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Morgenrötes Krieger

Morgenrötes Krieger

Titel: Morgenrötes Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M.A. Foster
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teilte ihm auch nicht mehr mit, als er schon Han gegenüber erwähnt hatte.
    So beschäftigt, erreichten sie allmählich Überlichtg e schwindigkeit, programmierten den Kurs und richteten sich in ihrem Routinealltag ein. Sie wechselten sich g e genseitig ab, so daß immer einer wach war und den Flug kontrollierte. Liszendir war nicht besonders erfreut da r über, für das Raumschiff verantwortlich zu sein, wenn Han schlief, aber schließlich war sie doch damit einve r standen, daß er sie geduldig in allem unterwies und daß sie ihn wecken sollte, falls doch einmal ein Notfall ei n trat. Er glaubte nicht, daß die Wahrscheinlichkeit dafür groß war, aber es konnte nicht schaden, ein wenig auf der Hut zu sein.
    Er fragte sich, wie es wohl wäre, wenn sie ihn im Falle einer Notlage wecken müßte. Würde sie ihn kunstgerecht aus der Hängematte werfen, so daß es ihn ordentlich durcheinanderwirbeln würde, bevor er auf dem Boden aufschlug? Er verwarf diesen Gedanken. Die Vorstellung war einfach zu dumm. Bei klarerer Überlegung war er eher geneigt zu glauben, daß sie ihr „Können“ ohne Grund und Anlaß wohl kaum benutzen würde. Nein, in normalen Situationen hinderte sie ein komplizierter M o ralcode am Einsatz solcher Waffen. Personen ihres Fo r mates wären ohne Beschränkung ihrer Fähigkeiten eine unvorstellbare Gefahr für die Gesellschaft, falls man sie völlig frei gewähren ließe.
    Nach einigen Tagen wußte er die Antwort auf seine Frage. Er war aus irgendeinem Grund früher als sonst schlafen gegangen und lag nun in seiner Matte – scha u kelnd und schläfrig vor sich hindösend. Plötzlich wurde er sich bewußt, ohne daß er etwas gehört oder gesehen hätte, daß er nicht mehr allein in der Kabine war. Jemand beobachtete ihn – still und eindringlich. Ruhig lag er da und wartete. Nach einer Zeitspanne, die ihm wie eine Ewigkeit vorkam, beugte sie sich zu ihm hinüber und berührte sanft seine Schulter. Dabei nahm er ihren feinen Duft wahr, der nicht von irgendeinem Parfüm stammte, sondern ihr typischer dezenter Eigengeruch war. Er war berauschend und erinnerte an frisches Gras, mit einer eindringlichen, aber sehr feinen Note.
    Er nickte, tat so, als ob er geschlafen hatte, und sprang in der Hoffnung auf, daß sein Manöver unentdeckt bli e be.
    „Schon Zeit?“
    „Nein. Ich habe dich früher als sonst geweckt. Nach solchen Tagen wie den letzten fühle ich mich einsam und gelangweilt; ich brauche das Gespräch und den Kontakt. Wir sind das Alleinsein nicht gewöhnt. Macht es dir e t was aus?“
    „Nein, nein, überhaupt nicht. Ich empfinde es genauso. Aber ich wollte dich nicht kränken, indem ich dich zu etwas veranlasse, was du vielleicht gar nicht willst.“ Der letzte Satz sollte eine Anspielung auf ihren anfänglichen Hochmut sein. Falls sie es gemerkt hatte, so ließ sie es sich jetzt nicht anmerken.
    „Ich verstehe. So verschieden sind wir nun doch nicht. Also gut, ich warte auf dich im Kontrollraum.“
    Sie drehte sich um, und so leise wie sie gekommen war, verließ sie auch wieder den Raum. Han war ve r wundert. Am Anfang, während der arbeitsreichen Tage, hatte er gar nicht die Stille und Anmut bemerkt, mit der sie sich bewegte, doch je länger sie beide zusammen w a ren, um so mehr wurde er sich dieses Phänomens b e wußt. Ihre Bewegungen wirkten leicht und fließend – wie das Wasser eines Stromes. Sein Verstand jedoch sagte ihm, daß sich mehr als tausend Jahre Tradition und Tra i ning hinter dieser spielerischen Anmut verbargen.
    Seine Gedanken trugen ihn fort. Sie paßte überhaupt nicht in jene Kategorie von Mädchen, die er gekannt, erobert und in kurzen, desillusionierenden Affären, wie sie für die Boomtown-Gesellschaft üblich waren, geliebt hatte. Ganz ohne Zweifel: Sie war gut gebaut und äußerst weiblich, aber ihr Gesamteindruck war eher hintergrü n dig, voll verborgener Fragen und Symboliken – fast wie ein Rätsel, dessen Lösung so filigran anmutete, daß er sie in keines der gebräuchlichen Worte fassen konnte. Die formlose Ler-Kleidung, die sie trug und die all das ve r bergen sollte, reizte nur noch mehr seine starken erot i schen Gefühle, die er zunehmend für sie empfand. Er war fest davon überzeugt: Für Ler-Augen war sie jung, hübsch, lebendig und äußerst begehrenswert – und natü r lich zu allem bereit, ohne Gewissensbisse auf beiden Se i ten. Aber für ihn lag die Sache völlig anders.
    Sogleich verdrängte er diesen Gedanken. Er war der Meinung

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