist die Frau«, sagte der älteste aus der Runde, »vor der wir gewarnt wurden.«
    »Ja«, sagte Morgaine.
    Der Mann verbeugte sich vor ihr und Merir, und alle anderen taten es ihm nach.
    »Wir haben einen Verwundeten«, sagte Morgaine schwach. »Die anderen aus unserer Gruppe gehen nach draußen und wachen. Wir haben hier einen Vorteil, wenn wir uns nicht überraschen lassen. Wenn du nichts dagegen hast, Herr.«
    »Ich gehe mit«, sagte Sezar, dessen Gesicht allerdings schmerzverzerrt war und älter aussah, als er wirklich war. »Nein«, sagte Lellin. »Aber ich halte für dich Wache.«
    Da endlich ergab sich Sezar in sein Schicksal und ließ sich von seinem Pferd gleiten. Hätte nicht ein
arrha
dicht neben ihm gestanden, er wäre hingestürzt.

17
    Ein kalter Wind fegte durch die Felsen, zwischen denen sie Schutz gesucht hatten, und sie wickelten sich in ihre Mäntel und saßen still da, angewärmt durch die heißen Getränke, die von den
arrha
zu ihnen herausgebracht wurden – sie hatten auch gegessen, doch nur wenig, denn sie waren so abgekämpft, daß sich jeder Bissen im Mund trocken anfühlte.
Arrha
versorgten die Pferde, denn sie waren kaum in der Lage, für sich selbst zu sorgen; Vanye mischte sich nur ein, bis er sicher war, daß mindestens ein
arrha
mit Tieren umgehen konnte, dann kehrte er zu Morgaine zurück.
    Schließlich kehrte auch Sezar zurück, gestützt von zwei jungen
arrha
und in einen dicken Umhang gehüllt; Lellin fuhr hoch, um ihn zu tadeln, sagte dann aber doch nichts, vor Freude, daß der andere überhaupt hatte kommen können. Der
khemeis
sank vor ihm und Sharrn nieder und lehnte sich an ihre Knie, und er hatte es vielleicht genauso warm wie drinnen und war außerdem beruhigt, weil er nun wieder bei ihnen war.
    Morgaine saß ganz außen und beachtete die anderen kaum; meistens starrte sie in düsterer Konzentration ins Leere, was ihrem Gesicht in dem Licht, das aus Nehmins offenen Toren fiel, einen scharfen Anstrich gab. Der Arm tat ihr weh, vielleicht wurde sie auch von anderen Wunden geplagt. Sie hatte das Schwert an sich gedrückt und die Knie hochgezogen. Vanye ließ sich an einer Stelle nieder, wo er den kühlen Wind von ihr fernhielt, die einzige Fürsorge, die sie gelten ließ, wohl weil sie sie gar nicht bemerkte. Er hatte Schmerzen; jeder einzelne Muskel seines Körpers schien wehzutun, außerdem plagten ihn die Qualen, die Morgaine auszustehen hatte.
    Wechselbalg
hatte getötet, hatte Leben gefordert, deren Zahl niemand mehr wußte; und noch mehr – es hatte wieder einen Freund verschlungen; und das lastete in diesem Augenblick auf ihrer Seele, glaubte er: das und die Sorge um den nächsten Tag.
    Noch immer herrschte unten auf dem Feld ein Tumult – mal nachlassend, mal lauter werdend, wenn Trupps auf den Hügel Nehmins zuhielten und wieder verschwanden.
    »Kein Zweifel«, sagte Vanye, »der Weg muß durch den Steinsturz versperrt worden sein.« Aber dann erkannte er, daß solche Worte sie ja an die
arrha
und die Zerstörung erinnern mußten, und das wollte er nicht.
    »Ja«, sagte sie auf Andurin. »Ich hoffe es jedenfalls.« Dann schüttelte sie den Kopf und fuhr fort, ohne ihn anzusehen: »Es war ein glücklicher Zufall. Ich glaube nicht, daß wir sonst hätten überleben können. Es war auch ein Glück, daß sich niemand von uns in dem Abgrund zwischen
Wechselbalg
und der
arrha
befand.«
    »Darin irrst du aber.«
    Sie sah ihn an.
    »Es war kein Glück«, sagte er. »Kein Zufall. Die kleine
arrha
wußte Bescheid. Ich habe sie dort unten im Sattel gehabt. Sie war sehr mutig. Und ich bin überzeugt, sie hatte sich das alles gründlich überlegt und wartete auf den Augenblick, da sie es ausprobieren mußte.«
    Morgaine schwieg. Vielleicht fand sie Beruhigung in seinen Worten. Wieder starrte sie in die dunkle Leere, aus der Schreie herauf wehten, die mit der Zeit immer leiser wurden. Vanye schaute in dieselbe Richtung und blickte dann wieder sie an, von einem plötzlichen Schauder gepackt, denn er sah, daß sie ihre Ehrenklinge gezogen hatte. Aber sie schnitt nur einige Schnüre auf, die an ihrem Gürtelring hingen, und reichte sie ihm, während sie den Dolch wieder wegsteckte.
    »Was soll ich damit?« fragte er und wußte es wirklich nicht. Zum erstenmal seit langer Zeit schien sie unsicher zu

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