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Morgenrötes Krieger

Morgenrötes Krieger

Titel: Morgenrötes Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M.A. Foster
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Alphabets, wir dagegen die ersten drei: Panh, Tanh, Kanh. P. T. K.“
    „Das ist die ganze Bedeutung?“
    „Nichts mehr. Soweit ich weiß, wird dieser Dreisilber nie als Name gebraucht.“
    „Gut, aber genau dieses Wort nannte der dunkle Ler als seinen Namen. Könnte er vielleicht einen Witz g e macht haben?“
    „Nein, mit Namen macht man keine Witze.“
    „Er behauptete, Efrem sei hier … und daß wir nichts Neues erfahren könnten, wenn wir ihn aufsuchten.“
    „Hat er das in Anwesenheit der anderen Ler behau p tet?“
    „Nein, wir standen allein an der Tür. Du hast wä h renddessen im Lift gewartet. Hat er seinen Namen deinen Leuten genannt, bevor ich kam?“
    „Nein, hat er nicht. Wir fragen nicht, wenn jemand es vorzieht zu schweigen. Ein Name ist in unserer Ordnung gewissermaßen … eine Privatangelegenheit. Aber egal, ich bin einverstanden. Etwas ist faul an der Sache. Ja, wir sollten gehen und diesen Efrem aufsuchen. Aber unter meiner Führung. Ich glaube, es ist eine Falle.“ Letzteres sagte sie fast freundlich, mit einem Hauch von Kamera d schaft.
    „‚Alphabet’ will, daß wir zusammen hingehen.“
    „Ich glaube nicht. Der Köder ist für dich. Ich selbst wäre nicht interessiert gewesen, und du hättest so geda n kenlos sein können, es mir nicht zu erzählen, oder falls doch, wäre es dir vielleicht nicht gelungen, mich zu übe r reden. Nein, ich bin sicher, daß die Falle für dich ist. G u te Arbeit! Du bist doch scharfsinniger als ich geglaubt habe!“
    „Danke. Genau das war’s, was ich hören wollte.“ Er hoffte, daß sein kleiner Sarkasmus sie nicht schon wieder verärgert hatte – aber ein kühler Blick war alles, was sie als Antwort bereithielt.
     
    Zu ihrer Überraschung gab es tatsächlich jemanden mit Namen Edo Efrem im Teilnehmerverzeichnis des öffen t lichen Visaphons ; seine Wohnung war nicht weit. Zuerst wollte Han ihn anrufen, aber Liszendir bestand darauf, Vorsicht und Mißtrauen walten zu lassen. Er stimmte zu, und so machten sie sich gemeinsam auf den Weg. Als sie das Haus erreichten, wo Efrem angeblich wohnen sollte, zögerte sie und überlegte. Nach kurzer Pause fragte sie: „Wenn du jemanden in einem dieser Bienenstöcke bes u chen willst – wie würdest du vorgehen?“
    „Durch die Eingangstür zum Lift. Dann zum Apar t ment bis vor die Tür. Ich nenne meinen Namen, und wenn jemand antwortet, gehe ich rein.“
    „Gibt es Treppen?“
    „Ja.“
    „Dann nehmen wir sie.“
    Als sie innerhalb des Gebäudes den dritten Stock e r reicht hatten, mahnte sie Han zur Vorsicht: „Drück die Klingel von der Seite her, und zwar so, daß du sie gerade noch erreichen kannst. Dann spring zurück. Ich halte dich.“
    Han folgte ihren Anweisungen und ergriff ihre ausg e streckte Hand. Fest und direkt packte sie zu. Er war wie vom Donner gerührt. Ihre Hand war geschmeidig, kühl und feminin, sie verriet keinerlei vordergründige Kraft. Die beiden Daumen – je einer an jeder Seite der schm a len Hand – schlossen sich zu einem eigentümlichen Griff um sein Handgelenk. Es war nichts Gewalttätiges darin, aber dennoch wußte er instinktiv, daß er sich allein aus diesem Griff nicht befreien konnte.
    Han läutete. Eine verbindliche Stimme sagte von dri n nen: „Bitte treten Sie ein!“ Dann öffnete sich die Tür g e räuschlos. Han wollte sich weiter nach vorn beugen, Li s zendir jedoch hielt ihn nicht gerade sanft zurück. Er schaute sie an; mit Hand und Gesicht gab sie ihm Ze i chen: Sie legte ihren Finger an die Lippen, deutete auf beide Augen, dann auf die Stirn und machte mit dem Finger eine abschließende kreisende Bewegung. Han verstand die einfache Zeichensprache. Sie wollte sagen: Bleib ruhig, schau genau zu und lerne!
    Sie ging um Han herum, näherte sich der Tür, legte sich vorsichtig flach auf den Boden und schlängelte sich in den Eingangskorridor. Dann erhob sie sich halb und vollführte mit der einen freien Hand eine merkwürdige Bewegung. Im gleichen Moment kam aus dem Innern des Raumes ein schwaches Zischen, das gleich darauf in einem dumpfen Einschlag an der Korridorwand hinter ihm endete. Han wollte losstürmen, ab er sie sagte mit leiser Stimme: „ Nein, bleib, wo du bist!“ Einige endlose Minuten verstrichen. Liszendir lag still und flach wie ein Stück Laken auf den Boden gepreßt. Dann plötzlich ein erneutes Zischen und Einschlagen. Mit einer einzigen fließend-weichen Bewegung kam sie hoch und hechtete pfeilschnell in den Raum. Eine Sekunde

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