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Morgenrötes Krieger

Morgenrötes Krieger

Titel: Morgenrötes Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M.A. Foster
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Rassenunterschiede und sind dennoch trotz ihres Strebens nach einer breiteren genetischen Basis durch und durch Rassisten. Von nun an haben auch sie ein Rassenproblem.“
    „Es ist ein merkwürdiges Volk – sehr merkwürdig. Mehr als ich dachte. Die auf Morgenröte waren … zie m lich durchschnittlich, nichts Ungewöhnliches, glaube ich. Hier, auf ihrem alten Planeten Kenten wandeln sie noch stark auf den Pfaden der … Natur, nicht aber der Wil d nis. Sie sind warmherzig und freundlich zueinander, en t sprechend ihren Anschauungen; dennoch können sie auch grausam und unerbittlich sein. Ich versuche mir vorzustellen, wie eine Welt, wo nur wilde Klesh leben, aussehen mag. Was wird mit ihnen geschehen, wenn sie umgesiedelt sind?“
    „Ich weiß auch nicht genau. Ich habe etwas Derartiges noch nie gesehen oder gehört. Ich vermute, daß sie sich am Anfang zu Stämmen zusammenschließen und sich gegenseitig unterdrücken und ausbeuten. Du bist ein Zlat. Was würdest du tun?“
    „Ich glaube, ich wüßte nicht, wie ich mich am Anfang in einer solchen Gesellschaft verhalten würde.“ Sie sprach das Wort „Gesellschaft“ aus, als wäre es eine ihr fremde Stechpflanze. „Natürlich würden wir eine Gesel l schaft aufbauen – wie alle anderen. Wenn nicht, blieben wir auf dem Niveau von Wilden, die durch die Wälder streifen. Das wäre nichts für mich – ohne Bekleidung würde ich erfrieren. Du weißt, daß wir in gewisser Hi n sicht ziemlich primitiv waren. Ich habe viel gelernt, Han, deshalb weiß ich jetzt, was ich früher war. Aber ich sch ä me mich nicht dafür. Dennoch waren wir keine Wilden, eher eine Art privilegierte Klasse, beschützt und versorgt von einer gewissen Zivilisation. Viele wären sonst auf Morgenröte gestorben. Ich kenne die dortigen Winter.“ Sie tat so, als würde sie in eisiger Kälte erzittern.
    Nach der Rückkehr in die Zivilisation hatte sich Usteyin schließlich doch an das Tragen von Kleidern gewöhnt, und obwohl sie damit noch immer gewisse Schwierigkeiten hatte, wozu auch ihr starker Widerwillen gegen Unterwäsche gehörte, war sie dazu übergegangen, sich nach Ler-Brauch in schlichten, handgewebten G e wändern zu kleiden, die ihren gesamten Körper bedec k ten. Einmal jedoch, in ihrem Zimmer, hatte sie ihre kös t liche, leicht getönte Schulter entblößt und ausgerufen:
    „Einhundertundzwanzig Generationen, um eine solche Hauttönung zu erreichen!“ Sie hob den Saum ihres Kle i des, als verberge sie darunter ein Geheimnis, und zeigte ihre kupferfarben behaarten Unterschenkel. „Und dann das hier! Alles eingepackt – nur weil Konvention und Wetter es so wollen!“ Gleichzeitig aber entdeckte sie das weite Feld der Mode mit der gleichen unschuldigen Freude wie Kinder in einem Palast voller Spielzeuge, und trotz ihrer Beteuerungen, daß sie viel lieber unbekleidet gehe, trug sie ihre neuen Errungenschaften mit Stolz und Sinn für Effekte. Liszendir war ganz mit der Wahl ihrer Sachen einverstanden, doch mußte sie zugeben, daß Usteyin sich schnell und problemlos anpaßte. Der einzige Unterschied bestand in der bemerkenswerten Farbe ihrer Haare sowie in ihrem extrem zierlichen Körperbau. Selbst nach menschlichen Maßstäben war sie fast mä d chenhaft in ihrer Erscheinung.
    Han, der immer noch an die Klesh und ihr zukünftiges Leben dachte, sagte: „Ich vermute, daß sie am Anfang verschiedene Stämme bilden, sich aber später miteina n der vermischen – zuerst nur selten, doch später mehr und mehr. Es wird viel Leid, Kampf und Ungerechtigkeit g e ben. Hetrus meinte jedoch, daß sie ein paar Leute der Randzone hinschicken werden, die eine gewisse Ordnung aufrechterhalten sollen – zumindest beschränkt auf ein bestimmtes Gebiet. Keiner aber wird sie daran hindern, zurück in die Wildnis zu gehen.“
    „Ja, sie werden kämpfen. Die Männer werden die Frauen unterdrücken – und umgekehrt. Wäre ich noch wie früher, ich täte das gleiche – in einigen Fällen vie l leicht sogar heute noch.“ Sie hob nachdenklich die A u genbrauen.
    Dann sprachen sie über Liszendir; sie hatte in der Tat die größten Schwierigkeiten, eine passende Webe zu fi n den, und war nun ständig in den verschiedensten Dörfern der Umgebung auf der Suche. Die Situation entsprach ungefähr jener der Menschen während ihrer vorehelichen Zeit. In ihrem eigenen Dorf, wo sie jeder kannte, wäre es für die Innenverwandten ein leichtes gewesen, ihr die entsprechenden Verbindungen und Möglichkeiten

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