Morgen heiratet mein Mann: Wer seinem Herzen folgt (German Edition)
vielversprechende Nacht“, sagte er leise.
„Ja“, stimmte sie zu und wandte sich ab. „Das wird es sicher.“
Die nächsten fünfzehn Minuten vergingen wie in einem Nebel. So etwas hatte Fiona noch nie erlebt. Sie hatte das Gefühl, das Blut pulsiere heftig durch ihre Adern und raube ihr den Verstand. Sie war irritiert und wie betäubt, und sie spürte nur noch das heftige Begehren, das ihren Körper durchströmte.
Vielleicht wirkte sie äußerlich ruhig und beherrscht, wie sie so dasaß und schweigend aus dem Fenster sah, aber sie war es nicht. Ihre Gedanken wirbelten durcheinander. Wie konnte sie sich das nur antun?
Weil ich es wirklich will, gestand sie sich die schreckliche Wahrheit ein.
Der Jaguar glitt über den außergewöhnlich ruhigen Pacific Highway und dann mit atemberaubender Geschwindigkeit über die Harbour Bridge. Es kam Fiona so vor, als hätten sich alle Kräfte verschworen, sie so rasch wie möglich ans Ziel zu bringen, damit sie es sich nicht noch anders überlegen und Philip bitten konnte, sie nach Hause zu fahren. Oder der Teufel selbst wollte dafür sorgen, dass es aus der erotischen Spannung und dem sexuellen Verlangen kein Entrinnen gab. Fiona war so fest eingewoben in diesen Zauber, dass sie keine andere Wahl zu haben glaubte, als sich wieder einmal Philip und seinen Verführungskünsten hinzugeben.
Sie befürchtete, dass nach dieser Nacht mit ihm die Mauern, die sie um sich her errichtet hatte, einstürzten und sie sich erneut in Philip verliebte. Morgen früh will ich wahrscheinlich nicht nur seinen Körper, sondern auch sein Herz, dachte sie.
Aber Philip war verletzt, viel zu verletzt, um sich in Fiona zu verlieben. Er wollte Sex, aber keine Intimität und keine Nähe, er suchte Rache statt Zuneigung. Von Liebe wollte er nichts wissen, er empfand nur körperliches Verlangen.
Es kam ihr vor wie eine Einbahnstraße ins Verderben. Doch der Weg dahin war ungemein erregend und aufregend.
Und genau das hielt Fiona gefangen, aus diesem Bann konnte sie sich nicht befreien. Deshalb protestierte sie auch nicht, als Philip vor einem der luxuriösesten Hotels Sydneys anhielt und sie mit beinah unanständiger Hast hineinführte.
Die Flitterwochensuite war in der obersten Etage. Es waren ungemein schöne Zimmer in Hellblau- und Goldtönen. Von jedem Fenster hatte man einen atemberaubend herrlichen Ausblick auf den Hafen von Sydney.
Seltsamerweise schien Philips drängendes Verlangen sich aufzulösen, nachdem er die Tür hinter ihnen verschlossen und Fiona ganz für sich allein hatte. Langsam durchquerte er die Räume und prüfte sie aus irgendwelchen unerklärlichen Gründen. Es war alles da, was ein Paar in den Flitterwochen sich nur wünschen konnte: ein Balkon, ein elegantes Wohnzimmer, gemütliche kleine Nischen zum Essen. Und das Schlafzimmer erinnerte an märchenhafte arabische Nächte. Das Badezimmer mit dem im Marmorfußboden eingelassenen Bad und den goldenen Wasserhähnen war groß genug für Königliche Hoheiten.
„Philip“, sagte sie schließlich, „was machst du da?“
Er sah sie an und verzog die Lippen. „Ich beruhige mich.“
„Oh …“ Das Herz klopfte ihr zum Zerspringen, und ihre Nerven waren zum Zerreißen gespannt. Nichts und niemand würde sie beruhigen können.
„Nehmen wir den mit ins Schlafzimmer?“ Er deutete auf die Flasche Champagner, die in einem eisgekühlten Sektkübel auf dem Tisch stand. Auch zwei Kristallkelche und eine Schale mit frischem Obst hatte man ihnen hingestellt.
„Wenn du möchtest“, erwiderte Fiona. Sie wollte nur ihn, sonst brauchte sie nichts. Sie konnte es kaum erwarten, ihm den schwarzen Smoking auszuziehen.
„Bring bitte die Gläser mit“, forderte er sie auf und trug den Sektkübel ins Nebenzimmer.
Sie legte die Handtasche auf den Tisch, streifte die Jacke ab und griff nach den Gläsern. Dann eilte sie hinter Philip her.
Nachdem er die Flasche geöffnet und den Sekt eingeschenkt hatte, nahm er ihr die Gläser aus der Hand und stellte sie auf den Nachttisch neben die schöne Lampe.
„Und was hast du jetzt vor?“, fragte Fiona ungeduldig, als er die Nachttischlampen anknipste.
„Mach die Deckenbeleuchtung aus“, forderte er sie auf.
Fiona tat es, und sogleich war der Raum in ein gedämpftes romantisches Licht gehüllt. Nur das Bett war gut erleuchtet.
„Komm zu mir“, bat er sie und blieb am Fuß des Bettes stehen.
Sie bekam Herzklopfen. Offenbar will er doch mit mir schlafen, überlegte sie. Unter seinem
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