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Morgenrötes Krieger

Morgenrötes Krieger

Titel: Morgenrötes Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M.A. Foster
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entdeckte Han ein we i teres Teilchen seines Puzzles, an dem er gerade für sich herumrätselte. Sie besaßen lediglich ein simples Ortung s system; nichts von allem war auch bei großzügigster Auslegung modern zu nennen. Der Kommandoraum machte den gleichen Eindruck oberflächlich-hastiger I m provisation und Erneuerung wie jene Teile, die er schon früher in Augenschein genommen hatte. In der Tat ein interessanter Aspekt. Als das Schiff überholt worden war, hatte man genau jene Dinge übersehen und wegg e lassen, die gerade auf diesem Planeten von großem Nu t zen gewesen wären. War dies vielleicht Absicht? Aber er behielt seine Spekulationen für sich. Er war auch noch nicht dem eigentlichen Kern des Problems nahe genug gekommen – erst benötigte er von Hatha weitere Hinwe i se. Er teilte ihm mit, daß ihm das bisher Gesehene gen ü ge und skizzierte einige Pläne und Projekte, die Hatha überdenken oder zumindest in Erwägung ziehen sollte.
    Hatha schien erstaunt und zugleich dankbar zu sein. Als sie zur Fähre zurückgingen, erging er sich in bege i sterten Sprüchen.
    „O ja, Zusammenarbeit und Fortschritt! Mein Junge, wenn alle so wären wie du, könnten wir uns das zeitra u bende und lästige Bombardieren, Belagern und Plündern schenken. Du bist eine wahre Fundgrube – ein Juwel. Das bedeutet Belohnung und Ehre! Ich hoffe, wir werden in Zukunft mehr davon sehen. Wie du bemerkt hast, b e darf es einiger Verbesserungen. Sicher, es wurde schon eine Menge getan, aber es war noch nicht das Richtige, noch zu unvollständig, verstehst du? Ich bin kein Tec h niker und kenne diese Dinge nicht aus eigener Anscha u ung, dennoch hatte ich immer das Gefühl, daß irgend etwas, etwas Bestimmtes … nicht in Ordnung war.“
    „Ich dachte, du hättest vor, mich zu verkaufen.“
    „Das war eine übereilte Bemerkung, bedingt durch die Situation und die Ereignisse auf Chalcedon. Bleibt j e doch die Tatsache, daß du neben deinem Wissen in der Tat keinen großen Wert für uns besitzt. Ich will dich ja nicht beleidigen, aber du bist diesen wilden Typen zu äh n lich, als daß du für unsere Spezialisten einen Wert hättest, deren liebste Beschäftigung darin besteht, bestimmte E r scheinungsformen in Reinkultur zu züchten. Unser dom e stiziertes Angebot ist in dieser Hinsicht pe r fekt.“
    Han dachte voller Traurigkeit daran, daß in dieser Bemerkung zum Teil die Ursachen lagen, warum es mit ihnen auf Morgenröte konstant bergab ging. Die Ler entwickelten sich zurück, und die Menschen – was auch immer aus ihnen nach endlosen Jahren der Domestizi e rung geworden sein mochte – waren nach allem, was Han über Sklavenhaltung wußte, sicherlich froh, ihre nächste Mahlzeit zu bekommen. Hatha unterbrach seinen Geda n kengang.
    „Versteh mich richtig, ich bin selber kein Züchter. Ich halte es für Zeitverschwendung, an einer eigentlich fre m den Spezies herumzulaborieren , wenn man gleichzeitig selber nicht vom Fleck kommt, was immer man auch tut. Trotz des Schiffes hat sich daran nichts geändert.“
    „Seit wann wird die Domestizierung betrieben?“
    „Seit wir die ersten Menschen gefangen haben. Zuerst dachten wir nach den Überfällen auf Chalcedon daran, mit dem frischen Blut unsere bisherigen Typen aufzustocken, aber die führenden Züchter waren der Meinung, dieser Neuzugang führe lediglich zu weiteren Typen. Als die Gefangenen hier eintrafen, waren sie in der Tat anders, verglichen mit den alten Typen, selbst dort, wo man von einer oberflächlichen Ähnlichkeit sprechen konnte. Und natürlich war keiner von ihnen so anpassungsfähig wie du.“
    Han biß sich auf die Zunge: anpassungsfähig, in der Tat! Ein Haufen Bauern, Geschäftsleute und Kinder, ausgesucht allein wegen ihrer körperlichen Merkmale; sie hatten sicherlich keine Ahnung, waren bestimmt vö l lig verängstigt gewesen. Wie hatten die Krieger auch e r warten können, daß diese einfachen Menschen sich in Raumschifftechnologie auskennen würden. Und selbst wenn – wie konnte man von ihnen erwarten, daß sie i r gend etwas freiwillig taten? Aber ein anderer Aspekt zeigte deutlich, wie tief die Ler auf Morgenröte gesunken waren: Sie wären niemals auf den Fehler verfallen zu meinen, die neuen Gefangenen würden den alten ähneln, wenn sie – wie alle Ler – ihr eidetisches Gedächtnis be i behalten hätten. Darin lag auch der Grund, warum Ler-Piloten im Weltraum per Handsteuerung flogen: Sie konnten zwei Perspektiven von unterschiedlichen Stan

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