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Morgenrötes Krieger

Morgenrötes Krieger

Titel: Morgenrötes Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M.A. Foster
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Geheimhaltungssystems lagen in der Verzögerung einer unmittelbaren Entdeckung, so daß bestimmte Aktionen in aller Heimlichkeit vonstatten g e hen konnten und über den richtigen Zeitpunkt des En t decktwerdens selbst entschieden werden konnte. Genau dasselbe lag hier vor: Das Raumschiff war so gut ve r steckt und abgeschirmt, daß eine wirkliche Enttarnung in jedem Fall zu spät kommen würde.
    Es gab jedoch noch weitere rätselhafte Dinge: Mo r genröte hatte ein ziemlich starkes Magnetfeld, was im Hinblick auf die Strahlung der heißen Sonne ein leben s wichtiger Vorteil war. Anderenfalls wäre der Planet auch bei einem milderen Klima und bei normaler Rotation unbewohnbar gewesen. Allerdings wechselten Planeten mit einem starken Magnetfeld periodisch die Polung, wobei nach dem Kahnschen Gesetz galt: Je stärker das Feld, um so häufiger die Umpolung. Weder Ler noch Menschen würden je etwas davon merken, da sie keine Kompasse benutzten. Er wußte auch nicht, ob sie übe r haupt Elektrizität kannten. Wohl kaum! Wie lange moc h te auf Morgenröte ein Polungszeitraum dauern? Vie l leicht einige tausend, möglicherweise nur ein paar hu n dert Jahre. Han sah deutlich, welche Konsequenzen sich daraus für den Planeten ergaben.
    Wahrscheinlich hatte es sich etwa so abgespielt: Die Nachfahren Sanjirmils stahlen das Raumschiff und fl o hen an den äußersten Rand des Universums, um für viele Jahre unentdeckt zu bleiben. Sie fanden den Planeten Morgenröte und ließen sich auf ihm nieder. Einige Jahre später, wahrscheinlich bei weiteren Suchaktionen nach geeigneten Planeten, entdeckten sie irgendwo das Kol o nistenschiff der Menschen. Sie nahmen die Leute gefa n gen, vielleicht zuerst nur mit der Absicht, sie als Sklaven zu halten. Dieser Vorfall hatte bestimmt nur wenig Au f merksamkeit erregt, da zu jenen Zeiten sehr häufig Schi f fe verlorengingen und nie wieder gesichtet wurden. Sie kehrten also auf Morgenröte zurück, um dort ihre neue Sklavenhaltergesellschaft aufzubauen. Dann traten bei dem Schiff die ersten Störungen auf, oder sie vergaßen, wie es zu bedienen war. Ein einzelner Ler hätte es wah r scheinlich nicht vergessen, wohl aber die Gesamtgemei n schaft über einen Zeitraum desinteressierter und uni n formierter Generationen. So wurde das Schiff zu einer Art von heiligem Relikt, und eine lange Periode plan e tengebundener Ruhe brach an. Die Menschen wurden entweder versklavt und domestiziert, oder sie streunten herrenlos auf dem Planeten umher. Wozu sich um sie kümmern? Verlassen konnten sie den Planeten nicht, auch wenn sie ein solches Vorhaben für möglich erachtet hätten. Und dann, nach nur wenigen Generationen, waren Menschen- und Ler-Bevölkerung einer starken Stra h lungsdosis ausgesetzt, die dann einsetzte, als sich das magnetische Feld des Planeten umpolte und der Weg frei war für einen ungehemmten Partikelbeschuß. Wirkungen zeigten sich bei beiden Bevölkerungsgruppen, die Ler jedoch reagierten schneller und direkter. Ihre ohnehin hohe Aberrationsveranlagung wurde ins Uferlose geste i gert. Lange vorher schon hatten sie sich des Webe-Systems entledigt, das die Veränderungen und Anomal i en hinausgezögert oder gar verhindert hätte. Statt eines Entwicklungsfortschritts oder der Aufrechterhaltung g e wisser hochgezüchteter Merkmale begann von nun an eine Rückentwicklung, die – soweit Han dies beurteilen konnte – bis weit unter den menschlichen Entwicklung s standard abfiel. Dies spielte natürlich für die Sklaven keine Rolle. Sie waren seit Tausenden von Jahren darauf trainiert, die Überlegenheit der Ler anzuerkennen, und hatten sicherlich auch keine Gelegenheit dazu, Unte r schiede und Veränderungen festzustellen. Was aber die Ler betraf, so sanken sie wieder auf das Niveau von Stadtstaaten und Nomadenhorden und büßten darüber hinaus das Wissen um die Multi-Sprache ein. Noch ein paar tausend Jahre mehr, und sie würden bei der reinen Körpersprache sowie Grunz- und Quieklauten angelangt sein und hätten auch den letzten Rest an Zivilisation ve r loren. Das wäre auf einem Planeten, der eine eigene Ev o lution durchläuft, nicht allzu schlimm – auf Morgenröte hingegen war die Ökologie noch zu primitiv, so daß sich auch über einen langen Zeitraum kaum Verbesserungen einstellen würden. Es gäbe schon Ansatzmöglichkeiten für ein zirkuläres Nur-Mensch-System, aber selbst dieses war bei näherer Betrachtung wenig erfolgversprechend. Was aber geschah mit den Menschen,

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